Die Favoritenbürde ist die deutsche Vielseitigkeits-Equipe zunächst mal bei den Olympischen Reiterspielen in Rio de Janeiro los. „Die Teams liegen ganz eng zusammen. Es bleibt irre spannend, aber so soll es ja auch sein. Im Gelände beginnt im Grunde alles bei Null“, zog Bundestrainer Hans Melzer sein Fazit nach der Dressur. „Dass wir trotz der kleinen Schnitzer in der Dressur vorne liegen, ist allerdings psychologisch gesehen ganz wichtig.“ So waren am ersten Dressur-Tag sowohl der Weltmeisterin Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Louvo als auch Michael Jung (Horb) mit Sam FBW kleine Patzer in der Galopptour unterlaufen.

Auch Olympia-Neuling Julia Krajewski (Warendorf), die mit dem Wallach Samourai du Thot als dritte Teamreiterin am zweiten Tag ins Viereck ging, konnte ihr Ziel nicht ganz erreichen. „Die Atmosphäre war schon beeindruckend, die Musik sehr laut. ‚Sam‘ hat sich am Anfang vor einer Kamera erschrocken, daher der kleine Fehler zu Beginn. Ansonsten kam ich aber gut zum Reiten“, sagt Julia Krajewski. „Er ist halt kein richtiges Dressurpferd, seine Stärke ist das Springen.“ Es bleibt beim Ergebnis von 44,8. „Ein Ergebnis unter 40 wäre ein Traum gewesen.“ Erst Schlussreiterin Ingrid Klimke (Münster), die in Rio ihre fünften Olympischen Spiele reitet, gelang es mit Hale-Bob OLD, unterhalb der magischen 40er-Marke zu bleiben. Sie beendete ihren Ritt mit 39,5 Minuspunkten. Exakt so viel, um dem deutschen Team mit 122,0 Minuspunkten einen Vorsprung von 0,2 Minuspunkten vor Frankreich zu sichern. Auf dem dritten Platz vor dem Geländeritt rangiert im Zwischenstand das Team aus Australien (126,4).

In der Einzelwertung gibt mit 37,0 Minuspunkten weiter der seit Jahren erfolgreiche Brite William Fox-Pitt mit dem Hengst Chilli Morning den Ton an und ist damit seiner Hoffnung auf die erste Einzelmedaille ein Stück näher gerückt. Auch der Australier Christopher Burton mit Santano II konnte seine Position erhalten und bleibt mit 37,6 auf Platz zwei. An die beiden anschließen konnte der französische Olympia-Neuling Mathieu Lemoine mit Bart L. Er rangiert mit 39,2 Minuspunkten vor Klimke und Jung auf dem dritten Platz.

Zwischenstand Vielseitigkeit nach Dressur vor Gelände und Springen:

Einzelwertung
1. William Fox-Pitt (Großbritannien) Chilli Morning 37,0 Punkte,
2. Christopher Burton (Australien) Santano II 37,6,
3. Mathieu Lemoine (Frankreich) Bart L 39,2,
4. Ingrid Klimke (Münster) Hale-Bob OLD 39,5,
5. Michael Jung (Horb) Sam FBW 40,9,
6. Thibaut Valette (Frankreich) Qing du Briot 41,0,
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8. Sandra Auffarth (Ganderkesee) Ogpun Louvo 41,6,
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18. Julia Krajewski (Warendorf) Samourai du Thot 44,8.

Mannschaftswertung:

1. Deutschland 122.0 Zähler,
2. Frankreich 122.2,
3. Australien 126.4,
4. Großbritannien 127.7,
5. Irland 135.6,
6. Neuseeland 137.5,

Startzeiten der deutschen Teilnehmer an diesem Montag für den Geländeritt (deutsche Zeit): Auffarth 15.36 Uhr, Jung 16.53 Uhr, Krajewski 18.18 Uhr und Klimke 19.35 Uhr.