Sie befinden sich hier: Home Magazin Otto Ammermann und Volturno in der "Ruhmeshalle der Vielseitigkeit"

Wer ist Online

Wir haben 1335 Gäste online

Suche

Anzeige

Anzeigenschaltung

Google Translate

German Chinese (Simplified) Chinese (Traditional) Czech Danish Dutch English French Galician Greek Hungarian Italian Japanese Norwegian Polish Portuguese Romanian Russian Spanish Swedish Turkish Ukrainian

Zugriffe seit 16.09.2009

Anmeldung



Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotoanfragen über KHFrieler@aol.com

Anzeige

Banner

Anzeige

Banner
Anzeige



Otto Ammermann und Volturno in der "Ruhmeshalle der Vielseitigkeit" PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Helkenberg/ FN-Press/ DL   
Freitag, 17. Juni 2016 um 13:33

Luhmühlen. Die „Ruhmeshalle" des Vielseitigkeitssports hat in Luhmühlen zwei weitere Große aufgenommen: Otto Ammermann und dessen Hengst Volturno.

 

Seinen Platz teilt Otto Ammermann (83) mit anderen Größen wie dem ehemaligen Bundestrainer Horst Karsten, den Team-Olympiasiegern Claus Erhorn und Matthias Baumann sowie den beiden Doppel-Olympiasiegern Hinrich Romeike und Michael Jung, aber auch mit dem 2014 verstorbenen Herbert Blöcker, Karl Schultz und Helmut Rethemeier. Die letzteren Drei  waren es, mit denen Ammermann und sein damals erst achtjähriger Rapphengst Volturno vor genau 40 Jahren die Olympische Silbermedaille in Montreal gewonnen hat. Er selbst war allerdings übers Ziel der damals noch existierenden Rennbahn hinausgaloppiert. Die Korrektur kostete nicht nur Zeit, er wurde später sogar wegen „fremder Hilfe“ disqualifiziert. Der damalige Team-Chef Hilarius schrieb in „Olympia der Rieter“ 1976 u.a. dazu: „Erste Runde ruhig, rhythmisch, in der zweiten Runde fast unmerklich und unaufgefordert zulegend. Ideale Manier, ideale Zeit; ohne Strafpunkte – so schien es uns als Beobachter, darunter auch der damalige FEI-Präsident Prinz Philip. Da, unartikuliertes Geschrei, Armewinken noch unkenntlicher Personen, Flaggenschwingen des Rückstarters. Unser Paar hatte die Ziellinie seitlich passiert, den Kurs im Einlauf nicht nach außen berichtigt…“ Otto Ammermann und Volturno durften noch zum Geländeritt antreten, wurden aber danach aus dem Wettbewerb genommen, „auch wenn die rechtsverbindliche Ausflaggung der Rennbahn zum Zeitpunkt der offiziellen Führung strittig blieb“ (Simons).

 

Zwei Jahre später trug Ammermann mit Volturno maßgeblich zur Mannschaftssilbermedaille bei den Weltreiterspielen in Lexington bei und wurde - neun Jahre nach seinem ersten Titelgewinn mit Alpaca - zum zweiten Mal Deutscher Meister. Wiederum zwei Jahre später wiederholte sich das Ganze: Ammermann sicherte sich mit Volturno die Meisterschärpe und belegte bei den Olympischen „Ersatzspielen“ 1980 in Fontainebleau Platz zwei mit dem deutschen Team. Seine Chance auf eine „echte“ Olympia-Revanche fiel allerdings dem Moskau-Boykott zum Opfer. „Otto Ammermann war aber auch in Dressur und Springen erfolgreich. 1963 durfte er in Aachen an den Start gehen, wo er mit Servus das Meisterspringen vor Größen wie Winkler, Pessoa, D’Inzeo und anderen gewinnen konnte“, erinnerte FN-Vizepräsident Dieter Medow an die Erfolge Ammermanns. Dieser setzte sich auch nach seiner Championatskarriere auf breiter Ebene für Pferdesport und -zucht ein. Unter anderem war er Mitglied der Landeskommission und Vorstandsmitglied des Pferdesportverbandes Weser-Ems, außerdem Vorsitzender und heute Ehrenmitglied des Reiterverbandes Oldenburg. 1992 wurde er mit dem Reiterkreuz in Bronze geehrt, 1996 erhielt er das „Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens“. „Diejenigen, die mit ihm geritten sind, bezeichneten ihn als super Organisator, anpackend, hilfsbereit und einen Pferdemann durch und durch“, sagte Medow.

Ammermanns Hengst Volturno, der selbst in 27 internationalen Vielseitigkeitsprüfungen, davon 23 im gehobenen Bereich, startete und davon 20 Mal an erster bis dritter Stelle platziert war, schrieb nicht nur Sport-, sondern auch Zuchtgeschichte. Insbesondere über seine Töchter Voila und Ruling Chica aus der Zucht von Harli Seifert in Lodbergen verbreitete sich das Blut des Oldenburger Hauptprämiensiegers von Vollkorn xx – Manolete xx in alle Welt. Über Voila wurde er zum Ur-Großvater der Hengste Chaccomino und Gio-Granno sowie der Stute Grannuschka (v. Grannus), der Mutter von Ludger Beerbaums Couleur Rubin und weiteren drei gekörten Hengsten. Ruling Chica, Tochter der mit Wolfgang Mengers in der Vielseitigkeit erfolgreichen Chica (Rudilore II), ist wiederum Ur-Großmutter der sechs gekörten und in der Dressur erfolgreichen Vollbrüder Rubin Royal, Rockefeller, Romanov, Rubin Action, Rubino Vincento und Rumicello. Insgesamt hinterließ Volturno vier gekörte Söhne und drei ins Leistungsstutbuch eingetragene Töchter.

 

Seine 278 im Turniersport eingesetzten Nachkommen gewannen insgesamt 458.519 Euro und waren in vier Disziplinen bis zur Schweren Klasse erfolgreich: 19 im Springen, 14 in der Dressur, fünf in der Vielseitigkeit und zwei im Fahrsport. Der Hengst selbst nahm leider ein trauriges Ende. 1988 wurde er, damals 20-jährig, in die USA verpachtet. Dort wurde noch in der Quarantänestation ein Anschlag auf ihn verübt, er starb an den Folgen zahlreicher Messerstiche. Bis heute ist ungeklärt, ob der Anschlag einem zweiten ähnlich aussehenden Pferd galt, dessen neue Besitzer aus der Drogenszene kamen. Volturno kam in Lexington unter die Erde.

 


Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>