Parareiter noch auf Bronzerang - mit Blick nach oben Drucken
Geschrieben von: FN-Press/ Uta Helkenberg   
Mittwoch, 27. August 2014 um 06:03

Caen. Deutschlands Para-Reiter haben Silber im Blick bei den Weltreiterspielen in Caen. Unschlagbar erscheinen die Briten.

 

Die Weichen sind gestellt. Nach der ersten Prüfung in jedem der fünf Behinderten-Grade liegt das deutsche Team bei den Para-Equestrian-Weltmeisterschaften im französischen Caen auf dem Bronzerang, nur einen Hauch von den zweitplatzierten Niederländern entfernt. Erneut auf Goldkurs sind die bislang ungeschlagenen Titelverteidiger aus Großbritannien.

 

Das erste Zeichen für das deutsche Team setzte bereits zum Auftakt die Doppel-Weltmeisterin von 2010, Hannelore Brenner (Wachenheim), die mit Women oft he World einen Sieg in Grade III landete. Ihre langjährige Teamkollegin Britta Näpel (Wonsheim) war einen Tag danach an der Reihe. Sie präsentierte erstmals auf einem Championat ihr neues Pferd, den neunjährigen Hannoveraner Let’s Dance v. Londonderry. „Das Viereck ist doch schon ganz beeindruckend“, sagte sie. „Aber ‚Danny‘ ist ja noch ein Frischling, auch wenn er sich unglaublich bemüht, alles richtig zu machen. Es muss natürlich erst lernen, mit meiner Behinderung klarzukommen.“ Ein versehentliches Angaloppieren kostete ein paar Punkte, so dass am Ende 68,912 Prozentpunkte für die Silbermedaillengewinnerin von Kentucky heraussprangen. Damit belegte sie in Grade II den sechsten Platz, der Sieg ging mit 73,647 Prozent an die Britin Natasha Baker mit Cabral.

 

Sichtlich beeindruckt von ihrem ersten WM-Auftritt war das Küken im deutschen Team, Carolin Schnarre. „Das war schon ein ganz besonderes Gefühl“, sagte die schwer sehbehinderte Pferdewirtin aus Osnabrück-Lotte. Sie kann die Championats-Atmosphäre zwar spüren, das auf dem Parkplatz der riesigen Trabrennbahn „Hippodrome“ angelegte, temporäre Dressurstadion aber kaum sehen. „Das Viereck kennt man natürlich schon, aber es ist eben doch etwas anderes als auf einem regionalen Turnier“, sagte sie. Dazu gehörte auch, dass sie nicht nur von ihrer Mutter zum Viereck begleitet wurde, sondern auch von Bundestrainer, Equipechefin, Arzt und Tierarzt, die dafür sorgen, dass sich die Aktiven beim Championat nur auf ihre Leistung konzentrieren können.

 

Mit der von Carolin Schnarre und ihrem Pferd 14-jährigen Hannoveraner Del Piero-Sohn Del Rusch, das ihr erst im Juni von ihrer Teamkollegin Elke Philipp zur Verfügung gestellt wurde, waren alle zufrieden. Lediglich im Trab sei Del Rusch etwas triebig geworden, sagte sie. Ihr gefühltes Ergebnis, das sie bescheiden mit 68 Prozent angab, konnte sie mit tatsächlichen 70,746 Prozent noch deutlich überbieten. Siegerin in Grade IV wurde die Britin Sophie Wells mit Valerius mit 74,595 Prozent.

 

Den Abschluss machten die Grade Ia-Reiter, zu denen auch die stets gut gelaunte Elke Philipp aus Treuchtlingen mit dem erst siebenjährigen Hannoveraner Regaliz v. Rubinero zählt. Auch nach ihrem Ritt zeigte sie sich strahlend. „Der Platz war toll, 'Blacky' hat gut mitgemacht, ich habe mich total wohlgefühlt. Außerdem konnten wir alles umsetzen, was wir vorher im Training besprochen hatten“, sagte sie erfreut. Mit 73,652 Prozentpunkte belegte sie Platz vier in ihrem Grade. „Aber mit weniger als einem Punkt Abstand auf den Silberrang“, sagte sie mit vielsagendem Schmunzeln. Der Sieg in Ia ging an die Italienerin Sara Morganti mit dem neujährigen Rheinländer Royal Delight v. Royaldik mit 75,783 Prozent.

 

Anders als in der Regel-Dressur werden die Mannschaftsmedaillen erst am Donnerstag vergeben, denn in Para-Equestrian werden die Ergebnisse aus Teamtest und Championshiptest addiert.

 

 

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