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Totilas - oder der ziemlich banale Abgang eines Dressur-Stars PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 14. August 2015 um 19:58

 

Aachen. Für die weiteren Prüfungen noch anstehenden Prüfungen bei der Europameisterschaft in Aachen wurde Dressur-Hengst Totilas zurückgezogen. Der Grand Prix und gleichzeitig Team-Bronze unter Matthias Rath könnte  gleichzeitig auch das sportliche Ende des Rappen gewesen sein.

 

 

In einer nüchternen Erklärung teilt der deutsche Verband mit, „für den niederländischen Hengst Totilas und seinen Reiter Matthias Alexander Rath sind die Europameisterschaften in Aachen beendet.“ Nach dem Mannschafts-Wettbewerb hätten Reiter, Bundestrainerin Monica Theodorescu, Equipechef Klaus Röser und Team-Veterinär Dr. Marc Koene entschieden, „das Pferd von den weiteren Wettbewerben zurückzuziehen. Der Hengst hatte in der Prüfung ungleichmäßige Bewegungen der linken Hinterhand gezeigt, deren Ursache jetzt ermittelt werden soll.“

 

Der jetzt 15 Jahre alte Rappe war vor der Europameisterschaft fast ein Jahr nicht mehr vorgestellt worden, genaue Verletzungsursachen wurden nicht genannt. Bundestrainerin Monica Theodorescu sagte mal auf Anfrage: „Ich frage nicht mehr nach Totilas. Man wird sich shcon melden.“ Rath stellte das sogenannte Wunderpferd vier Wochen vor dem Championat in Aachen in Hagen beim deutschen Internationalen Offiziellen Dressurturnier (CDIO) lediglich nochmals in Grand Prix und Grand Prix Special vor, bekam für manchen Kenner auf der Nebentour des CDIO schwer erklärbare 80,0 im GP und 80,039 im GPS - und wurde zur Europameisterschaft danach durchgewunken. Die anderen Kandidaten hatten sich vorher pflichtgemäß bei der deutschen Meisterschaft in Balve zu zeigen.

 

Operation Gold ging nicht auf

 

Das Kalkül von der Verbandsspitze war leicht durchschaubar: Mit Desperados unter Kristina Bröring-Sprehe und Totilas unter Rath sollten in Aachen im Grand Prix jeweils 80 Zähler eingefahren werden, dazu noch Isabell Werth als stets verlässliche Punktebringerin, egal auf welchem Pferd – der Himmel über Aachen schien bereits im Vorfeld nur golden. Über ein anderes Metall als Gold wurde gar nicht mehr diskutiert. Es kam bekanntlich anders. Sieger wurde die Niederlande vor Großbritannien, Deutschland bekam Bronze umgehängt. Bitter nach den Erwartungen.

 

Nach dem Ritt von Matthias Rath mit Totilas fiel sich die Besitzerentourage aus Kronberg geradezu aufreizend in die Arme, der Reiter stemmte die Faust in die Luft, als wäre er gerade Olympiasieger geworden, schwenkte den Zylinder zum Publikum und saugte den Beifall wohlgefällig auf. Der Applaus wirkte bedächtig, eher verhalten, nicht wie vor Jahren, als eine wahre Totilas-Hysterie Deutschland durchraste.

 

Und dann kamen die Noten. Gesichter erstarrten. Insgesamt 75,971 Punkte nur hatten die sieben Unparteiischen in die Computer tippen lassen. Die Platzziffern schwankten zwischen Rang 3 und Platz 20, und den hatte die deutsche Richterin Katrina Wüst vorgesehen. Es wurde teilweise auch gepfiffen, als Sprecher Christian Graf von Plettenberg das „Urteil“ verkündete, doch der Protest hielt sich arg in Grenzen.

 

Katrina Wüst, eine überaus erfahrene Richterin, als ehemalige Reiterin vom Fach wie kaum jemand anderer in diesem illustren Kreis, wo auch ordentlich Politik gemacht wird, saß in ihrem Häuschen an der langen Seite, bei Punkt „E“. Sie sagt: „Ich habe bereits beim ersten Trab gesehen, dass Totilas ungleich geht.“ Und sie sagt: „Schade um das Pferd.“ Sie habe noch am Platz für ihre mutige Punktvergabe viel Lob erhalten, von Reitern, Ausbildern und Dressurkennern. Auf Facebook wurde sie verteidigt, einer schrieb ihr ein E-Mail und gratulierte ihr „das gerichtet zu haben, was sie sah“.

Olympia und Totilas in Rio de Janeiro 2016 - das dürfte ein Traum bleiben...

 


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