Sie befinden sich hier: Home Magazin Der Erfinder des Pferdefonds plötzlich gestorben

Wer ist Online

Wir haben 1470 Gäste und 2 Mitglieder online

Suche

Anzeige

Anzeigenschaltung

Google Translate

German Chinese (Simplified) Chinese (Traditional) Czech Danish Dutch English French Galician Greek Hungarian Italian Japanese Norwegian Polish Portuguese Romanian Russian Spanish Swedish Turkish Ukrainian

Zugriffe seit 16.09.2009

Anmeldung



Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotoanfragen über KHFrieler@aol.com

Anzeige

Banner

Anzeige

Banner
Anzeige



Der Erfinder des Pferdefonds plötzlich gestorben PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 01. Oktober 2015 um 11:41

 

John Baumann nach dem Erwerb von Captain Sparrow auf der Hetzel-Auktion 2012

(Foto: Offz/ Holger Hetzel)

Luxemburg. Der Erfinder des Pferdefonds „Equi Future Champions“ (EFC), John Baumann, starb nach einer Operation innerhalb von acht Tagen. Der Luxemburger wurde nur 54 Jahre alt.

 

 

Er klagte über Rückenschmerzen und meinte, das müsse wohl von einem eingeklemmten Nerv im Rücken herrühren. Er ging ins Krankenhaus, wurde operiert und starb acht Tage später. Er litt an einem unheilbaren Rückenmarktumor. Der Banker und Erfinder des Pferdefonds „Equi Future Champions“ (EFC) aus Luxemburg, John Baumann, wurde nur 54 Jahre alt. Er war nahc eigenen Worten kein Pferdemann, Geschäftsmann, aber er liebte Pferde.

 

John Baumann war sein Leben lang Banker, zudem Anlagenberater, Anfang 2013 legte er den ersten Fonds mit Pferden auf. Die Idee war dem Nicht-Pferdemann sechs Jahre davor gekommen. Er sagte mal, er sei Zahlenmensch, habe mit Pferdlichem wenig im Sinn. Über seine Söhne und auch Freunde wurde dennoch Interesse am Pferd geweckt. Den Vermögensberater mit Geburtsort Bitburg in der Eifel machte nicht der Sport, sondern vor allem der Wirtschaftsfaktor neugierig auf das Pferd. Er recherchierte selbst, hörte sich um, gab Untersuchungen in Auftrag.

 

Baumann, dessen Mutter aus den Niederlanden stammt, der Vater aus den USA, las sich zunächst in Zahlen ein, hörte von den Umsätzen auf Auktionen, machte sich kundig über den Wirtschaftsfaktor Pferd in Deutschland, ganz Europa, Asien, in Nord- und Südamerika. Er stellte fest: „Die Wirtschaftskrise hat den Pferdesport nicht erfasst, im Gegenteil.“ Er merkte zudem: „Es gibt eine Globalisierung auch im Pferdesport. War der Turniersport früher vornehmlich in West-Europa und Nordamerika zuhause, spielen Länder wie Russland, die Ukraine, die arabischen Länder Dank der Fürstenhäuser oder China eine immer größere Rolle.“ Er zog den Schluss: „Ein Pferd wird durch den Sport, durch die entsprechende Ausbildung zu einem Wertgegenstand.“ John Baumann vor über zwei Jahren: „Anscheinend bewusst war das so deutlich nur wenigen…“ Bisher galt das Pferd oder der Pferdesport als Liebhaberei, vor allem bei den Finanzbehörden. Ein Pferd war stets immer das wert, „was einer bezahlte“, stellte mal Olympiasieger und Pferdehändler Alwin Schockemöhle (78) fest.

 

Weltweit leben rund 60 Millionen Pferde, davon fünf Millionen in Europa. John Baumann: „Der Pferdebestand in der Welt wird größer, die gut ausgebildeten Pferde weniger.“ Was ihn, den Banker und Geschäftsmann, aber zusätzlich in seinem Vorhaben anstachelte, „nach der Statistik erfuhr ein Pferd allein bei deutschen Reitpferden eine Wertsteigerung von 700 Prozent in den letzten 40 Jahren“.

 

Der Geldmensch John Baumann, der sechs Sprachen sprach – Deutsch, Französisch, Englisch, Holländisch, Spanisch und Portugiesisch – kam fast zwangsläufig in seinen Überlegungen auf die bisher einmalige Idee der Auflegung des Pferde-Fonds mit Namen „Equi Future Champions“ (EFC). Mindestanlage: 125.000 Euro. Zielrendite: Zehn Prozent pro Jahr. Zielvolumen: 100 Millionen Euro.

 

Der Pferdelaie und Chef „Baumann und Partners“ aus der Rue de Treves in Luxemburg  benötigte zur Umsetzung seiner Gedanken begeisterungsfähige und überzeugte Fachleute, er fand sie durchaus nachvollziehbar in Holger Hetzel  und Dietmar Gugler. Auf Hetzel stieß Baumann in Goch auf dessen  erfolgreichen Auktionen mit wahren Pferdeleuten. Der 32-malige Nationen-Preis-Reiter und deutsche Vize-Meister von 2015 ist Pferdemann, Trainer, Ausbilder und Finder außergewöhnlicher Springpferde. Baumann heuerte über Hetzel (55) auch dessen Freund Dietmar Gugler (53)  an, den früheren deutschen Nachwuchs-Bundestrainer.

 

Ziel des Fonds: „Etwa zehn Pferde erwerben, ausbilden zu lassen – und sie dann möglicherweise gewinnbringend veräußern“, so das Credo des John Baumann, „wir wollen aber auch die mit dem Pferd verbandelte Industrie unterstützen, aber keinen Einfluss nehmen.“ Die Pferde sollen beim Kauf durch den Fonds zwischen vier und sieben Jahre alt sein, „aber das Alter ist nicht zwingend.“ Der Fonds übernimmt alle zusätzlichen Kosten, angefangen von der Ankaufsuntersuchung, über Schmied, Tierarzt und Unterhalt sowie Beritt. Holger Hetzel gibt die Vorgabe für Training und Ausbildung. Die Pferde gehen nur in tierschutzgerechte Ställe, die Bereiter haben alle drei Monate einen Bericht abzuliefern, ihnen wird jedoch Zeit zur Ausbildung gewährt, Zeitdruck herrscht nicht. Wer dopt – fliegt, „negative Schlagzeilen können wir uns nicht erlauben“, sagte damals John Baumann. Trainings-Kontrollen finden sporadisch und unangemeldet statt. Alle Pferde sind durch den Fonds gegen Tod oder Unbrauchbarkeit versichert, was das Risiko der Besitzer schmälert.

 

Die Fonds-Pferde gehen, so der Fonds-Gedanke zusätzlich, zur Weiterbildung jeweils zu großen Reitern. Den ersten und wahrscheinlich besten fanden sie in Horb am Neckar, nämlich den Doppel-Olympiasieger, Weltcupgewinner, Europa- und Weltmeister der Vielseitigkeit Michael Jung. Der Alleskönner in allen drei olympischen Disziplinen hat seit der Hetzel-Auktion vor zwei Jahren  den damaligen Spring-Bundeschampion Captain Sparrow im Beritt. Die bisher erzielten Resultate lassen Großes noch weiter erwarten.

 

Holger Hetzel: „Der Fonds hat sich mehr als gut angelassen. Wir sind natürlich alle geschockt durch den plötzlichen Tod von John Baumann, der sich ja inzwischen wie kein anderer in dieser Materie auskannte. Aber eine Lösung zur Fortsetzung des Fonds soll gefunden werden, weil ja alles bestens läuft…“

 


Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>