Sie befinden sich hier: Home Sport Balve oder die hoffnungsvolle zweite Reihe...

Wer ist Online

Wir haben 1209 Gäste online

Suche

Anzeige

Anzeigenschaltung

Google Translate

German Chinese (Simplified) Chinese (Traditional) Czech Danish Dutch English French Galician Greek Hungarian Italian Japanese Norwegian Polish Portuguese Romanian Russian Spanish Swedish Turkish Ukrainian

Zugriffe seit 16.09.2009

Anmeldung



Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotoanfragen über KHFrieler@aol.com

Anzeige

Banner

Anzeige

Banner
Anzeige



Balve oder die hoffnungsvolle zweite Reihe... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Oliver Wehner/ "Die Rheinpfalz"   
Montag, 15. Juni 2015 um 11:06

Balve.  Denis Nielsen überrascht als neuer deutscher Meister im Springen - Gestüt Sprehe räumt in Balve mächtig ab

 

Man sollte eben dem Bundestrainer und seiner Vorahnung vertrauen. „Da sind auch noch ein paar aus der zweiten Reihe, die eine Chance haben“, hatte Otto Becker vor der Meisterschaftsentscheidung im Springreiten von Balve gesagt. Jawoll: Der erst 25-jährige Denis Nielsen war gestern mit dem neunjährigen Schimmelhengst Cashmoaker der Überraschungssieger.

 

Wenn es so etwas wie eine Mannschaftswertung bei den deutschen Meisterschaften gäbe, dann hätte Nielsen für das Gestüt Sprehe den Coup perfekt gemacht – denn in der Dressur räumte ja Kristina Sprehe mal wieder komplett alle Titel ab. Nielsen ist Bereiter des Renommierstalls nahe Oldenburg. „Der Hengst ist unheimlich ehrgeizig“, erzählte der Sieger, „und wenn ich die Zügel vorlasse, dann ist er auch sehr schnell.“ Das bewies der in Brandenburg gezogene Cashmoaker im Stechen, das Nielsen fehlerfrei vor dem erfahrenen  Holger Hetzel auf dem Holsteiner Legioner und Jörg Oppermann mit einem weiteren Holsteiner, Che Guevara, für sich entschied. Nun hofft Nielsen, der seit einiger Zeit von Tjark Nagel trainiert wird, auf einen Startplatz beim CSIO in Mannheim im Juli: „Aber natürlich noch nicht in der Mannschaft.“

 

Vor dem letzten von insgesamt vier Umläufen hatte eigentlich Jörg Oppermann nach zuvor drei fehlerfreien Runden den „Matchball“, dann aber fiel doch noch eine Stange, und er musste ins Stechen. Der Limburger ist zurzeit kein Bundeskadermitglied, trotzdem darf man ihn getrost in die besagte zweite Reihe einstufen hinter Stars wie (in Balve entschuldigt fehlend) Titelverteidiger Deußer, Ahlmann, Kutscher oder Beerbaum.  Der heute 30-Jährige gewann schon Nationenpreise in Linz und Bratislava für Deutschland – auf Che Guevara, der in jungen Jahren entscheidenden Anteil daran hatte, dass Oppermann schnell das Goldene Reitabzeichen tragen durfte. „Sein erstes S-Springen hat er gleich auf Anhieb gewonnen“, erinnerte sich der  Bronzegewinner, der seinen Fuchshengst im Parcours so charakterisiert: „Kämpferisch, abgeklärt, intelligent, fleißig und dabei super vorsichtig.“ Die zweite Wertungsprüfung gewann der 24-jährige Andreas Kreuzer mit der Westfalenstute La Luna – wie Nielsen ein Mitglied des Perspektivkaders. Hoffnungsvolle zweite Reihe eben …

 

Bemerkenswert: Im Championat von Balve, der wichtigsten Springprüfung abseits der Meisterschaftsumläufe, ließ Vielseitigkeits-Olympiasieger Michael Jung die Spezialisten allesamt hinter sich. Wobei das nicht so ganz korrekt formuliert ist, denn der fleißige Schwabe nennt den Ritt durch den Stangenwald durchaus seine besondere Leidenschaft. Trotzdem gestand er nach dem Überraschungssieg mit dem zehnjährigen Württemberger Sportsmann: „Auf so einem Turnier und bei so einer Konkurrenz zu gewinnen, ist natürlich großartig.“ Den zweiten Platz belegte Marcus Ehning mit der  Stute Cristy.

