(Foto: Stefanao Grasso/ LCT)

Doha. Erstmals gewann die für Portugal startende Brasilianerin Luciana Diniz die Global Champions Tour aufgrund des Erfolgs im letzten Grand Prix in Doha. Favorit Scott Brash wurde Gesamtzweiter.

Für den Gesamtsieg der Global Champions Tour 2015 kamen aufgrund der Punkteliste nach 14 Prüfungen nur noch drei Reiter in Frage, der zweimalige Gewinner Scott Brash (Großbritannien), der Schwede Rolf-Göran Bengtsson und Luciana Diniz – die Amazone, und sie gewann die letzte und entscheidende Konkurrenz auf der For Pleasure-Tochter Fit for Fun nach zwei Umläufen und Stechen im kleinen Emirat am Persischen Golf. In 36,10 Sekunden war sie 45 Hundertstelsekunden schneller als die dreimalige Weltcupgewinnerin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) auf Fibonacci und neun Zehntel als der schwedische Ausnahmereiter Rolf-Göran Bengtsson auf dem Holsteiner Hengst Casall, bei ebenfalls fehlerfreier letzter Runde. Mit acht Strafpunkten auf First Division wurde Ali Bin Khalid al Thani (Katar) Vierter, nur diese vier Starter hatten das Stechen erreicht.

Gleich in der ersten Runde verabschiedete sich der Weltranglisten-Erste und große Favorit auf den dritten Global-Sieg hintereinander, Scott Brash auf seinem Ausnahmewallach Hello Sanctos, mit einem Abwurf, dem im zweiten Umlauf weitere vier Strafpunkte folgten. Und so war auch der Schotte wieder auf einen Schlag einer der ganz normalen Springreiter der Weltelite.

Luciana Diniz (45), die ihre Pferde in Wachtberg bei Bonn eingestallt hat und in St.Augustin mit ihren Zwillingssöhnen Pedro und Paulo (15) lebt, startet seit 2006 für Portugal, olympisch war sie 2004 in Athen für Brasilien im Parcours, 2012 in London für Portugal. Ihre beiden Brüder und der Vater gehörten zur absoluten Weltelite im Polo, ihre Mutter Lica war achtmal Landesmeisterin in der Dressur, 2012 gewann sie die deutsche „Riders Tour“. In diesem Jahr wurde sie auf der Global Champions Tour Gewinnerin der Großen Preise in Madrid, Wien und nun in Doha. Und sie wurde zur Großverdienerin. Allein in Doha kam sie auf ein Gesamtpreisgeld von 443.000 Euro, im Grand Prix gab es 148.500 und für den ersten Rang der Gesamtwertung 294.500, allein auf der Tour 2015 summierten sich ihre Preisgelder auf insgesamt 903.808 €, mit bisher insgesamt 1.950.702 € steht sie an der Schwelle zur zweifachen Millionärin allein bei der Global-Reihe.

In der Gesamtbilanz kam Scott Brash auf den zweiten Platz (190.00 €) vor Bengtsson (123.500), dem Franzosen Simon Delestre (76.000) und Christian Ahlmann (Marl), der 47.500 e kassierte.

Für die frühere Mannschafts-Weltmeisterin Meredith Michaels-Beerbaum rentierte sich der Auftritt in Doha ebenfalls. Als Zweite kam sie mit dem Wallach Fibonacci auf 90.000 und Bengtsson mit Casall auf 67.500 €. Weiter im Geld waren im letzten Springen der Katari und Schüler des Tour-Erfinders Jan Tops (Niederlande), Scheich Khalid al Thani (45.000), der für die Ukraine reitende Rene Tebbel (Emsbüren) auf Forlap (1 Zeitfehlerpunkt/ 27.000), der Ire Bertram Allen auf Molly Malone (4/ 13.500), Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf Chiara (4/ 9.000), Scott Brash als Achter mit Hello Sanctos (8/ 9.000) und Daniel Deußer (Mechelen) auf Platz 14 mit Cornet d`Amour (8/ 2.250 €), alle nach zwei Runden.