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Charlotte Dujardin weiter wie vom anderen Stern... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 19. April 2015 um 16:40

Die drei Ersten des 30. Finals um den Dressur-Weltcup in Las Vegas: Edward Gal als Zweiter, Siegerin Charlotte Dujardin und Jessica von Bredow-Werndl

(Foto: Offz/ McCool)

 

Las Vegas. Mit geradezu beängstigender Überlegenheit gewinnt die Britin Charlotte Dujardin weiter alles, was zu gewinnen ist, nun wieder wie im Vorjahr den Weltcup in Las Vegas. Ihr Vorsprung an Punkten müsste bei der Konkurrenz wahrlich Wunden reißen.

 

 

Es ist nicht nur das Pferd, auch die Reiterin. Und so sagt auch der bekannte Züchter, Reiter und Coach Wolfram Wittig: „Die kann auch einen Streifen reiten, das habe ich damals bei ihrem ersten Auftritt beim Swarovski-Turnier in einer St.Georg-Prüfung auf Valegro schon gesehen.“ Er meint die Britin Charlotte Dujardin (29), die wie vor einem Jahr erneut den Dressur-Weltcup holte, vor 10.920 Zuschauern im Thomas&Mac Center von Las Vegas. Die Weltranglisten-Erste, Olympiasiegerin, Europa- und Weltmeisterin, gewann auf dem holländischen Wallach Valegro die entscheidende Kür mit 94,196 Prozentpunkten vor dem ebenfalls wie immer durch feines Reiten auffallenden  Edward Gal (Niederlande), der auf dem Rappen Undercover 84,696 Zähler erhielt. Doch der Abstand war, zum vielleicht besseren Verständnis für einen Dressur-Novizen, als hätte der momentan ebenfalls unschlagbare Sprinter Usain Bolt aus Jamaika die 100 m in 8,0 Sekunden gelaufen und Gal als Zweiter wäre mit 12,0 gestoppt worden.

 

Am Viereck saßen sieben Richter, sie ließen nicht weniger als 40 mal! die Höchstnote 10 notieren, völlig aus dem Häuschen waren dabei die Schwedin Annette Iacobäus und gar Chefrichterin Liselotte Fore. Für die Skandinavierin war die Vorstellung zehnmal eine 10 wert,  gar elfmal blinkte bei der US-Amerikanerin die Höchstnote auf der Anzeigetafel auf. Geradezu keusch zeigte sich im Vergleich dazu der Niederländer Francis Verbeek van Rooy, bei ihm stand nur zweimal eine 10, der Deutsche Peter Holler aus Koblenz drückte einmal mehr auf die Zehnerziffer, vielleicht haben sie ganz einfach mehr Erfahrung und Kenntnis. Mit je 99,0 kamen Iacobäus und Fore für die Gesamtbewertung des künstlerischen Teils des Siegerpaares gar an die Idealpunktzahl von 100 heran.

 

Nach dem siebten Platz im letzten Jahr wurde Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) auf dem ebenfalls in Holland gezüchteten Hengst Unee Dritte (80,464/ Prämie 32.200 €). Der Bruder von Totilas - Vater Gribaldi - ließ sich wie viele andere Pferde von dem grell angestrahlten Silberpokal für den Sieger irritieren, darauf folgte ein vermasselter Anfang der Kür, darauf meinte später die Reiterin, da habe sie gewusst, sie müsse alles geben, um einen vorderen Platz zu erreichen.

 

Nach ihrem Erfolg, den die Zuschauer im seit Monaten ausschließlich von VIP-Besuchern   ausverkauften Thomas & Mack Centrer enthusiastisch feierten, sagte die Bereiterin im Stall von Carl Hester: „Ein Pferd zu reiten wie Valegro, ist unbegreiflich, ein einmaliger Glücksfall, nicht zu erklären.“ Und weiter meinte sie: „Valegro geht in eine Prüfung – und ich muss ihn nur noch lenken.“ Dass sie in Las Vegas siegte, darauf sagte sie lachend: „Valegro liebt eben die Amerikaner…“ Charlotte Dujardin ist inzwischen zweimalige Weltcupsiegerin, Europa- und Weltmeisterin, Olympiasiegerin, Weltranglisten-Erste seit 2012 und Inhaberin aller Punktehöchstwerte in Grand Prix mit 87,129 Zähler, Grand Prix Special mit 88,022 und Kür mit 94,196 Punkten.

