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Stuttgarts Zuschauer - Dressur-Versteher auch in Notengebung... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Oliver Wehner/ "Die Rheinpfalz"   
Dienstag, 24. November 2015 um 19:09

Stuttgart. Gelungene Premiere: Zuschauer durften erstmals beim Hallenturnier in Stuttgart über App die Dressur mitbewerten nicht für die offiziellen Richterblätter – und zeigten, dass sie Ahnung haben…

 

Die Stuttgarter Turniermacher wussten genau: Das Experiment steht und fällt mit der Qualität der Versuchskaninchen. Und da die beileibe nicht zu Stimmvieh degenerierten, durfte die Premiere bei den German Masters in der Schleyerhalle, dem wichtigsten Reitturnier unterm Hallendach Deutschlands, als gelungen gefeiert werden. Erstmals benoteten die Besucher auf den Rängen via App das Geschehen im Dressurviereck: Die Endnote des Publikums floss zwar nicht ins Ergebnis ein, wurde aber noch vor der offiziellen Wertung der Expertenjury bekanntgegeben – und unterschied sich in der Regel nicht sehr oder gar  extrem von dieser.

 

„Die Zuschauer haben als Richter einen guten Job gemacht“, lobte ausgerechnet einer, der das sogenannte „Spectator Judging“ kraft Amtes kritisch sehen könnte. Aber Dietrich Plewa, der Wahl-Pfälzer aus Rheinzabern und deutsche WM-Richter 2014 in Caen, ist bekannt dafür, den Dingen, die das Dressurreiten fürs Publikum transparenter und nachvollziehbarer machen, sehr offen und wohlwollend gegenüber zu stehen.

 

Das Stuttgarter Publikum jedenfalls erwies sich – nun auch verbrieft – einmal mehr als enorm sachkundig. Nach dem App-Urteil hätte am Samstagabend Isabell Werth die Weltcup-Kür gewonnen und nicht die Spanierin Beatriz-Ferrer Salat. Dietrich Plewa  nahm’s  mit Humor. Natürlich könne man die Richter jetzt wegrationalisieren, meinte er  lächelnd, aber irgendjemand müsse den Pferden später ja  die Schleifen anhängen. Deswegen schloss Plewa: „Ich bleibe!“

 

Wohlwollend bewerteten die Zuschauer auch die Leistung Dorothee Schneiders, die zuvor beim Abreiten mit einem anderen, neuen (Stalking)-Phänomen der Dressur klar kommen musste – der Jagd selbsternannter Hohepriester des guten Reitens nach Fotos mit angeblichen Beweisen für  das Gegenteil. Als Schneider ihrem kernigen St. Emilion – ein junger Hengst, der eben voll im Saft steht – dreimal kurz die Gerte gab, da hatte sich eine Hobbyfotografin  penetrant  und störend auf das Paar eingeschossen. Zur Erklärung: Wäre St. Emilion ein Mensch, dann hätte er die Gerte wohl so wahrgenommen, als würde ihm jemand von hinten  auf die Schulter klopfen nach dem Motto: „Hallo, ich bin auch  da.“

 

Und als Reiterin mit  besonderem Händchen für junge Pferde (genannt seien aktuell nur mal Showtime und Sezuan)  ist die Mannschafts-Olympiazweite Dorothee Schneider fern des Verdachts, den die beliebten Momentaufnahmen im Internet schüren. Also: Genau (und länger) hinschauen beim Abreiten, auch bei ländlichen Turnieren – bitte ja! Aber  die richtigen Schlüsse ziehen und immer  Pferd und Reiter im Gesamtpaket beurteilen. Das wäre es…

 


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