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Parcours-Chefin Christa Jung: "Alles im Rahmen der Fairness" PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Oliver Wehner/ "Die Rheinpfalz"/ DL   
Dienstag, 09. Mai 2017 um 12:23

Mannheim. Buchstäblich hinter den Kulissen des Sports arbeitet Christa Jung. Die patente Schwäbin baut seit über 30 Jahren die Parcours für die Springreiterprüfungen auf dem Mannheimer Maimarkt.

 

Frau Jung, wir Reporter machen es uns ja eher leicht: Sind nur wenige Reiter und Pferde im Stechen, dann war der Parcours selektiv; sind es zu viele, war er zu leicht. Was ist denn für Sie als Chefin hier der perfekte Parcours?

Christa Jung: „Den gibt es gar nicht. Man muss sich erstmal die Kundschaft angucken: Welche Pferde da sind. Die Reiter sind hier wieder super, aber ich muss in den Einlaufspringen schauen, welche Pferde sie gerade dabei haben.  Danach werde ich meine Aufgabenstellung ausrichten: dass die Schwachen auch ins Ziel kommen, aber es auch nicht zu leicht wird. Dazu gehört unheimlich viel Fingerspitzengefühl.“

 

Und was empfinden Sie bei einem Kurs als schön oder gar ästhetisch?

Christa Jung: „Die Linienführung muss einfach harmonisch sein. Es soll flüssig sein, dass die Reiter das Pferd nicht herum reißen müssen, dass Rhythmus drin ist. Ästhetik ist auch ganz viel die Materialzusammenstellung, die Optik. Daran habe ich  viel Freude. Wir lassen auch vieles neu bauen, das gibt jedes Jahr ein neues, schönes Bild des Parcours. Dieses Jahr ist ja das Fahrrad-Jubiläum in Mannheim, da werden wir ein Hindernis in verschiedenen Variationen öfter mal bringen.“

 

Wie lange „pflanzen“ Sie schon einen solchen Stangenwald?

 

Christa Jung: „Ich baue jetzt genau 40 Jahre Parcours. Die ersten zehn, zwanzig Jahre war ich viel im Ausland unterwegs und ging dann als Lehrerin an eine Schule, die Gemeinschaftsschule geworden ist – und hatte dann das Problem, dass ich keine ganze Woche mehr weg sein konnte. Ich war 19 Jahre in Aachen, aber Aachen geht eine  Woche. Da habe ich mich für die Schule, meinen Zweitberuf, entschieden. Als Beamtin muss man ja auch an später denken (lacht). Aber ich freue mich, dass ich in Stuttgart bei den German Masters bauen darf und viele, viele Jahre in Mannheim war.“

 

Der Nationenpreis 2015 in Mannheim war sicher ein Höhepunkt. Ja. Und die EM 2007 hier.


Christa Jung: „Wer ist schwieriger im Umgang: Ihre Schüler oder verärgerte Springreiter? Ich habe Erst- und Zweitklässler, mit denen komme ich sehr gut zurecht, obwohl sie nicht einfacher werden. Und mit den Springreitern kann man umgehen. Wenn sie nichts sagen, ist schon alles in Ordnung“ (lacht).

 

Sicher sind Sie auch selbst Reiterin.

 

Christa Jung: „Ja, ich bin Springen geritten. Es ist unheimlich wichtig zu wissen, was machbar ist. Ich gebe  auch viel Springtraining. Wir haben einen Stall zu Hause, machen Landwirtschaft nebenher, haben 30 Pferde.“

 

Ups, vorhin sprachen Sie von zwei Berufen, das sind ja sogar drei! Pferde sehen ja Farben unterschiedlich, spielt das eine Rolle für die Beschaffenheit der Hindernisse?

 

Christa Jung: „Ja. Ich gebe Lehrgänge für Parcourschefs und Richter. Dafür habe ich vor Jahren  Nachforschungen gemacht, wie ein Pferd sieht. Auf jeden Fall sieht es unifarben, also ganz schwarz, ganz weiß, ganz rot, viel schlechter als unterschiedliche Farben. Und aus der Erfahrung heraus weiß ich, dass es bei Schwarz oder Dunkelblau  mehr Fehler gibt. Das kann man gezielt einbauen, wenn man weiß: Es kommen super Pferde, und ich brauche auch mal einen Fehler – alles im Rahmen der Fairness.“

 


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