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Alice im Wunderland... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Oliver Wehner/ "Die Rheinpfalz"/ DL   
Samstag, 23. Dezember 2017 um 13:56

 

Simone Blum und Alice beim CHI in der Stuttgarter Schleyerhalle

(Foto: Kalle Frieler)

Zolling. Springreiterin Simone Blum (28) und ihre quirlige Stute waren 2017 die Senkrechtstarter der internationalen Szene. Ein modernes Sportmärchen um einen „kleinen Drachen“, eine standhafte Familien-AG und jede Menge Mangos.

 

 

„Flugzeuge“ werden Spitzenspringpferde auch genannt. Gutes Stichwort. „Alice ist noch nie geflogen, aber ich denke, sie wird auch das gut meistern“, sagt Simone Blum unbesorgt. Für das große Ziel im kommenden Jahr, die Weltreiterspiele in Tryon/USA, müsste die kecke Stute in ein echtes Flugzeug - und zum Ende einer denkwürdigen Turniersaison hat niemand mehr Zweifel daran, dass dieses junge Parcours-Paar das kleine Sportmärchen 2018 sogar noch krönen kann. Alice im Wunderland.

 

„In Mannheim hat eigentlich alles angefangen“, verrät Simone Blum im RHEINPFALZ-Gespräch. Natürlich waren sie und ihr Pferd auf dem Maimarkt längst keine No-Name-Kombination mehr, schließlich hatte die junge Bayerin mit Alice 2016 in Balve die Amazonenwertung der deutschen Meisterschaften gewonnen. In der Mannheimer Badenia preschte die nicht nur mit gewaltigem Sprungpotenziel gesegnete, sondern auch höllisch schnelle und wendige Askari-Stute ins Stechen. Und hier gab's den ersten intensiven Kontakt mit Bundestrainer Otto Becker, der nach einigem Zögern die kühne Idee gut fand, es in Balve nun doch mal in der Herren-DM-Konkurrenz zu versuchen ...

Prompt fand sich Simone Blum einige Wochen später im Sauerland im Wassergraben wieder, zum Glück ohne ihr Pferd - nach der Siegerehrung, von den geschlagenen Kollegen traditionell „gebadet“.

 

Derweil gab's wieder eine süße Mango mehr für Alice: Für herausragende Siege wird die anspruchsvolle Stute exotisch belohnt. Überhaupt ist der erst zehnjährige Fuchs eine Diva „und muss immer im Mittelpunkt stehen“, berichtet Blum. So relaxed sich Alice auf den geliebten Ausritten in die Natur gibt, so positiv giftig kann sie im Parcours sein. „Ein kleiner Drache“, sagt Blum dann - fehle nur noch das Feuerspeien. Zu Hause auf dem Eichenhof in Zolling bei München dreht sich alles um Alice. Simone Blum entstammt einer Pferdefamilie, Vater Jürgen war Vielseitigkeitsreiter mit Olympiastart 1996 in Atlanta. Die Tochter glänzte im Kinderalter ebenfalls im Busch, spezialisierte sich dann aber als Teenager aufs Springen. Und hat jetzt dafür „das Pferd meines Lebens“.

 

Der Balve-Coup, Dritter Platz in Aachen, EM in Göteborg (zwar als Ersatzreiterin, aber mit Sieg im Rahmenprogramm), Lausanne (mit dem ersten Fünf-Sterne-Grand-Prix-Triumph), Nationenpreisfinale Barcelona und schließlich der German-Master-Titel in Stuttgart - Sprossen auf der steil angelegten Karriereleiter der Simone Blum im internationalen Sport. Dass die WM in North Carolina - „unser Ziel“ - kein ferner Traum sein muss, unterstreicht die jüngste Berufung in den kleinen und erlesenen deutschen Championatskader. Simone Blum weiß, dass „unser Durchbruch gut getimt“ war. Denn etablierte Stars wie Ludger Beerbaum, Christian Ahlmann oder Daniel Deußer wollen oder können zur Ziet nicht mehr für Deutschland um Championatsmedaillen reiten, Ludger Beerbaum hat nach insgesamt 134 –Nationen-Preisen dieses Kapitel geschlossen und seinen Rücktritt aus der Mannschaft erklärt, Christian Ahlmann und Daniel Deußer hatten die Schiedsvereinbarung mit dem Verband nicht unterschrieben, sie wurden aus dem Kader gestrichen, weil sie sich nicht vorbehaltlos dem Sportgericht der Föderation unterwarfen. Meredith Michaels-Beerbaum hat Top-Pferd Fibonacci verkauft.

 

Verkauft, noch ein gutes Stichwort. „Das Telefon hat fast täglich geklingelt“, erinnert sich Simone Blum an die Zeit, als Alice im globalen Millionenspiel Springreiten wohl das heißeste Spekulationsobjekt war. Und ja, „natürlich denkt man darüber nach“. Aber der Familienrat tagte, das Verdikt: Alice ist unverkäuflich! „Seitdem wir das publik gemacht haben“, erzählt Blum, „haben wir Ruhe, und das ist auch gut so.“ Volle Konzentration auf den Sport, dabei könnte die Absolventin eines Biologie- und Chemiestudiums mit Pädagogik auch Lehrerin werden. Aber: „Das ist im Moment nicht machbar und auch ebenfalls gut so. Ich liebe mein Leben so wie es ist, da steht der Sport im Vordergrund.“

 

Mit einem Traumurlaub auf den Malediven belohnten sich Simone Blum und ihr Lebensgefährte Hansi Goskowitz - vor drei Jahren Entdecker von Alice - Anfang Dezember für ein tolles, aber auch stressiges Jahr. „Einfach mal Kraft tanken“, sagt die 28-Jährige, die nur zu gern in nicht allzu ferner Zukunft wieder und dann mit ihrem vierbeinigen „Flugzeug“ einen Langstreckenflieger betreten würde. Unter dem Motto: Miles and more - WM-Edelmetall in Tryon…

 

 

 


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