Isabell Werth: "Wir wollen unser Gold zurück..." Drucken
Geschrieben von: FN-Pressestelle/ DL   
Freitag, 12. August 2016 um 07:23

Rio de Janeiro. Auf einem goldenen Hufschlag reitet bisher die deutsche Dressur-Equipe bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro. Vor dem entscheidenden Durchgang im Grand Prix Special um die Medaillen führt die Mannschaft deutlich vor Großbritannien und den USA.

 

 

Es ist Halbzeit auf dem Weg zu den olympischen Teammedaillen, und Deutschland nimmt Kurs auf Gold. Nach dem Grand Prix führen die schwarz-rot-goldenen Reiter deutlich vor Großbritannien und den USA. In der Einzelwertung liegt die Britin Charlotte Dujardin vor Kristina Bröring-Sprehe. Um die Einzelmedaillen ist allein die Kür ausschlaggebend.

 

Nachdem Sönke Rothenberger mit Cosmo und Dorothee Schneider mit Showtime FRH am ersten Tag der olympischen Dressurwettbewerbe im Grand Prix mit 77,329 und 80,986 Prozent bereits gut vorgelegt hatten, musste 24 Stunden später Kristina Bröring-Sprehe als dritte deutsche Reiterin mit ihrem 15-jährigen Hannoveraner Hengst Desperados FRH ins Viereck. Die beiden Weltranglistenersten zeigten sich gewohnt souverän und übernahmen mit 82,257 Prozent die zwischenzeitliche Führung. „Es war der erste Tag, und es waren noch ein paar Fehlerchen drin in unserer Vorstellung. In der Piaffe war Despi ein bisschen heiß, da wollte er so ein bisschen raus. Das geht entsprechend noch besser, trotzdem bin ich sehr zufrieden“, zeigte sich Bröring-Sprehe trotz ihrer tollen Leistung nach dem Ritt selbstkritisch. Etwas euphorischer war da schon Bundestrainerin Monica Theodorescu: „Tina und Desperados waren sensationell. Am ersten Tag ist Desperados immer ein bisschen aufgekratzt, das hat man in der ersten Piaffe gesehen. Aber dann hat Tina ihm die Nase vorgelassen und so kam er im Laufe der Prüfung wieder zur Ruhe“, sagte sie.

 

Schon bevor Isabell Werth mit der Stute Weihegold OLD den Grand Prix absolviert hatte, war dem deutschen Team die Halbzeitführung auf dem Weg zur Mannschaftsmedaille nicht mehr zu nehmen. Doch die erfahrenste Reiterin im deutschen Dressurquartett setzte bei ihren fünften olympischen Spielen noch einen drauf, ritt zu 80,643 Prozent und baute damit den Vorsprung des Teams aus. Später sagte sie zu ihrem Ritt: „Es gibt noch ein paar kleine Baustellen, an denen wir arbeiten müssen. Weihe war heute ein bisschen beeindruckt von den Flaggen, die laut im Wind geflattert haben. Da war ich selbst etwas gewarnt, so haben sich ein paar kleine Fehler eingeschlichen. Aber ich bin super zufrieden, es ist insgesamt ein hohes Niveau hier. Wenn es so weitergeht, werden wir hoffentlich unsere Goldmedaille nach Hause holen. Sie war zu lange in britischen Händen, wir wollen unser Gold zurück!“

 

Und es sieht gut aus bei der Mission „Gold zurück“: Zur Halbzeit führt Team Deutschland mit 81,295 Prozent deutlich vor Großbritannien mit 79,252 Prozent und den USA mit 76,043 Prozent. Etwas überraschend liegen die Niederländer mit 76,043 Prozent im Zwischenstand nur auf dem vierten Platz. Sie hatten das Pech, dass mit Adelinde Cornelissen und Parzival gleich ihr erstes Paar aufgeben musste. Auf dem fünften Platz folgt schon mit einigem Abstand Schweden mit 75,319 Prozent.

 

In der Einzelwertung rangieren alle Deutschen unter den sieben besten Reitern. Hinter der britischen Olympiasiegerin von London 2012, Charlotte Dujardin und Valegro (85,071), folgen Kristina Bröring-Sprehe und Desperados FRH (82,257) auf dem zweiten Platz. Auf Platz drei und vier folgen Dorothee Schneider mit Showtime FRH (80,986) sowie Isabell Werth auf Weihegold OLD (80,643). Sönke Rothenberger und Cosmo finden sich mit 77,329 Prozent auf Platz sieben wieder.

 

Monica Theodorescu (Füchtorf) zeigte sich angesichts dieses Zwischenstand mehr als zufrieden. „Wir sind insgesamt sehr glücklich mit den ersten Ritten unserer Reiter. Bisher läuft alles nach Plan, wir sind ja auch sehr gut vorbereitet hier nach Rio gekommen. Jetzt müssen wir nur in diesem Flow bleiben“, sagte sie. Im morgigen Grand Prix Special, in dem über die Vergabe der Teammedaillen entschieden wird, sind die besten sechs Mannschaften und die acht bestplatzierten Einzelreiter, die sich noch nicht als Teammitglieder qualifiziert haben, startberechtigt. Für die Medaillenentscheidung werden je Team jeweils die besten drei Ergebnisse aus Grand Prix und Grand Prix Special gewertet. Errechnet wird ein Durchschnittswert. Die Startreihenfolge für den Grand Prix Special wird heute um 22:30 Uhr deutscher Zeit gelost.

 

Zwischenstand Teams nach Grand Prix und entsheidendem Grand Prix Special:

 

Mannschaftswertung

1. Deutschland 81,295 Prozentpunkte,

2. Großbritannien 79,252,

3. USA 76,971,

4. Niederlande 76,043 Prozent,

5. Schweden 75,319.

 

Einzelwertung

1. Charlotte Dujardin (Großbritannien) Valegro 85,071,

2. Kristina Bröring-Sprehe (Dinklage) Desperados FRH 82,257,

3. Dorothee Schneider (Framersheim) Showtime FRH 80,986,

4. Isabell Werth (Rheinberg) Weihegold OLD 80,643,

5. Laura Graves (USA) Verdades 78,071,

6. Steffen Peters (USA) Legolas 77,614,

7. Sönke Rothenberger (Bad Homburg) Cosmo 77,329.

 

 

 

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