Deutsches Dressur-Team für Aachen und wohl auch für die Weltreiterspiele steht Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 29. Juni 2014 um 18:00

 

Perl-Borg. Erste Sichtung des deutschen Championatskaders Dressur im Hinblick auf die Weltreiterspiele Ende August in der Normandie in Perl-Borg – die Mannschaft hat schon Namen…

 

 

Zunächst war Perl-Borg im Dreiländereck Deutschland-Luxemburg-Frankreich die Heerschau zum Finden der offiziellen Equipe für den CHIO in Aachen in zwei Wochen, das Quartett steht. Nominiert wurden Helen Langehanenberg (Billerbeck) mit Damon Hill (das Paar hatte Dispens für Perl-Borg), Isabell Werth (Rheinberg) mit Bella Rose und Don Johnson, die deutsche Meisterin Kristina Sprehe (Dinklage) mit Desperados und als gefeierter Rückkehrer in den großen Sport Matthias Rath (Kronberg) mit dem Rappen Totilas. Der Ausschuss mit Vorsitzendem Klaus Röser und Bundestrainerin Monica Theodorescu brauchte nicht lange, um das Team zu nominieren. Was Helen Langehanenberg kann, weiß man, deshalb war sie bereits vorher schon für Aachen zurecht ausgeguckt, zu den anderen Drei gab es keine Alternative, aufgedrängt hat sich in Pertl-Borg vor 2.000 Zuschauern an diesem Nachmittag nachdrücklich niemand. Wegen Verletzung ihrer Pferde konnten Ulla Salzgeber und Nadine Capellmann nicht in Perl-Borg antreten, sie gehen in Aachen in der sogenannten Internationalen Tour an den Start.

 

Wie im Grand Prix dominierten auch im Grand Prix Special Matthias Rath, in einem Monat 30, auf Totilas, Isabell Werth (44) auf der geschmeidigen Stute Bella Rose und Kristina Sprehe (27) mit dem Hannoveraner Zuchthengst Desperados die Konkurrenz. Exmeister Matthias-Alexander Rath, der erst vor wenigen Wochen den Rapphengst Totilas (14) nach langer Verletzungspause wieder vorstellte und der durch seinen neuen Coach Sjef Janssen (Niederlande) seinen Reitstil komplett umstellte, erhielt von den fünf Richtern 82,196 Prozentpunkte, darunter dreimal die Höchstnote „10“, für Sitz und Einwirkung auf das Pferd viermal eine „9“, vier Juroren setzten das Paar auf den ersten Platz, lediglich die deutsche Chefrichterin  Dr. Evi Eisenhardt hatte Isabell Werth mit Bella Rose besser gesehen. Die deutsche Ausnahme-Dressurreiterin seit vielen Jahren, die wie niemand in der Branche so viele Grand Prix-Pferde herausbrachte, kam auf 81,647 Zähler, Rath hatte zwei kleine Fehler in der Vorstellung, eine Piaffe mit zuviel Vorwärtsdrang des Rappen, ein Wechsel missglückt, Isabell Werth fast auf der Siegesroute, hatte  einen kleinen Patzer, war aber auch mit drei „Zehnen“ belohnt worden. Nicht ganz so flüssig wie bei der Deutschen Meisterschaft präsentierte Kristina Sprehe ihren Rappen. Mit 79,725 Punkten wurde sie Dritte.

 

Bleiben Reiterinnen, Reiter und Pferde gesund – wird dieses Quartett wohl Deutschland bei den Weltreiterspielen vertreten, mit guter Aussicht auf Gold dank mannschaftlicher Stärke und Ausgeglichenheit.

 

Zu den großen positiven Momenten im Grand Prix Special darf einer gerechnet werden, der in Nebenprüfungen ritt, aber am Mikrofon ein Meister war: Michael Klimke (44). Der Rechtsanwalt aus Münster, deutscher Meister 2000, brachte als Co-Kommentator beim TV-Sender SR in ruhigem Ton überaus verständlich nicht nur die Schönheit der Dressur nahe, sondern erklärte auch plausibel und eloquent das Wesen dieser Disziplin, die einzelnen Lektionen und erzählte von der stets langwierigen Ausbildung eines Pferdes über Jahre bis hin zum Grand Prix – ohne dabei besserwisserisch oder belehrend zu erscheinen. Man wünschte einen wie ihn öfter an einem Mikro. Er war eine Entdeckung, denn er weiß, wovon er sprach.

 

 

 

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