Philipp Weishaupt: Erstmals dabei - gleich deutscher Meister der Profis Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 13. April 2014 um 11:10

In der Mitte der neue deutsche Meister der Breufsreiter Philipp Weishaupt vom Stall Ludger Beerbaum in Riesenbeck, daneben Sebastian Karshüning als Zweiter und Karin Ernsting als Bronzemedaillen-Gewinnerin. Und nicht auf dem Foto: Erstmals wieder als renommierter Turnierrichter dabei in Bad Oeynhausen Hansi Wallmeier, der sich im Januar einer schweren Operation unterziehen musste.

(Foto: Kalle Frieler)

 

Bad Oeynhausen. Erstmals am Start – gleich deutscher Meister der Profi-Springreiter: Philipp Weishaupt. Der Allgäuer siegte im Finale mit Pferdewechsel beim Championat in Bad Oeynhausen.

 

 

Deutscher Meister der Profispringreiter wurde in Bad Oeynhausen der 28 Jahre alte Allgäuer Philipp Weishaupt vom Stall Ludger Beerbaum in Riesenbeck. Weishaupt, Sohn eines Vieh- und Pferdehändlers aus Jettingen unweit von Augsburg, siegte im Stechen den gleichaltrigen Sebastian Karshüning aus Borken. In der Entscheidung um den Titel war Weishaupt auf dem Schimmel Luce del Castegno fast vier Sekunden schneller als der ebenfalls fehlerfreie Karshüning auf der Stute Taquila. Bronze ging an Karin Ernsting (Wolbeck) auf Catoki`s Cannon. Die 50 Jahre alte Unternehmerstochter hatte im Finale mit Pferdewechsel insgesamt zwölf Fehlerpunkte, während die beiden Konkurrenten jeweils ohne Abwurf geblieben waren, was ein Stechen auf den jeweiligen eigenen Pferden erforderte. Philipp Weishaupt wurde damit Nachfolger von Matthias Janssen (Osnabrück).

 

Der Meister auf dem Meisterpferd: Philipp Weishaupt auf Luce del Castegno - so viele Schärpen und Schleifen sieht man selten

(Foto: Kalle Frieler)

 

Nicht gerade üppig fiel das Preisgeld aus. Philipp Weishaupt erhielt 1.500 Euro, dazu nochmals 1.250, da sein Luce del Castegno im Finale - wie auch Taquila - ohne Abwurf blieb. An Sebastian Karshüning gingen 1.000 plus 1.250 € für Taquila, Karin Ernsting kam auf insgesamt 1.000 Euro.

 

Philipp Weishaupt, der auf Monte Bellini für Olympia in London 2012 nominiert war, dort aber nicht reiten konnte, da der Hengst wegen einer Sehnenverletzung ausfiel, begann 2003 bei Ludger Beerbaum eine Bereiterlehre. Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum (50) erinnert sich noch gut, wie alles begann mit seinem späteren Angestellten. Nach dem Weggang 1989 aus dem Stall von Paul Schockemöhle in Mühlen wurde Beerbaum durch  Alexander Moksel und Rodo Schneider vom Buchloer Fleischimperium Almox (Jahresumsatz 3 Milliarden DM) für deren Turnierstall in Buchloe engagiert. Almox belieferte der Viehhändler und Pferdebesitzer Josef Weishaupt aus dem benachbarten Jettingen wöchentlich auch mit Schlachtvieh. Beerbaum: „Er sagte immer: Wenn der Philipp seine Schule zu Ende hat, dann kommt er zu euch.“ Der Niedersachse wiederum meint, er habe sich darüber keine große Gedanken gemacht und nur immer geantwortet mit ja, ja, ja,  „nach der Schule“.

 

1996 eröffnete Ludger Beerbaum, mit 119 Nationen-Preisen deutscher Rekordreiter, seine Anlage in Riesenbeck, eines Tages stand Philipp Weishaupt bei ihm auf der Matte. Der Jettinger legte 2007 in Warendorf mit der Note 1,6 als Jahrgangsbester die Prüfung zum Pferdewirt („Gesellenprüfung“) ab, 2009 wurde er deutscher Meister auf Souvenir in Balve, inzwischen ritt er auch 23-Mal einen Preis der Nationen für Deutschland. Sein Ziel: Nominierung für die Equipe bei den Weltreiterspielen im August in der Normandie.

 

 

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