Erst zweiter Nationen-Preis-Sieg von Kanada auf Spruce Meadows - Deutschland nicht in zweiter Runde Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 14. September 2014 um 14:24

 

Calgary. Deutschlands Springreiter legen in diesem Jahr die schlechteste Bilanz seit Jahren in Nationen-Preisen vor: Beim letzten großen CSIO 2014 vor dem Finale Mitte Oktober in Barcelona kam die deutsche Equipe in Calgary nicht einmal in die zweite Runde…

 

 

Keine Medaille bei den Weltreiterspielen vor wenigen Tagen in der Normandie, in der Topliga der Division I nur ein Erfolg beim CSIO von Schweden in Falsterbo – nun in Calgary beim Offiziellen Internationalen Springreiterturnier (CSIO) von Kanada im Preis der Nationen nicht einmal in der zweiten Runde, das lässt lediglich den Schluss zu: Kann in Zukunft nur besser werden. Vielleicht beim Finale Mitte Oktober in Barcelona, wo um ein Preisgeld von 2,3 Millionen Euro beim Endturnier der besten Mannschaften eines Jahres geritten wird. Geld war schon immer ein wahrer Anstachler für gute Leistungen, vor allem im Springsport…

 

Beim kanadischen CSIO auf der Anlage Spruce Meadows der Familie Southern gewannen deutsche Teams seit 1977 nicht weniger als neunmal, 2012 und 2013 zuletzt hintereinander. Diesmal erreichte die Equipe von Sönke Sönksen (Versmold) in der Besetzung Christian Ahlmann (Marl) auf Cornado II, Marco Kutscher (Bad Essen) auf Van Gogh, Andre Thieme (Plau am See) auf Conthendrix und Daniel Deußer (Hünfelden) auf Fyloe mit insgesamt 17 Fehlerpunkten aus der ersten Runde den zweiten Umlauf der besten sechs Mannschaften nicht. Ahlmann, in seinem 42. Einsatz für Deutschland kam als Startreiter mit acht Strafpunkten aus dem Parcours, Kutscher (33. Preis der Nationen) mit fünf, Thieme (18. Nationenpreis) war mit einem Patzer der Beste, Weltcupsieger und zweimaliger deutscher Meister Deußer lieferte mit 13 Fehlerpunkten das Streichresultat. Immerhin gab es für die Equipe noch umgerechnet 7.000 Euro als Trostgeld.

 

Zur Freude der Zuschauer siegte die kanadische Mannschaft mit Altstar Ian Millar (67) auf Dixson (0 und 4 Fehlerpunkte), Tiffany Foster auf Tripple X (1 und 4), Ben Asselin auf Makavoy (0 und 0) und Olympiasieger Eric Lamaze auf Zigali (8 und nicht mehr gestartet) mit insgesamt 9 Strafpunkten (80.000 € Preisgeld) vor den USA (13/ 42.000) mit Lauren Hough auf Quick Study (5 und 4), Leslie howard auf Ric Tac (4 und 0), McLain Wartd auf Carlos Z (5 und 4) und der WM-Dritten Beezie Madden auf Simon (0 und 0), beide Mannschaften hatten sich bereits frühzeitig für das Nationen-Cup-Finale in Barcelona (9. bis 12. Oktober) qualifiziert. Eine kanadische Equipe feierte in Spruce Meadows erst zum zweiten Mal nach 2006 einen solchen Triumph. Dritter wurde Belgien (21/ 32.000 €) vor Vize-Weltmeister Frankreich (23/ 32.000) und der Schweiz (28/ 12.500).

 

Weltmeister Niederlande war nicht am Start, vielleicht nicht eingeladen, denn nach wie vor können in Spruce Meadows nur Teams aufgrund von Offerten teilnehmen, da der Organistaor einen großen Tiel der Kosten übernimmt – und sich damit auch das Recht vorbehält, wen er gerne am Start sehen möchte – und wen eben nicht. Davon kann auch Ludger Beerbaum berichten. Der erfolgreichste deutsche Springreiter nach Hans Günter Winkler hatte sich 2005 mit dem Patron Ron Southern, inzwischen 83, angelegt. Im Preis der Nationen verweigerten die einzelnen Teams wegen des durch Hagel, Regen und Kälte demolierten Bodens die zweite Runde im Preis der Nationen. Ron Southern wütete und schäumte regelrecht. Beerbaum, damals Rebellenführer, sagte: „Wir haben einen Umlauf geritten, wir bekommen noch Geld. Und solange nicht gezahlt wird, reite ich dort nicht mehr.“ Ron Southern verweigerte das Preisgeld, er  sah das alles ein bisschen anders und erwiderte: „Nicht einmal eine halbe Stunde nach dem Streik meldeten alle ihre Pferde für den mit einer Million kanadische Dollar dotierten Grand Prix 24 Stunden später, da war von Schonung der Pferde, schlechtem Boden, Regen und Kälte nichts mehr zu hören, obwohl  noch mieseres Wetter voraussagt wurde.“ Beerbaum später: „Auch wenn ich nicht dort reite, bei so viel Geld will jeder in Spruce Meadows starten.“ Der frühere Dauergast Ludger Beerbaum ist seit 2005 kein Starter mehr auf Spruce Meadows.

 

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>