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Vor 60 Jahren erschien erstmals auch ein DDR-Pferdesport-Magazin... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Achim Begall/ DL   
Montag, 03. Juli 2017 um 17:55

 

Rostock. Rund 10.000 junge Menschen zählte der DDR-Pferdesport-Verband vor 60 Jahren, und es sollte der Beweis angetreten werden, dass auch im Sozialismus Reiten ganz nach oben kommen könnte. Dem war eben nicht so. Ein Rückblick auf auch im Westen kaum bekannte Schwierigkeiten…

 

Vor 60 Jahren erschien erstmals das Verbandsorgan „Pferd und Sport“ in der DDR (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Ausgabe des Magazins in Hamburg und Schleswig-Holstein). Herausgegeben wurde die Fachzeitschrift für Pferdezüchter, Pferdesportler und Pferdeliebhaber, wie es im Impressum hieß, vom Präsidium der Sektion Pferdesport der DDR erschienen im Verlag Sport und Technik. In der Erst-Ausgabe im Juli 1957 wünschte sich Oberst Koppenhagen, Leiter des Armeesportklubs „Vorwärts“ Berlin, im Vorwort, dass der Beweis zu erbringen ist, „dass in einem Staate, der den Weg zum Sozialismus beschreitet, auch Pferdezucht und Pferdesport zu höchster Blüte gelangen.“ Bekanntlich verwelkte die Blüte Ende der 1960er Jahre mit der Auflösung der Klubs und nach 1972 mit der Abschottung von den Olympischen Spielen.

Annähernd 10 000 junge Menschen zählte vor 60 Jahren die Sektion Pferdesport der DDR. Präsident Erich Oese wünschte sich in der Erstausgabe aktuelle Berichterstattung, Fachbeiträge und das regelmäßige Erscheinen der „Amtlichen Bekanntmachungen“ wie Turnierausschreibungen und mehr. Anfangs konnte Redakteur A. Haubenreißer den Anspruch erfüllen. Doch bald zeigte sich, dass genehmigte, aber von SED-Spitzen nicht gern gesehene Publikationen oft unter Papierknappheit litten, um gedruckt zu werden. Nach der Fertigstellung der Manuskripte und Fotos dauerte das Erscheinen bisweilen mehrere Monate.

Objektive und subjektive Gründe erschwerten die Arbeit des ehrenamtlichen Redaktionkollegiums. Neben der Papierknappheit kamen fehlende Druckkapazitäten dazu, die über Jahrzehnte die Mangelwirtschaft in der DDR dokumentierten. Ab dem Jahr 1963 gab es sogar nur eine Ausgabe im A5-Format, bis dann mit der Juli-Ausgabe 1969 mit einem doppelten Umfang wieder das ursprüngliche Heftformat erschien. Von da an war auch die Zentralstelle für Pferdezucht beim Rat für Landwirtschaftliche Produktion und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR mit im Boot.

21 Jahre mühte sich der Sportjournalist Wolfgang Schilhaneck neben seiner hauptamtlichen Redakteurstätigkeit beim Bauern-Echo dem Organ des Deutschen Pferdesportverbandes der DDR (DPV), wie er zuletzt hieß, Inhalt und Profil zu geben. „Als ich 1968 anfing hatten wir eine Auflage von 5000. Alle zwei Jahre stellte ich beim Presseamt des Ministerrates der DDR den Antrag, weitere 200 Abonnenten zuzulassen“, erinnert sich der heute 87-jährige Berliner, der jetzt mit seiner Frau in einer Seniorenresidenz in der deutschen Hauptstadt lebt. „Pferd und Sport“ mit einer Auflage zuletzt von 7000 blieb aber nur ein Mitteilungsblatt des DPV, das von fleißigen Korrespondenten aus allen Bezirken der Republik unterstützt wurde.

Mit der Auflösung des DPV der DDR im Jahr 1990 verabschiedete sich auch sein Verbandsorgan „Pferd und Sport“. Für 1 DM je Abonnent wurde es vom letzten Präsidium an die „ReiterRevue international“ verkauft. Anfangs erhielten die Bezieher aus dem Osten von RRi noch einen Extra-Mittelteil mit Berichten aus ihrer Region.

Bis zum Ende blieb das DDR-Verbandsorgan seinem Grundsatz treu, stets mit dreimonatiger Verspätung zu erscheinen (die „letzte“ Septemberausgabe kam erst im Januar). Wer in alten Ausgaben von „Pferd und Sport“ blättert, findet darin eine interessante 33-jährige Geschichte von Pferdesportsektionen, Reitern, Fahrern, Voltigierern und Pferdezüchtern aus Ost-Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der Vorwendezeit, die auch ein Kapitel des  deutschen Pferdesports und der deutschen Pferdezucht bedeutet.

 


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