| Neuheit: Staatsgestüte organisieren einen Gespannfahrer-Cup |
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| Geschrieben von: Alexandra Lotz |
| Donnerstag, 12. März 2015 um 15:52 |
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Faszination Fahrsport... (Foto: Gabriele Boiselle) Marbach. Noch eine Serie im Fahrsport – um den ESSA Driving Cup der europäischen Staats-Gestüte (ESSA), Auftakt ist in Tschechien.
Der internationale Fahrsportkalender 2015 wird um eine Attraktion reicher. Fünf Partnergestüte der European State Studs Association (ESSA) veranstalten eine gemeinsame Serie, den ESSA Driving Cup, um die Bedeutung der Staatsgestüte für die Zucht von speziell für den Fahrsport geeigneten Pferden, als Ausbildungszentren und als Ausrichter von erstklassigen Sportveranstaltungen im besonderen Ambiente ihrer historischen Gestütsanlagen zu unterstreichen. „Das Fahren ist die einzige Pferdesport-Disziplin, die auf internationalem Championatsniveau noch unterschiedliche Pferdetypen und -rassen zeigt. Diesen Aspekt gilt es aufgrund der Tradition, der Rassenvielfalt und der erfolgreichen modernen Fahrsportentwicklung in der Zukunft zu wahren und zu fördern“, sagt ESSA-Präsidentin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck. Vize-Präsident Dr. Maximilian Dobretsberger, selbst im Fahrsport aktiv und sportlicher Leiter der Serie, fügt an: „Die Nationalgestüte tragen entscheidend zum Erhalt der Rassen- und Typenvielfalt bei und können hier wichtige Impulse geben. Zuchtstätten, in denen seit vielen Generationen Pferde zum besonderen Einsatz vor dem Wagen gezüchtet werden, sind selbst in der Lage, Gespanne erfolgreich im Spitzensport zu präsentieren und verbinden somit Kulturerbe und Weltklassesport“.Es ist also nicht verwunderlich, dass die im ESSA Driving Cup verbundenen Nationalgestüte zu Zentren des internationalen Fahrsports geworden sind und hochklassige Turniere ausrichten. Die Serie wird an den Turnieren der Partnergestüte in die CAI3* Prüfungen für Zweispänner integriert. Um in die Wertung aufgenommen zu werden, müssen mindestens drei der fünf Turniere in der Wertung beendet worden sein. Die drei besten Endergebnisse aller Gespanne der einzelnen Turniere werden addiert. Anlässlich der abschließenden Siegerehrung im Rahmen des CAI Piber am 9. August 2015 werden die drei Gespanne mit dem daraus erfolgenden besten Gesamtresultat platziert, das siegreiche Gespann wird mit dem ESSA Driving Cup 2015 geehrt.
Turniere der Serie: 16.04. - 19.04.2015: Nationalgestüt Kladruby nad Labem, Tschechien 29.05. - 31.05.2015: Nationalgestüt Topol‘čianky, Slowakei 02.07. - 05.07.2015: Nationalgestüt Lipizza, Slowenien 16.07. - 19.07.2015: Nationalgestüt Mezöhegyes, Ungarn 06.08. - 09.08.2015: Bundesgestüt Piber, Österreich Hintergrundgeschichte Rund um den Fahrsport Die europäischen Staatsgestüte entstammen der Zeit, als der Hufschlag des Pferdes das Tempo in Landwirtschaft und Transport, in Krieg und Frieden und in der höfischen Repräsentation bestimmte. Durch den Bedeutungsverlust der Pferde im 20. Jahrhundert haben die traditionellen Zuchtstätten an gesamtgesellschaftlicher Relevanz verloren. Heute stecken die Gestüte in einer Neuorientierungs- und Umstrukturierungsphase, in der sie ihre Schwerpunkte verlagern und neue Geschäftsfelder erschließen, die sie fit für die Zukunft machen sollen. Dienstleistung rund um das Pferd, Ausbildung, Kultur und Fremdenverkehr sind Schlagworte, die in diesem Zusammenhang immer wieder auftauchen. Trotz aller Bemühungen sind viele der traditionellen Gestüte inzwischen aufgelöst, privatisiert oder stark eingeschränkt worden und immer wieder sind selbst die renommiertesten Institutionen von Krisen betroffen.
Dafür, dass die verbliebenen europäischen Staatsgestüte nicht irgendwann alle nur noch auf alten Postkarten und in Büchern bewundert werden können, setzt sich die European State Studs Association (ESSA) ein. Zurzeit sind dem in Deutschland als Verein eingetragenen Netzwerk über 30 Gestüte in 16 Ländern angeschlossen. Sie arbeiten auf verschiedenen Gebieten zusammen, in Ausbildung und Training, Forschung, Marketing und Tourismus, Europäischem Recht, sowie im Austausch von Zuchtmaterial, insbesondere auf den Gebieten der Sportpferdezucht und der gefährdeten Rassen. Die Direktoren der Partnergestüte treffen sich jedes Jahr zu einer Konferenz, die dem Erfahrungsaustausch und der gegenseitigen Unterstützung dient. Die ESSA versucht, durch gemeinsame Aktionen und Auftritte im Rahmen von Messen, Pferdezucht- und Sportveranstaltungen auf die Belange der Gestüte und ihre kulturelle Bedeutung aufmerksam zu machen. |
