Lausanne. Die Springreiter-Weltrangliste wird weiterhin vom Briten Scott Brash angeführt, Zweiter blieb der Deutsche Daniel Deußer und auf den dritten Rang rückte der US-Amerikaner Kent Farrington vor. Die letzten Sieger bei den Europa- und Weltmeisterschaften rangieren ziemlich hinten…

Die Weltrangliste im Springen sagt vor allem eines aus: Vorne sind letzten Endes die großen Prämienjäger und Geldgewinner bei den hoch dotierten Prüfungen in aller Welt. Und sie sagt auch aus: Mit einem einzigen Pferd ist trotz höchster Veranlagung auf der Weltrangliste kein Vorwärtskommen, denn auch Pferdekräfte sind endlich. Und so ist eben kein Wunder, dass der britische Mannschafts-Olympiasieger Scott Brash aufgrund seines Beritts von mehreren außergewöhnlichen Jumpern weiterhin die Liste anführt vor dem zweimaligen deutschen Meister Daniel Deußer (Hünfelden-Kirberg), der seinen belgischen Arbeitgeber Stephex Stables voll hinter sich weiß.

Wer auf der Rangliste nach oben will, muss Punkte holen, die gibt es vor allem bei den sich stets mehrenden Fünf-Sterne-Turnieren irgendwo auf dem Erdball, und dort wiederum kann vor allem starten, wer zu den oberen 30 der Weltrangliste zählt,  Titel oder Medaillen vorlegen kann. Aber der Glanz von Medaillen verblasst oft rasch, denn der Alltag hat sie alle schnell wieder. Und Punkte werden keinem hinterher geworfen. Aber die Weltrangliste errechnet sich nun mal anhand der errittenen Punkte auf Turnieren, vor allem auf den nicht weniger als 15 Fünf-Sterne-Konkurrenzen der Global Champions Tour und dem Grand Slam mit drei Wettbewerben, dazu kommen die Offiziellen Internationalen Turniere (CSIO) der Division I und der Division II der Nationenpreis-Serie.

Der Schotte Scott Brash hat bisher keinen einzigen großen Einzeltitel gewonnen, aber dafür die höchsten Prämien eingesammelt. Und das alles, weil er über einen ausgezeichneten Sponsor und mehrere Ausnahmepferde verfügt. Im heutigen Hochleistungssport der Zunft mit Oxer und Steilsprung – nicht anders in der Dressur – reicht ein Spitzenpferd nicht mehr. Und Sponsoren fallen ebenfalls nicht vom Himmel. Scott Brash, ein Gewinnertyp und exzellenter Springreiter, gewann u.a. zweimal zuletzt die Global Champions Tour und kassierte über 1,1 Millionen Euro, er siegte im Rahmen des Grand Slam um die Großen Preise von Genf und Aachen, was 577.000 Euro brachte. Geht er im September beim dritten Springen der Serie in Spruce Meadows neben Calgary im Grand Prix des dortigen Masters nur an den Start, sind ihm zusätzlich als Bonus weitere 500.000 Euro sicher.

Solche Erfolge festigen auch seine Position auf der Weltrangliste. Nur der Schweizer Olympiasieger und Weltcupgewinner Steve Guerdat kreuzt von den  Champions in den Top Ten der Kladde auf. Der Eidgenosse ist hinter dem auf den dritten Platz vorgerückten Amerikaner Kent Farrington nun Vierter. Frankreichs Europameister Roger-Yves Bost ist auf Rang 31, der niederländische Weltmeister Jeroen Dubbeldam gar nur auf Platz 62…

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