Isabell Werth zum elften Mal in Stuttgart "German Dressage Master" Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 23. November 2014 um 17:23

 

Fabienne Lütkemeier auf D`Agostino - erster Dressur-Weltcuperfolg in der Schleyerhalle - ganz auf dem Hufschlag von Mama Gina Capellmann

(Foto: Kalle Frieler)

Stuttgart. Fabienne Lütkemeier mit erstem Dressur-Weltcup-Erfolg, Isabell Werth zum elften Mal  Siegerin um den German Master in der Stuttgarter Schleyerhalle.

 

 

Die Dressur-Wettbewerbe in der Stuttgarter Schleyerhalle waren zum Abschluss der großen Turniersport-Saison in Deutschland eine Demonstration für schönes und auch erfolgreiches Reiten – und auch dafür, dass eben Pferde nicht auf Knopfdruck funktionieren wie ein Roboter, sondern unberechenbare Lebewesen sind wie Menschen auch.

 

Für Mannschafts-Weltmeisterin Fabienne Lütkemeier (Paderborn) war die Weltcupprüfung gleichzeitig sicher auch der persönliche zusätzliche Höhepunkt des Jahres. Die sympathische Studentin (25), deren Mutter Gina Team-Weltmeisterin war 1986 in Toronto und deren Tante Nadine gar mit zweimal Gold von den Weltreiterspielen 2002 in Jerez auf Farbenfroh zurückkehrte, sicherte sich auf dem Hannoveraner Wallach d`Agostino den Grand Prix und danach auch erstmals eine Prüfung der Weltcuptour. Mit 80,6 Prozentpunkten schlug sie die aus Bayern angereiste Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) auf dem Hengst Unee (80,375) und die wohl zu den besten Kürreiterinnen der Welt zählende Isabell Werth (Rheinberg) auf Don Johnson (79,5). Preisgeld für die Siegerin: 11.000 Euro.

 

In der Gesamtwertung des Weltcups übernahm Fabienne Lütkemeier nach drei Konkurrenzen – Odense, Lyon und Stuttgart – mit 44 Punkten die Führung vor der Niederländerin Adelinde Cornelissen, Jessica von Bredow-Werndl und Agnete Thingaard (Dänemark), die alle bisher 37 Zähler aufweisen.

 

Die beiden Konkurrenzen Grand Prix und Grand Prix Special um den Titel „German Master der Dressur“ wurden von Isabell Werth und der neuen wundervollen Stute Bella Rose dominiert. Die 45 Jahre alte Juristin, fünfmal Olympiasiegerin, zweimal Weltcupgewinnerin und sechsmal Weltmeisterin, gewann den Grand Prix mit 79,380 und den Grand Prix Special mit 81,941 Punkten. Die deutsche Rekordmeisterin sicherte sich damit auch zum elftenmal den begehrten Titel „German Dressage Master“. In beiden Prüfungen kam die zweifache deutsche Meisterin in diesem Jahr, Kristina Sprehe (Dinklage) auf dem 13 Jahre alten Rapphengst Desperados, jeweils auf den zweiten Platz, im GP mit 78,54, im GPS mit 76,608 Punkten.  Die 28 Jahre alte Studentin hatte Pech, dass Desperados, der zweieinhalbjährig auf der Auktion 104.000 € gekostet hatte, gleich nach Beginn der Vorstellung im Special auf die Werbeschrift eines Sponsors stierte, blockierte, was natürlich auch Punkte kostete. Aber aufzeigte, dass diese Pferde nicht zu leblosen Tieren dressiert werden können, sondern „menschliche“ Regungen zeigen und sie auch ausleben. Auf der anderen Seite werden mit solchem kurzen Stutzen bei Championaten oder Olympischen Spielen  auch rasch Goldmedaillen verloren…

 

Nach der Vorstellung im Grand Prix Special von Isabell Werth wandte sich Turnierleiter Gotthilf Riexinger, selbst Dressur-Richter, an die Zuschauer und sagte: „Schön für uns alle, dass wir dieses Pferd sehen durften…“ Einige der fünf Richter zückten für den so schwerelos aussehenden Ritt von Isabell Werth auf der völlig losgelassenen, erst zehnjährigen Stute sechsmal die Höchstnote 10. Und Isabell Wreth selbst meinte, sie habe selbst einige Male Gänsehaut gehabt während des Rittes, „so gut fühlte sich alles an…“

 

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