An Gold kann nur Michael Jung noch denken... Drucken
Geschrieben von: DL   
Montag, 08. August 2016 um 19:54

Rio de Janeiro. Um eine Medaille in der olympischen Vielseitigkeit reitet nach Dressur und Geländestrecke nach Ergebnislage nur noch London-Sieger Michael Jung auf dem Wallach Sam in der Einzelwertung. Die Mannschaft ist Vierter...

 

 

Vielleicht hat sich Bundestrainer Hans Melzer vorher zu sehr aus dem Fenster gelehnt, als er sagte: „Wir fahren nach Rio, nicht um dabei zu sein - um zu gewinnen.“ In der Mannschaftswertung liegt Deutschland jedoch nach Dressur und Gelände vor dem abschließenden Springen mit insgesamt 172,8 Punkten an vierter Stelle, auf den Medaillenplätzen sind platziert Australien (150,20) vor Neuseeland (154,8) mit dem in der Branche einmaligen Helden Mark Todd und Frankreich (161,0). Zwischen dem vierten Rang und Gold liegen etwas mehr als fünf Abwürfe. Aber oft entschieden auch die Veterinäre beim letzten Pferde-TÜV vor dem Springen über Gold - oder nicht startberechtigt wegen Lahmheit...

Verlass war wie immer auf den Schwaben Michael Jung. Der Doppel-Olympiasieger von London – Einzel und Team – mit dem schon 16-jährigen Wallach Sam. Er rangiert vor dem Springen mit 40,90 Zählern an zweiter Stelle hinter dem Australier Christopher Burton auf Santano (37,60) – kein Abwurf im Springparcours. Auf dem Bronzerang ist nach den beiden ersten Teildisziplinen der Franzose Nicolas Astier auf Piaf de B`Neville (41,00).

 

Diskussionen werden sich nun im deutschen Lager sicher nochmals darüber aufladen, dass der zunächst nominierte Andreas Ostholt zurückgezogen wurde, dafür schickten die Bundestrainer Julia Krajewski mit dem Wallach Samourai in die Konkurrenz. Nach drei Verweigerungen musste sie ausscheiden, sogenannte Vorbeiläufer an Hindernissen hatten auch Ingrid Klime auf Hale Bob und Weltmeisterin Sandra Auffarth auf Opgun Louvo, fehlerfrei blieb lediglich Michael Jung.

 

Der Wallach So is et, der mit dem Bundeswehr-Hauptfeldwebel Ostholt in Badminton Zweiter geworden war und damit den olympischen „Passe partout“ abholte, hatte die obligatorische Verfassungsprüfung durch die Veterinär-Kommission passiert. Doch die Funktionsträger bekamen Bedenken, weil das Pferd wegen Verlierens eines Eisens neu beschlagen werden musste und anschließend danach nicht ganz gerade ging, wie es in der Branche heißt. Obwohl So is et Stunden später ohne  Augenfälligkeiten sich wieder bewegte und auch geritten werden konnte, nahm die Teamführung Ostholt aus der Equipe – sehr zum Unverständnis des Berufssoldaten, der erstmals für Olympia nominiert worden war…

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>