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Bundestrainer Nico Hörmann - der Cowboy von der Waterkant PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Norbert Herbst/ DL   
Donnerstag, 25. Februar 2016 um 17:56

Nico Hörmann - seit einem Jahr Bundestrainer der Reining-Reiter

(Foto: Kalle Frieler)

Warendorf. Seit knapp einem Jahr ist Nico Hörmann Bundestrainer im Reining der Westernreiter. Bei der Europameisterschaft im letzten August in Aachen sprangen zwei Silbermedaillen heraus, 2018 bei den Weltreiterspielen  im kanadischen Bromont, wo 1976 – bis auf den Preis der Nationen der Springreiter – die Olympischen Reiterspiele ausgetragen wurden, sollen weitere Medaille dazukommen, aber zunächst bei der speziellen WM in der Schweiz im August.

 

 

 

Der Blick aus dem Bürofenster hat mit Westernromantik  überhaupt nichts zu tun. Draußen   vor der Eingangstür zu Nico Hörmanns Warendorfer Büro im Haus  des Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) steht Halla in Bronze geggossen in Lebensgröße. Deutschlands große alte Pferde-Dame des Springsports. Eine „irre Zicke“  hat der legendäre Hans Günter Winkler sie einmal genannt. Aber mit ihr machte  HGW den Springsport „Made in Germany“ zu einem Markenzeichen. Dem Bundestrainer der Westernreiter mit privatem Wohnsitz Brelin ist's wurscht. Er steht seit März 2015 hierzulande für die Reiter mit dem Cowboyhut. Mit ihnen will er hoch hinaus. Bei der Europameisterschaft im letzten Jahr in Aachen gab es Silber für das Team und für Grischa Ludwig zusätzlich in der Einzelwertung, Medaillen sollen auch bei den Weltreiterspielen 2018 im kanadischen Bromont mitgenommen werden. „Nachhaltigkeiten mit Pferd und Reiter wollen wir vorantreiben und einen Medaillengewinn nach der EM auch bei der WM  erzwingen“, sagt Nico Hörmann. Der Mann hat klare Zielvorstellungen.

 

Er weiß, wovon er spricht.  Einst ritt der 36-Jährige bei der Reining - so wird die Dressur der Westernreiter genannt – international auf höchstem Niveau. Sliding Stops und die superschnellen Spins beherrschte er in Perfektion. Ein Blick in seine sportliche Vita bestätigt sein großes Können im Westernsattel: Zweimal war er deutscher Meister, viermal Europameister mit der Mannschaft und zweimal in Aachen und Kentucky nahm er an Weltreiterspielen teil. Zudem war er in allen wichtigen Turnieren der Reining-Welt topplatziert. Eine phantastische Karriere. Showriding ist  heute nur noch selten seine Sache, obwohl er nach wie vor „zwei, drei Pferde“ arbeitet und parat hat. „Heute lege ich meinen Fokus mehr auf Lehrgänge“, erklärt Hörmann.

 

2012 heuerte der gebürtige Hamburger bei der Warendorfer Reiterzentrale an. Als Koordinator für das Westernreiten, die Distanz- und Para-Reiter. Was das Westernreiten betrifft, übernahm er den Job als Bundestrainer von seinem Vorgänger und Lehrmeister Kay Wienrich, die Koordination in den beiden anderen Disziplinen obliegt ihm aber auch nach wie vor. „Ich bin für den exotischen Teil der Reiterei zuständig“, umschreibt er seinen Aufgabenbereich im DOKR. Und er erinnert sich, dass er zu Beginn seiner Tätigkeit von vielen Mitarbeitern aus den klassischen Bereichen der Reiterei belächelt wurde, inzwischen hat er sich Anerkennung erarbeitet. „Wer immer noch lächeln will, mag es gerne tun“, zeigt Hörmann Selbstbewusstsein.

 

Dabei begann seine Karriere wie bei so vielen anderen auch im Dressursattel. Doch diese Art des Reitens, das stupide Abteilungsreiten zum Beispiel, war seine Sache nicht. Ihn faszinierte der Cowboydress und die Lockerheit der Reiter unter dem  Cowboyhut. Die Witmoor Ranch nördlich von Hamburg wurde fortan zu seiner sportlichen Heimat. Doch erst ein Lehrgang bei Bundestrainer Kay Wienrich ließ ihn endgültig zum Cowboy von der Waterkant reifen. „Damals habe ich Lunte gerochen und wusste: Das ist dein Ding.“

 

Nach dem Abi wollte er  als Kotrainer bei Wienrich einsteigen. Daraus wurde nichts, denn der verlegte seinen Wohnsitz von Schwanewede in den Süden Frankreichs. Was Hörmann blieb, war Wienrichs Angebot, seinen Westernstall zu übernehmen. Für einen jungen Dachs mit just 20 Lenzen eine heikle Aufgabe, zumal er finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet war und die Banken ob seiner Finanzierungswünsche nur ein müdes Lächeln übrig hatten. Doch Nico Hörmann, den Attribute wie Zielstrebigkeit, Fleiß und Ausdauer prägen, gab nicht auf. Als Wienrichs Mitinhaber für ihn bürgte, war die Hälfte des Stalles seiner. Das Hobby war Berufung und Beruf zugleich.

 

Mit der hohen Verantwortung stieg auch die sportliche Reputation, denn Hörmann, ein langer Schlacks,  klopfte nicht nur in der Weltspitze an, er konnte sich dort auch etablieren. Als er aber  in Schwanewede eine größere Halle bauen wollte, spielten die Nachbarn nicht mit. Grund genug für ihn, seine sportliche Heimat zu verlagern. Fortan war die Riverlane Ranch in Bünde mit ihren „optimalen Trainingsmöglichkeiten“ sein Zuhause „Eine schöne Zeit“, erinnert er sich.

 

Neue Wege will er mit seinen Aktiven beschreiten. Die Westerndressur soll nachhaltiger werden, „Der Trend geht zum älteren Pferd, zur Langfristigkeit“, lautet eine Zielvorgabe, die er sich gestellt hat. „Futuritys haben in Deutschland keine Zukunft. Diese Veranstaltugnen werden nicht angenommen, haben Untersuchungen ergeben. Es ist an der Zeit, dass wir Europäer unseren eigenen Weg  unter dem Patronat des Weltverbandes, der FEI, gehen“, so Hörmann, der auf Wunsch der Aktiven  Kay Wienrich im März ablöste. „Ein Wechsel ohne großes Trara“, erinnert er sich, und der kein böses Blut machte. „Wienrich hat ein Jahrzehnt gute und erfolgreiche Arbeit geleistet. Da gibt es kein Nachtreten“, sagt Hörmann.

 

Die EM in Aachen war für ihn die erste Etappe auf dem Weg zu neuen Ufern. Der nächste Höhepunkt sind die reinen Reining-Weltmeisterschaften im schweizerischen Givrins (8. bis 14. August) auf der Anlage des von dieser Disziplin begeisterten Ehepaars Corinna und Michael Schumacher mit Tochter Gina. Corinna, Ehefrau des siebenmaligen Formel 1-Weltmeisters, war 2010 Europameisterin, Tochter Gina (18) im Vorjahr und 2015. Bei den Europameisterschaften im letzten Jahr in Aachen war sie sogenannte Vorreiterin: Sie demonstrierte dem Publikum im umfunktionierten Dressurstadion alle jene Lektionen, die im Reining gefordert warden.

 


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