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Brief vom Pferdedoktor - an das DOKR Warendorf... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Peter F. Cronau/ DL   
Sonntag, 12. November 2017 um 18:33

Argenbühl/ Allgäu. Die von der deutschen Föderation (FN) in Warendorf zum Fall des positiv getesteten Wallachs Samourai du Thot der Vielseitigkeitstigkeitsreiterin Julia Krajewski herausgegebenen Meldung veranlasste den renommierten Veteriär Dr. Peter Cronau zu einem Brief, den er dem für den Leistungssport zuständigen Deutschen Olympiadekomitee für Reiterei (DOKR) sandte. Cronau hat dabei einen ganz anderen Blickwinkel als die Reiterin und ihr Umfeld.

 

Peter Cronau schreibt u.a.:

"Die offizielle Verlautbarung nebst Berichten in den schreibenden Medien habe ich mit Aufmerksamkeit gelesen. Neben dem sachlichen Bericht darf ich bemängeln, dass offensichtlich alle schreibenden Medien sich bemühen, den Fall herunterzuspielen. Im weiteren Sinne erinnert mich das an das „Zahnpasta-Drama“ von Dieter Baumann,der alles versucht hat, von seinem Delikt abzulenken und dadurch immer mehr in Bedrängnis kam.

 

Im Besonderen stört mich, dass die Substanz „Firocoxib“, was seine Indikation angeht, zwar hie und da als entzündungshemmend und schmerzlindernd dargestellt wird, aber in Wirklichkeit ein viel größeres Wirkungsspektrum mit potentiellen Nebenwirkungen aufweist. Wer nur die Aussage „entzündungshemmend und schmerzlindernd“ trifft, begeht eine Realitätsverweigerung.

 

Wer sich seriös mit der Substanz und der Anwendung bei Pferden beschäftigt, kommt nicht herum, die wahren Anwendungsgründe zu nennen. Nachfolgend liste ich mit Quellenangabe die objektiven Zitate auf:

 

Internet: Tierarztportal

WAS IST EQUIOXX®?

Equioxx® ist ein rezeptpflichtiges Arzneimittel für Pferde, das der Tierarzt bei Schmerzen und Entzündungen aufgrund einer Osteoarthritis verordnet. Eine Osteoarthritis ist eine chronische, fortschreitende Gelenkerkrankung. Sie betrifft weiche und knöcherne Anteile des Gelenks undführt zu Schmerzen sowie zu einer eingeschränkten Beweglichkeit wie Lahmheit.

Equioxx® ist als weiße bis grauweiße Paste (Equioxx® 8,2 mg/g) sowie als Injektionslösung (Equioxx® 20 mg/g) erhältlich.

WANN WIRD EQUIOXX® ANGEWENDET?

Der Tierarzt verordnet Equioxx® bei Pferden. Behandelt werden mit diesem Medikament Schmerzen, Entzündungen und Lahmheit, wenn diese in der Folge einer Osteoarthritis auftreten.

Wann nicht?

bei ausgetrockneten (dehydrierten) Pferden, Pferden mit wenig Blutvolumen oder niedrigem Blutdruck. Hier besteht die Gefahr einer Nierenschädigung.

Schlachtung: nicht vor 26 Tagen

Wirkungsdauer nach 5mg/kg: 18 Stunden


  1. Dr. Doucet (AVMA = American Veterinary Medicine Assossiation)

 

Doucet 2008 AVMA:  Results suggested that overall clinical efficacy of a paste formulation of firocoxib in horses with naturally occurring osteoarthritis was comparable to efficacy of a paste formulation of phenylbutazone.

 

 

  1. Vetidata

 

Vetidata: Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen bei Osteoarthritis und zur Verringerung der damit verbundenen Lahmheit bei Pferden.

 

  1. EMA (European Medicines Agency = European Union agency responsible for the protection of public and animal health through the scientific evaluation and supervision of medicines.)

Firocoxib has potent anti-inflammatory, antipyretic and analgesic properties in a number of animal species. Excretion of Firocoxib was rapid 71 to 79%. The residues were found 93% in the liver, 45 – 63% in the kidney, 77 to 94% for fat and 76 to 96 % for muscle

  1. https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/compound/208910#section=Biological-Test-Results (PUB CHEM)

 

Inhibitor activity to Prostaglandin

 

  1. Horse and Hound

Germany loses eventing silver medal after positive dope test

Diese Liste könnte beliebig erweitert werden. Unabhängig von einer Schuldfrage konzentriert sich mein Kommentar auf das Verhindern bzw. Verschweigen  offensichtlicher Tatsachen mit dem einfachen Zweck der Verniedlichung der Wirkungsweise der Substanz.

 

Deshalb erlaube ich mir eine Zusammenfassung:

 

  1. Auch wenn die FEI die Substanz Firocoxib als „Controlled Medication“ einstuft, handelt es sich klar und deutlich um eine Dopingsubstanz, die potentiell die Performance beeinflusst.

 

  1. Alle Autoren sind sich einig in der Wirkungsweise: Verringerung der Lahmheit, gerade die unbestritten schmerzlindernden Eigenschaften führen zu der beschriebenen Lahmheitsverringerung

 

  1. Eine Behandlung unter Wettbewerbsbedingungen ist gefährlich, daes bei der Military in der Geländestrecke ohnehin zwangsweise zu einer Dehydrierung des Pferdekörpers kommt, wird diese durch Firocoxib noch gefährlich gesteigert

 

  1. Die Wirkungsweise von Firocoxib wird der von Phenylbutazon gleichgestellt. Beide hemmen die Prostaglandinsynthese.

 

  1. Die Internationale Presse (Horse and Hound) macht keinen Unterschied zwischen „Controlled Medication“ and „positve dope test“. Das ist ehrlich.

