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Hofreitschule Bückeburg - Ballett hoch zu Ross PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Norbert Herbst/ DL   
Mittwoch, 11. Mai 2016 um 10:26

Die Fürstliche Hofreitschule Bückeburg - ein wahrlich lohnendes Ziel

(Foto: Offz)

Bückeburg. Es muss nicht immer die Hofreitschule in Wien sein, die Fürstliche Hofreitschule in Bückeburg hat ebenfalls Großes zu bieten – und dafür noch in einer wunderbaren Umgebung…

Ein Ausflug in die Fürstliche Hofreitschule nach Bückeburg ist mehr als eine Reise in die Vergangenheit. Das pittoreske Schloss, inmitten der ehemaligen niedersächsischen Kreis- und Residenzstadt gelegen, und die zum baulichen Ensemble gehörende barocke Reithalle bilden ein wunderbares Ambiente für die reiterlichen Darbietungen. Hohe Schule der Reiterei ist angesagt, wenn Hofreitmeister Wolfgang Krischke, seine Bereiter und Eleven zum Tanz der Pferde in der nur 12 x 24 Meter kleinen Halle bittet. Geritten wird stilecht in historischen Kostümen. Bückeburg ist mehr als nur Standort einer Hofreitschule, in der barocke Pferderassen ihre Schulen auf und über der Erde zeigen - die Fürstliche Hofreitschule 2004 wieder von der Familie Krischke mit neuem Leben erfüllt - ist Deutschlands einziger ein Erlebnisort, in der die Reitkunst der alten Meister wieder korrekt in das Licht der Öffentlichkeit gerückt wird.

 

Wenn Wolfgang Krischke zur Begrüßung den Dreispitz hebt und Ehefrau Christine ihren Hofknicks vollzieht, um die Gäste aus Nah und Fern zu begrüßen, beginnt schon beim sonntäglich öffentlichen „experimentellen Training“ der alltägliche Ritt in die Vergangenheit. Der Hofreitmeister hat zuvor den Lautenspieler Ingo Hampf vorgestellt. Er begleitet die zweistündige Vorstellung auf seiner 13-saitigen Arciliuto, einem historischen italienischen Instrument. „Wir wollen barockes Reiten als experimentelle Archäologie anbieten“, erläutert Tochter Diana Krischke. Die 34-Jährige ist studierte Pferdewissenschaftlerin und diplomierte Medienwirtin, arbeitet an der Universität im hessischen Kassel, bildet angehende Bereiter aus und wirkt in der Hofreitschule als Oberbereiterin. Die junge Frau ist eloquent, liebt ihren wissenschaftlichen Beruf ebenso wie ihre kunstsportliche Berufung und lässt niemals unerwähnt, dass sie sich zusammen mit ihren Eltern einen Lebenstraum erfüllt hat.

 

Anfänge mit „Gestech in Vollrüstung“…

 

Als „Die Tjoster“  begannen die Krischkes ihr reiterliches Berufsleben. Sie machten sich schnell einen Namen. Tjosten, also das „Gestech in Vollrüstung“ der alten Ritter kam an. Den Krischkes war es nicht genug. Vater Wolfgang, einst als Westernreiter mit dem Cowboyhut im Sattel, brachte es in der Disziplin Cutting bis zur Europameisterschaft. Der Reitsport allein indes befriedigte nicht. Zufriedenheit fand Krischke senior erst, als er sich nach einem Ausflug in die kalifornische Art des Westernreitens der Reitkunst der alten Meister zuwandte und die Lektionen der „Hohen Schule“ erlernte.

 

Für Ottonormalreiter ist damit vor allem die weltberühmte Spanische Hofreitschule in Wien mit ihren Lipizzanern verbunden. Der „Carde Noir“ im französischen Saumur zählt heute ebenso dazu wie die „Escola Portuguesa de Arte Equestre“ wie auch Spaniens „Königlich Andalusische Reitschule“ in Jerez de la Frontera. Die mögen zwar größer sein als die Fürstliche Hofreitschule in Bückeburg, die ehrwürdigen Gemäuer wurden 1608 errichtet, allerdings sind sie nicht besser.

 

Die Krischkes und ihre 11-köpfige Mannschaft sind vor allem anders. Sie lieben ihre 26 Hengste, die allesamt den heute noch üblichen neun sogenannten „Reitkunstpferderassen“ zugeordnet werden können und bringen ihrem Publikum die barocke Zeit des einhändigen Reitens - die zweite Hand des Reiters gehörte stets der Waffe - in ihren historischen Kostümen näher. Fragen aus dem Auditorium sind nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. Reiten in der niedersächsischen Kleinstadt nahe der Porta Westfalica gelegen, ist eine Symbiose von Mensch und Pferd, hat bewusst  musealen Charakter und will die Zeit des barocken Kunstreitens, die für die Schönheit der Bewegung steht, auf alter Basis neu vermitteln. „Eine spannende Angelegenheit“, findet nicht nur Diana Krischke, „ und damit bieten wir auf unsere Art ein weltweit einzigartiges Programm.“

 

