Albert Zoer - auch wieder holländischer Siegreiter Drucken
Geschrieben von: Oliver Wehner/   
Mittwoch, 06. Mai 2015 um 13:17

Albert Zoer - auf seinem früheren Weltklassepferd Okidoki wurde er Team-Weltmeister und Mannschafts-Europameister, auf Sam gewann er 2008 den Großen Preis von Aachen - nun hat er ein weiteres Spitzenpferd namens Gigolo und wurde Sieger in Mannheim im Grand Prix um die Badenia.

(Foto: Kalle Frieler)

Mannheim. Badenia-Sieger Albert Zoer hält seinen Schimmel Gigolo für championtswürdig – als Nachfolger von Okidoki und Sam. In der Kür der Parareiter Hanne Brenner auf Rang 2 hinter der Niederländerin Sanne Voets.

 

 

Diesmal reichte es auf den letzten Metern und über dem letzten Hindernis nicht ganz: Zwei Tage nach seinem großen Erfolg im Maimarkt-Championat mit dem  im Turnierfinale geschonten Brooklyn legte Mario Stevens im Stechen des Großen Preises der MVV Energie zwar erneut einen grandiosen Ritt hin, musste sich aber in der „Badenia“ auf Brooklyns Halbbruder Baloubet um 25 Hundertstelsekunden dem Niederländer Albert Zoer geschlagen geben.

So ist also Mannheim für Zoer, seit gestern um  15.000 Euro reicher,  ebenfalls ein gutes Pflaster: 2007 war er hier mit der Oranje-Equipe Europameister geworden. Gestern legte der 39-Jährige mit dem imposanten Schimmel Gigolo zwei blitzsaubere und schnelle Runden hin. Das erst neun Jahre alte, in Belgien gezogene Pferd mag zwar seiner hengstlichen Manneskraft als Wallach beraubt sein, machte seinem Namen aber als Rampensau im Stangenwald  alle Ehre und verbuchte seinen ersten Triumph in einem Großen Preis. Nur die Siegerehrung im vollen Stadion fand er nervlich anstrengend, „das muss er noch lernen“, weiß sein Reiter. Dann war gestern ja ein guter Anfang!

 

In Gigolos Abstammung lassen sich die Vererberlegenden Capitol I (Holstein) und Polydor (Westfalen) finden. „Er kann überall gehen“, befand Zoer, Mannschaftsweltmeister 2006 in Aachen, mit  Blick auf den CSIO mit  dem 100. deutschen Nationenpreis in Mannheim im Juli vielsagend, wollte dann aber vernünftigerweise doch noch nicht zu viel Druck auf sein Talent aufbauen: „Für nächstes Jahr hat er alle Möglichkeiten. Dieses Jahr soll er noch Erfahrung sammeln. Als er  ganz jung war, wollte er eher zu viel machen.“

 

Dritter hinter Mario Stevens wurde ein weiterer Niederländer: Leopold van Asten auf Zidane. Auf Platz vier des Stechens von 14 Paaren landete – ebenfalls  fehlerfrei – der Schweizer Shooting-Star Romain Duguet mit der Stute Sherazade du Gevaudan.

 

Am Mittag hatte Mario Stevens seinen bereits zweiten Sieg auf dem Maimarkt in diesem Jahr gefeiert: Mit dem siebenjährigen Wallach Fairmont gewann der Niedersachse das Finale der Youngster-Tour. Auch deshalb strich Peter Hofmann als Präsident des gastgebenden Reiter-Vereins Mannheim  den 32-Jährigen  als „Top-Reiter Deutschlands“ heraus. „Danke, dass Du mich dazu zählst“, sagte  B-Kadermitglied Stevens, der einst ein talentierter Jugendfußballer war, grinsend dazu. Er weiß natürlich, dass Hofmanns Wort Gewicht hat im Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) …

 

Die „Badenia“-Hoffnungen von Vorjahressieger Henrik Griese mit Comtessa endeten am London-Oxer. 2013-Sieger David Will aus dem Gugler-Stall im nahen Pfungstadt wurde mit Colorit der letzte Sprung der dreifachen Kombination zum Verhängnis. Keine Rolle nach frühen Abwürfen  spielte der frischgekürte Weltranglisten-Erste der Vielseitigkeit, Michael Jung mit Sportsmann – ebenso wie Christian Ahlmann, der mit Cornado II,  Vollbruder von Marcus Ehnings Cornado NRW,  aufgab.

 

Zum Abschluss der Wettbewerbe in der Paradressur platzierte Hanne Brenner (RC Hofgut Petersau) ihre topfitte, bereits 20-jährige Stute Women of the World hinter dem niederländischen Star der Sportreiter mit körperlichem Handicap, Sanne Voets, auf Kür-Rang zwei. „Hannes Stute ist keine Notlösung“, betonte die deutsche Equipechefin Britta Bando, die ja erklärtermaßen ein großer Fan von Brenners derzeit verletztem Nachwuchspferd Kawango ist.

 

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