Deutschland in Aachen seit sechs Jahren ohne Erfolg im Preis der Nationen Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 18. Juli 2014 um 14:28

 

Aachen. Deutschlands Springreiter können in Aachen beim deutschen CHIO nicht mehr siegen. Nun wurde unter Flutlicht eine Equipe Vierter, der erste rang ging an Belgien mit dem früheren deutschen Bundestrainer Kurt Gravemeier.

 

1929 fand in Aachen der erste Preis der Nationen, deutsche Springreiter gewannen seither 25-Mal, doch zuletzt vor sechs Jahren. Der Sieg beim 99. CHIO von Deutshcland, dem 73. in der Aachener Soers, ging nach insgesamt 6 Strafpunkten aus zwei Umläufen unter Flutlich an das belgische Team von Kurt Gravemeier in der Besetzung Pieter Devos auf Dream auf India (0 und 1 Fehlerpunkt), Olivier Philippaerts auf Cabrio (8 und 5), Jos Verlooy auf Domino (0 und 8) und Gregory Wathelet auf Conrad de Hus (0 und 0). Preisgeld für das erfolgreiche Team: 110.000 Euro des mit 400.000 € dotierten Prüfung. Dahinter folgten die wahrlich nicht in Bestbesetzung angetretenen US-Amerikaner (8/ 80.000 €), Exweltmeister Niederlande (9/ 60.000) und Kanada gemeinsam mit Deutschland (je 12/ je 30.000) mit Marcus Ehning (Borken) auf Plot Blue (0 und 4), Katrin Eckermann (Münster) auf Firth of Lorne (0 und durch Sturz ausgeschieden), Daniel Deußer (Hünfelden) auf Cornet d`Amour (0 und 4) und Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf Chiara (0 und 4). Ludger Beerbaum baute die Zahl seiner Rekordeinsätze in Nationen-Preisen für Deutschland auf 122 aus, Ehning startete zum 65. mal für Deutschland, Weltcupsieger Deußer zum zwölften- und Katrin Eckermann erst zum sechsten Mal.

 

Die 24 Jahre alte Niederrheinerin aus Goch-Kranenburg, erstmals im deuztschen Team in Aachen, zeigte auf dem For Pleasure-Nachkommen eine fehlerfreie erste Runde vor 40.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion, doch im zweiten Umlauf kam der Hengst etwas unpassend zum Wassergraben, sprang zu früh ab, trat ins Wasser, knickte beim Auffußen leicht um und überschlug sich mit der Reiterin danach. Bis auf Prellungen blieben Pferd und Reiterin nach ersten Angaben unverletzt, „das war das Wichtigste“, erklärte Team-Kollege Marcus Ehning. Coach Otto Becker (Albersloh) sagte nach dem Preis der Nationen, der für die Wertung der höchsten Liga für Mannschaften unbedeutend war, da sich Deutschland freiwillig aus der höchsten Klasse ausgeklinkt hat: „Am letzten Wochenende war alles anders herum. In Falsterbo beim schwedischen CSIO waren wir nach der ersten Runde Fünfter und gewannen, diesmal in Aachen lagen wir nach einem Durchgang ganz vorne ohne Fehler – und wurden am Ende Vierter. Wir hatten plötzlich keinen Lauf mehr.“

 

Kurt Gravemeier (56) hatte natürlich einen ganz speziellen Glanz in den Augen nach dem Sieg seiner Equipe. Mit ihm als Coach hatte Deutschland 2008 letztmals den Preis der Nationen in Aachen gewonnen, danach wurde er mehr oder minder gedrängt, den Job aufzugeben. Seit 2013 ist er Bundestrainer der belgischen Equipe, mit ihr schaffte er den Aufstieg in die höchste Liga. Gravemeier: „Ich freue mich ganz besonders darüber, dass wir mit einer so jungen Equipe gewonnen haben, und das ausgerechnet in Aachen.“ Bis auf Wathelet, der 37 Jahre alt ist, sind neben Pieter Devos (28) die beiden anderen blutjung: Olivier Phlippaerts ist 20, Jos Verlooy gar erst 18. Vor dem diesjährigen Preis der Nationen kam eine belgische Equipe bisher in Aachen erst einmal zum Sieg in diesem Teamwettbewerb, nämlich 2001.

 

Die restlichen platzierten Teams waren in Aachen 6. Frankreich (17/ 18.000), 7. Irland (26/ 12.000) und 8. die Schweiz (37/ 10.000).

 

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