 

Nicht gerade vom Glück verfolgt war die zweimalige Weltcupgewinnerin Isabell Werth (Rheinberg). Ihr rheinisch gezogener Wallach El Santo zuckte beim Anblick des Pokals zunächst ebenfalls am Anfang der Vorstellung zusammen, doch dank des reiterlichen Könnens der fünfmaligen Olympiasigerin nahm der Ehrentusch-Sohn die Arbeit wieder auf, zeigte kaum Schwächen in den Piaffen, aber der fehlerhafte Beginn ließ sich nicht mehr ausbügeln. Die Juristin wurde mit 77,875 Zählern Sechste, was aber noch 13.500 Euro ergab. Den zehnten Rang belegte Studentin Fabienne Lütkemeier (Paderborn) auf dem 16 Jahre alten Oldenburger Wallach Qui Vincet Dynamis (74,804).

 

Das in Las Vegas relativ geringe Preisgeld in der Dressur – insgesamt kam die Siegerin auf 56.000 Euro Kür und 7.000 Grand Prix für den ersten Platz im Grand Prix – wird Charlotte Dujardin für Valegro-Mitbesitzer Carl Hester in den nächsten Wochen und Monaten leicht aufbessern können, wenn gewollt. Die Welt will das Paar überall sehen, dafür wird gezahlt. Sie alle werden Mühe haben, sich zwischen den finanziellen prallen Offerten zu entscheiden. Und dennoch wird nie dieser Hype wie um Totilas ausbrechen. Der Rapphengst hatte eine andere Ausstrahlung, er war immer der Beau, dem die Herzen überall zuflogen, vor allem unter Edward Gal, Beifall erhielt der Rappe von überall, auch von Reitern und Pferdebesitzern. Totilas verdeckte, dank des reiterlichen Geschicks von Gal, Schwächen, er konnte blenden, auch die Notengeber bei Turnieren, Valegro bringt jedoch das, was ein großes Dressurpferd bringen sollte, Durchlässigkeit, Takt, Aufmerksamkeit, Freude an der Arbeit. Und so sagte auch die deutsche Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu bereits im letzten Jahr: „Valegro ist einfach ein ideales Dressurpferd.“

 

Der sicher  unglücklichste Finalteilnehmer war garantiert der US-Amerikaner Steffen Peters (50). Der aus Wesel stammende Hinnemann-Schüler, Weltcupsieger vor genau sechs Jahren, 1992 in die USA ausgewandert, mit dem Westfalen-Wallach Legolas im Grand Prix Dritter, musste nach der Kür (inoffiziell 80,286 Punkte) disqualifiziert werden. An den Flanken des Wallachs waren Blutspuren von den Stewards entdeckt worden, möglicherweise zurückzuführen auf Sporen-Einsatz. Nach dem internationalen Reglement hat darauf der Ausschluss eines Reiterpaares zu erfolgen.

 

Insgesamt 18 Reiter waren am Start des 30. Finals um den Weltcup, durch den Ausschluss von Steffen Peters in der Kür standen am Ende auf der Ergebnisliste 17 Teilnehmer. Prämien gab es bis zum 15. Rang, nämlich noch 2.700 Euro für Malin Hamilton (Schweden) auf Fleetwood (70,625 Punkte in der Kür). Nichts gab es für die beiden Russinnen Tatjana Dorofeeva auf Upperville (69,357) und Elena Sidneva auf Romeo-Star (68,571), doch Tausende in der Welt hätten gerne deren reiterliches Niveau - oder wären gerne gut wie sie…

 


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