 

  1. Die Substanz wurde im Blut nachgewiesen (3 x). Wenn das „minimum permissible level“ erreicht ist, also im Blut und Urin weder Firocoxib-Substanz noch deren Metaboliten mehr nachgewiesen werden können, besitzt diese Substanz immer noch Wirksamkeitspotential, weil es in der Leber, Niere, Muskel und im Fett noch gespeichert wird. Also kein Nachweis im Blut und Urin beweist immer noch eine Wirksamkeit der Substanz."

 

 

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Meldung der FN zum Fall Julia Krajewski und Samourai du Thot

Vielseitigkeit: Positive Medikationskontrolle bei EM in Strzegom

 

Warendorf (fn-press). Der Weltreiterverband FEI hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) über eine positive Medikationskontrolle informiert, die während der Europameisterschaft der Vielseitigkeitsreiter in Strzegom (POL) entnommen wurde. Die Probe stammt von Julia Krajewskis Pferd Samourai du Thot. Es handelt sich bei der gefundenen Substanz um Firocoxib, das schmerz- und entzündungshemmend wirkt und laut FEI eine „Controlled Medication Substance“, jedoch kein Doping ist. Das bedeutet, dass die Substanz zwar zu therapeutischen Zwecken im Training erlaubt ist, jedoch nicht im Wettkampf. Die FN hat die Öffnung der B-Probe beantragt (sie war ebenfalls positiv, die Red). 

Samourai du Thot wurde in Strzegom am 20. August, dem letzten Tag der EM, nach dem Gewinn der Team-Silbermedaille beprobt. Unabhängig von FEI und Championat hatte die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA im Zuge einer unangekündigten, zufälligen Trainingskontrolle in Warendorf kurz nach der Rückkehr aus Polen ebenfalls eine Probe des Pferdes genommen. Mitte September informierte die NADA das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) über den Fund der Substanz Firocoxib, die nicht im Behandlungsbuch des Pferdes dokumentiert war. Seitdem bestand die Sorge, dass auch die noch ausstehende FEI-Wettkampfprobe die Substanz nachweisen würde. Bereits umgehend nach Bekanntwerden des Ergebnisses der NADA-Kontrolle hörte das DOKR Julia Krajewski dazu an, wie die Substanz in ihr Pferd gelangt sein könnte. Die Recherche brachte jedoch bisher keine Erklärung.

 

Julia Krajewski hat nach Bekanntgabe des Ergebnisses der B-Probe formell 21 Tage Zeit sich zu entscheiden, eine administrative Strafe anzunehmen oder vor das FEI-Tribunal zu ziehen. Die administrative Strafe würde eine Geldstrafe in Höhe von 1500 Schweizer Franken sowie Verwaltungskosten in Höhe von 2000 Schweizer Franken nach sich ziehen, jedoch keine Wettkampfsperre. „Der Gang vor das Tribunal macht aber nur Sinn, wenn Julia Krajewski nachweisen kann, wie die Substanz ins Pferd gelangt ist“, erklärt Prof. Dr. Jens Adolphsen, Equipechef der deutschen Vielseitigkeitsreiter und langjähriger, ehemaliger Vorsitzender des FEI-Tribunals. „Die Aberkennung ihres Einzelergebnisses und die damit verbundene Rückgabe der Mannschaftssilbermedaille wären bei einer positiven B-Probe nach Vorgabe des internationalen Regelwerks aufgrund der vorhandenen positiven Wettkampfprobe unausweichlich – unabhängig von Schuld oder Unschuld.“

 

„Ich bin zutiefst bestürzt über die Nachricht der positiven Medikationskontrolle von Samourai du Thot, zumal mir noch immer jeglicher Erklärungsansatz fehlt und die Folgen einer Bestätigung durch die B-Probe nicht nur mich persönlich betreffen würden. Wenn wir die Silbermedaille zurückgeben müssten, würde mir das in erster Linie unglaublich leidtun für mein gesamtes Team“, sagt Julia Krajewski. „Selbstverständlich haben weder ich noch jemand aus meinem Umfeld diese Substanz verabreicht. Als Teil des deutschen Teams, das als Mitfavorit nach Strzegom gereist ist, war ich mir bewusst, dass mein Pferd mit größter Wahrscheinlichkeit beim Championat beprobt werden würde. Ich stehe zu 100 Prozent hinter unserem System zur Dopingprävention und bin mir meiner Verantwortung und Sorgfaltspflicht im Umgang mit diesem Thema absolut bewusst. Daraus ergibt sich für mich weiterhin intensiv nach einer Erklärung zu suchen, sowohl im Interesse des Teams, als auch in meinem eigenen.“

 

Ergänzend zu dieser Pressemitteilung nimmt Julia Krajewski auf ihren Social-Media-Kanälen ausführlich Stellung zu diesem Fall und erklärt, welche Erkenntnisse ihre Recherche bisher erbracht hat.

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Die deutsche Equipe gewann die Silbermedaille hinter Großbritannien, hat die Plakette aber nun zurückzugeben.

 


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