 

Sprehes zweite „Taufe“ vor der Hochzeit

 

Das war der Preis für die erfolgreiche Doppel-Titelverteidigung: Kristina Sprehe ging nach der gestrigen Siegerehrung baden, natürlich nicht freiwillig, „aber das wurde ja langsam mal Zeit“, wie die in der Kür erneut zweitplatzierte Isabell Werth spöttisch-freundlich befand. In einen Wassergraben  warfen die Kolleginnen die zierliche Dressurreiterin, die nun sechs Tage vor ihrer Hochzeit mit Jugendfreund Christian auch noch eine zweite „Taufe“ hinter sich hat.

 

Nicht mehr ledig wird Kristina Sprehe (29) also im Juli die deutsche Equipe im Nationenpreis von Hagen anführen – 87,17 Prozent für sie und ihren Hengst Desperados bedeuteten den vierten Meistertitel in Folge, vor Werth und Don Johnson (82,16) sowie Jessica von Bredow-Werndl und Unee (81,16). Dass letzteres Paar wunderbar Kür reiten kann, weiß man schon länger. In Balve aber „war der Grand Prix die für mich wichtigste Prüfung“, verriet die 29-Jährige: „Der Druck war da. Ich musste beweisen, dass ich den auch aushalten kann.“ Standgehalten: Der dritte Platz hier war mehr als das i-Tüpfelchen auf Doppel-Bronze in Special und Kür für von Bredow-Werndl. Die Belohnung: Die Nominierung für die CDIO-Equipe von Hagen, die neben Isabell Werth auch Reitmeister Hubertus Schmidt mit dem Trakehner Imperio, Kür-Vierter, ergatterte. „Für mich, die ich das Pferd öfter sehe, keine Überraschung“, betonte Bundestrainerin Monica Theodorescu.

 

„Desperados zeichnet aus, dass er auch am dritten Tag weiterkämpft“, lobte Kristina Sprehe den 14-jährigen Rapphengst mit dem Faible für Piaffe-Passage. Der De-Niro-Sohn ist also derzeit in Dressur-Deutschland die Nummer eins. Totilas (mit Matthias Rath) und Bella Rose (Werth), in Balve verletzt fehlend, müssen in Hagen  ihre EM-Chance wahren.

 

Fantastisch geriet für Dorothee Schneider aus Framersheim bei Alzey der Abschluss eines guten Wochenende: Als die Kür mit dem erst zehnjährigen Hengst St. Emilion vollbracht war, ballte die olympische Mannschaftszweite von London die Fäuste: 79,17 Prozent, Platz fünf im starken Feld mit dem Youngster – toll. „Und das bei der Kürpremiere“, wunderte sie sich selbst. Es  passte alles – das signalisierte ihr Richter Dietrich Plewa (Rheinzabern) schon direkt nach der Prüfung per Handzeichen. „Da fällt einem schon ein Stein vom Herzen“, berichtete Schneider.

 

Lange hatte sie nach der passenden Kürmusik gesucht: Es wurde etwas mit „französischem Flair“ für St. Emilion. „Er ist der Mann des Tages – und der nächsten Zeit“, sagte Schneider über den Burgpokalfinalisten von 2012, ein Sohn von Sandro Hit. Die B-Kader-Stute Forward Looking ist derzeit verletzt, soll sich im Herbst aber wieder zeigen.

 


Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>