Stallungen Teil des Pferdemuseums

 

Die Stallungen sind Teil des Pferdemuseums in Bückeburg, das mit seinen rund 250 Veranstaltungen pro Anno von rund 65.000 Zuschauern besucht wird.  Die Krischkes freuen sich darüber und sind stolz auf ihre Pferdemänner. Aus den heute noch vorhandenen Rassen haben wir mindestens jeweils zwei in unseren Ställen stehen“, sagt Diana Krischke. Wenn sie über die Vierbeiner der Familie redet, gerät sie ins Schwärmen, weiß von jedem Hengst tolle Geschichten zu erzählen. Diese Pferdeliebe ist im gesamten Team vorhanden und wird glaubhaft vermittelt.  Militärisch lautstark geht`s in Bückeburg nicht zu. Der Ton ist mehr als freundschaftlich. Die Besucher spüren das. Da werden Leckerchen an die erste Reihe des Zuschauerraums verteilt, um einen jungen Neuankömmling den Auftritt vor großem Publikum zu versüßen. Der ist noch guckig, doch die Methode kommt an. Bei Mensch und Tier.

 

„Wir brauchen Hengste, die das Publikum lieben, den Umgang mit den Menschen nicht scheuen“, erklärt Diana Krischke.  Denn auf den Stolz und das Imponiergehabe der Pferdemänner kommt es an, wenn sie sich präsentieren, wenn Spanischer Tritt, Sarabande, Balotade, Croupade, Levade und die immer von neuem faszinierende Kapriole abgefragt werden. Die Vierbeiner sind mit Begeisterung bei der Sache. Allen voran der mittlerweile 24-jährige Berberhengst Rasulih el Hadi. Er, von seiner Besitzerfamilie selbst gezogen und ausgebildet, ist der Star. Der Schimmel genießt es, sich vor Publikum zu präsentieren. Er ist einer von sechs Kaprioleuren, und er beherrscht die Königsdisziplin der Schulen über der Erde wie kaum ein anderer. „Ein echtes Kriegspferd eben“, so Diana Krischke.

 

Zwischen Renaissance und Barock

 

Kriegerisch ging's Anno dunnemals immer zu. Pferde waren nicht nur in Zeiten des Barock (1575 bis 1770) Erfüllungsgehilfen für das Machtstreben des Menschen. Es machte ihn mobiler, schneller und wendiger, zudem waren Vierbeiner stets treue Gefährten  in der Schlacht. Die schlug der Adel, denn das gemeine Volk konnte sich kein eigenes Ross leisten. Dafür, dass all` diese Attribute zum Tragen kamen, zeichneten die Hofreitschulen und die dort tätigen alten Meister verantwortlich. Ihren Höhepunkt erlebte die Reitkunst mit den „alten Rassen“ während des Barocks. Das ist jenes Zeitalter, mit dem sich Menschen heutzutage schwertun, wenn sie allein darüber nachdenken, ob es der oder das Barock heißt. Beides ist indes möglich. „Wenn wir ganz ehrlich sind, bewegen wir uns in Bückeburg zwischen Renaissance und Barock“, relativiert Diana Krischke.

 

Die Hofreitschule Bückeburg ist einzigartig in der Welt. Sie ist mehr als nur reiterliche Lehranstalt. Stallungen und Gebäude des Fürsten Alexander zu Schaumburg-Lippe („Er hat uns von Anfang an unterstützt, auch wenn er zu Beginn mit unserer Idee nicht allzu viel anzufangen wusste“) bieten ein Ambiente, das seinesgleichen sucht. Zudem ist die 20.000 Einwohner zählende idyllische niedersächsische Kleinstadt heutzutage selbst ein „Lebendiges Pferdemuseum“, das mit zig historischen und teilweise nachgebauten Exponaten aus der Welt der edlen Rösser ausstaffiert ist. Alte Sättel aller Couleur, darunter auch die heute seltenen Damensättel, über 200 größtenteils alte Gebisse, Gerten, Geschirre  etc. werden gezeigt und - wenn erwünscht - auch ausführlich erklärt. Nicht nur der sachkundige Besucher merkt dann schnell, dass sich die alten Meister der Kunst des Reitens sehr, sehr viele Gedanken über das Wohlergehen der Pferde gemacht haben.

 

Längst ein Publikumsmagnet

 

Die Fürstliche Hofreitschule in Bückeburg ist längst ein Publikumsmagnet geworden. Das „Lebendige Pferdemuseum“, der Lebenstraum der Krischkes, kommt nicht nur an - er fasziniert.  Dazu tragen auch die sympathisch-fachkompetenten und jederzeit freundlichen Mitarbeiter bei..  Horsemanship _ das fachlich-korrekte Umgehen mit dem Partner Pferd ist nicht nur angesagt, es wird auch permanent praktiziert. Das tut gut. Die Reise zurück in die hohe Zeit der Reitkunst, ist auch ein Trip, der die Schnelllebigkeit des Alltags vergessen lässt. Auch wenn er manchmal nur zwei Stunden dauert.

Die Hofreitschule im Internet:

 

 

 


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