Oldie Thomas Frühmann auf Oldie The Sixt Sense Grand Prix-Sieger in Graz Drucken
Geschrieben von: Ruth Büchlmann/ DL   
Montag, 10. Februar 2014 um 11:28

 

Thomas Frühmann und The Sixt Sense - beide zusammen 81 Jahre alt - das Siegerpaar im Grand Prix von Graz

(Foto: Agnetur Dill)

 

Graz. Zum Abschluss des Internationalen Turniers in Graz gewann Thomas Frühmann den Großen Preis – in der Dressur war Dorothee Schneider die große Siegerin.

 

Für das Stechen hatten sich im Grand Prix 15 Springreiter qualifiziert. Piotr Morsztyn (Polen) legte mit Osadowski van Halen eine grandiose Nullrunde hin,  und vier Reiter lang sah es gut für ihn aus. Doch dann kam Niederösterreichs Alice Janout im Sattel ihres 11-jährigen Indorado-Sohnes Wodka Lime in die Bahn. Souverän ging sie den von engen Wendungen durchzogenen Stechparcours an, ließ ihren sprunggewaltigen Schimmel frisch nach vorne galoppieren und setzte mit 44,94 Sekunden die neue Bestmarke.
Nun ging es Schlag auf Schlag!  „The Living Legend“ John Whitaker (Großbritannien) und sein imposanter Hengst Argento zeigten dem Grazer Publikum eine absolute Fabelrunde und nahmen Janout gut fünf Sekunden ab (39,75). Bereits zwei Starter später wurde jedoch auch seine Zeit unterboten. Der routinierte Deutsche Max Kühner (Starnberg) brauste mit seiner Cornet Obolensky-Tochter Cornetta noch ein wenig schneller über den Grazer Hallenparcours, nahm jedes Hindernis ohne Probleme und jubelte nach 38,97 Sekunden über die Führung.

Nur noch fünf Paare konnten ihm den Sieg streitig machen, unter ihnen auch der für Österreich reitende Pfälzer Hugo "Nationale" Simon (71!) auf seinem sensationell springenden 9-jährigen For Pleasure-Sohn Freddy. Er wurde nach einem Abwurf Elfter.

 

Alles sah nach einem Sieg für Max Kühner aus. Doch dann kam das letzte Paar, auf dem die ganze Hoffnung des heimischen Publikums ruhte. Österreichs amtierender neunmaliger Staatsmeister, der Weltcupfinalsieger von 1990 und Team-Olympiazwei von 1992 in Barcelona, Thomas Frühmann, bald 63 Jahre alt, und sein 18 Jahre alter Westfalen-Wallach The Sixth Sense!

Die Spannung körperlich spürbar, eine Stecknadel hätte man fallen hören können. Jede Wendung nahmen er und seine 'Sense' am absoluten Limit, gaben auf den längeren Strecken Vollgas und bereits am Weg zum letzten Hindernis hielt es niemanden mehr auf den Sitzen, denn die Zeit würde für einen möglichen Sieg passen! Als die letzte Stange dann unberührt in ihren Auflagen liegen blieb, gab es in der Grazer Stadthalle kein Halten mehr! Standing Ovations, ohrenbetäubender Jubel und tosender Applaus begleiteten den Premierensieger des Drei-Sterne-CSI von Graz und Gewinner einer Prämie in Höhe von 16.500 Euro. Dahinter folgten im Grand Prix Max Kühner (10.000), John Whitaker (7.500) und Pia-Luise Aufrecht (Affalterbach) auf Ulke (5.000 €), sie war ebenfalls ohne Fehler im Stechen geblieben. Thomas Frühmann gerührt: „Für mich ist eben The Sixt Sense das beste Pferd der Welt…“, dann brach seine Stimme.

 


Dorothee Schneider – Dressur-Queen

 

Die Entscheidung in der Dressur fiel denkbar knapp aus, denn 0,35 Prozentpunkte machten den Sieg in der  Dressur-Kür aus. Den Sieg feierte die Mannschafts-Olympiazweite Dorothee Schneider (Framersheim) mit einer gelungenen Vorstellung auf ihrem 15-jährigen Hengst Silvano mit gesamt 76,75 Punkten. Sie  erhielt im künstlerischen Teil Noten bis 82,000,  für die technische Auslegung gab es 75.25. “Zweimal starten und zweimal gewinnen, das ist herrlich!”, sagte erfreut Dorothee Schneider bei der Siegerehrung. “Für mich ist das heute ein ganz, ganz besonderer Moment. Ich hatte nämlich lange überlegt, ob ich nach Graz fahren soll oder nicht,  nun bin ich natürlich froh, dass ich gefahren bin! Tolle Bedingungen, ein tolles Publikum! Danke!”

 

Zu Melodien von Udo Jürgens brachte Victoria Max-Theurer (Österreich) auf dem Ehrentusch-Sohn Eichendorff schwungvoll präsentierte Dressurlektionen auf höchstem Niveau nach Graz, und das Publikum war begeistert! Das Richterkollegium gab dafür Noten von 72.000 bis 74.500 für den technischen Schwierigkeitsgrad, bis zu 82,000 für die künstlerische Performance und gesamt 76,400, was ganz knapp, aber doch Platz zwei bedeutete.

 

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