Rolf-Göran Bengtsson mit Danksagung an seinen Hengst Casall Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 06. November 2016 um 12:11

 

Rolf-Göran Bengtsson und der Holsteiner Vererber Casall ASK - dreimal Sieger in einem Grand Prix der Global Champions Tour 2016 und nach 15 Turnieren auch Gesamtgewinner der Serie

(Foto: Stefano Grasso GCT)

Doha. Der Schwede Rolf-Göran Bengtsson gewann in Doha erstmals die Global Champions Tour und wurde zum Großverdiener des Jahres in der Serie mit insgesamt 798.627 Euro. Sein Holsteiner Hengst Casall soll trotz der 17 Jahre noch nicht in „Rente“.

 

 

Die 2006 erfundene Global Champions Tour der Springreiter endete im nächtlichen Himmel von Doha im Emirat Katar erstmals mit dem Erfolg des Schweden Rolf-Göran Bengstsson (54). Das Sportidol des Landes siegte als Sahnehäubchen auf dem Holsteiner Hengst und Vererber Casall nach Stechen auch im abschließenden Großen Preis. Nachdem seine einzige Konkurrentin auf den Gesamterfolg, Edwina Tops-Alexander (Australien), mit der Stute Lintea im ersten Umlauf zwei Abwürfe hatte, stand der sympathische Skandinavier vorzeitig als Gewinner der Serie mit 15 Wettbewerben fest. Auf den nächsten Plätzen im mit 450.000 Euro dotierten Grand Prix landeten der zweimalige deutsche Meister Daniel Deußer (Mechelen) auf First Class, die dreimalige Weltcupgewinnerin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) auf Fibonacci, die US-Amerikanerin Laura Kraut auf Zeremonie und der Franzose Simon Delestre auf Chadino. Ohne den Abwurf am letzten Hindernis wäre die frühere Siegerin im Großen Preis von Aachen, Janne Friederike Meyer (Pinneberg), auf dem Wallach Goja Zweite geworden aufgrund der erreichten Zeit, so wurde sie Sechste, ebenfalls mit vier Fehlerpunkten kam Christian Ahlmann (Marl) mit dem Hengst Taloubet Z aus dem Parcours, er wurde Siebter – sieben Teilnehmer hatten nach zwei Runden im halbleeren Stadion die entscheidende letzte Runde erreicht.

 

Rolf-Göran Bengtsson, der zwischen 1997 bis 2002 beim Global Tour-Erfinder Jan Tops im niederländischen Valkenswaard als Bereiter arbeitete, war über die gesamte Saison gesehen der beständigste Reiter, er wurde dreimal als Bester der jeweiligen Großen Preise ausgezeichnet. Hinter dem gelernten Landmaschinenmechaniker, der seit 14 Jahren zusammen mit dem Dänen Bo Kristoffersen auf dem Gelände des deutschen Verbandspräsidenten Breido Graf zu Rantzau in Breitenburg/ Holstein einen Ausbildungs- und Handelsstall unterhält, belegte Tops-Ehefrau Edwina Alexander mit 267 Punkten den zweiten Platz, 16 Zähler weniger als Bengtsson. als Dritter platzierte sich Ahlmann (239) vor Simon Delestre (236) und dem Niederländer Harrie Smolders (227).

 

Rolf-Göran Bengtsson, 2011 in Madrid als erster Schwede Springreiter-Europameister und danach zehn Monate Nummer 1 der Weltrangliste, stand in Doha in einem wahren Euro-Regen. Der Sieg im Grand Prix brachte 148.500 Euro, als dem Klassenbesten der Serie kamen 294.500 € dazu, so dass das Gesamthonorar 2016 nicht weniger als 798.627 € betrug. Nicht gerade als „arme Schlucker“ dürfen sich auch andere betrachten, hinter Primus Bengtsson kassierten in diesem Jahr Delestre 618.961 €, Tops-Alexander füllte die Haushaltskasse mit 608.455 auf, Ahlmann brachte es auf 460.616 und Daniel Deußer auf 333.316 Euro. Nicht ganz an die Spitze der Topverdiener schaffte es zudem noch der Skandinavier, dort bleibt Edwina Tops-Alexander weiter mit insgesamt 3.463.942 € die Nummer 1 vor ihm (3.112.705) und dem Briten Scott Brash (2.678.930). Gut gefüllt sind auch die Konten dank der Global Champions Tour vom deutschen Rekord-Internationalen Ludger Beerbaum (2.103.372), der Brasilianerin Luciana Diniz (1.983.857) und von Christian Ahlmann (1.931.801), Marcus Ehning (1.654.360), Marco Kutscher (1.575.151), Meredith Michaels-Beerbaum (1.407.211) und Simon Delestre (1.400.497 €).

 

Rolf-Göran Bengtsson, seit einem Jahr mit Springreiterin Eva-Maria Penzlin verheiratet und Vater der gemeinsamen Tochter Pamina Caroline (2), sagte nach dem Triumph: „Es war ein fantastischer Abend, von dem man nur träumen kann.“ Und über den 17-jährigen Caretino-Nachkommen sagte er: „Casall ist einfach unglaublich, er springt mit echter Lust, und was er für mich immer geleistet hat, dafür danke ich ihm auch.“ Wie lange Casall noch im Sport gehen soll, darauf meinte der Schwede, es wäre einfach schade und vielleicht auch ungerecht dem Pferd gegenüber, ihn nun einfach auf die Weide zu schicken, „solange er Spaß am Springen hat, soll er gehen…“

 

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