Christian Ahlmanns genussvoller Sieg in Hannover Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 25. Oktober 2009 um 16:54

Hannover. Am Ende der Veranstaltung war fast wie gewohnt die Creme de la Creme des Springreitens einmal mehr unter sich. Sieger im Großen Preis der German Classics in Hannover wurde Christian Ahlmann auf dem auf der offiziellen Liste als Stute ausgegeben Hengst Taloubet vor seinem reiterlichen Vorbild Ludger Beerbaum. In der Gesamtwertung der Riders Tour führt vor dem Finale in München weiter Gilbert Böckmann vor nunmehr Ahlmann.

 

Fast ein Jahr lang fast ständig  "Spießrutenlaufen", darauf gab nun Christian Ahlmann (Marl) wieder eine eigene sportliche Antwort: Er gewann. Nach zwei Runden des wahrlich schwierigen Parcours` von Frank Rothenberger mit Zeitnahme im zweiten Umlauf siegte der 34 Jahre alte Amateurtrabrennfahrer mit Lizenz auf dem Franzosen-Hengst Taloubet Z (9) mit acht Hundertstelsekunden Vorsprung auf den viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf seiner großen Hoffnung Gotha. Dahinter  zogen bei der Platzierung ausschließlich weitere Medaillengewinner auf: Als Dritter der schwedische Olympia-Zweite Rolf-Göran Bengtsson auf dem Wallach Ninja La Silla, als Vierter der zweimalige Mannschafts-Olympiasieger Lars Nieberg (Homberg/ Ohm) auf Levito und als Fünfter der Österreicher Thomas Frühmann – 1992 Weltcupsieger und Team-Olympia-Zweiter in Barcelona sowie dreimal Derbygewinner in Hamburg - auf seinem Ausnahmewallach The Sixt Sense.

 

Preisgeldverteilung: 25.000 Euro für Ahlmann, 18.000 an Beerbaum, 12.000 an Bengtsson, 9000 gingen an Nieberg und 6.000 an Frühmann.

Die nicht gerade üppig besetzte Dressur wurde von Carola Koppelmann (Warendorf) dominiert. Die Ersatzreiterin der letzten Europameisterschaft gewann auf dem Trakehner Insterburg sowohl Grand Prix als auch die Kür.

Böckmann führt in der Gesamtwertung

 

Nach dem Großen Preis von Hannover als fünfter Station der diesjährigen „Riders Tour“ führt weiter der Lastruper Gilbert Böckmann mit 41 Punkten vor Christian Ahlmann (37) und Ludger Beerbaum (36). Das Finale findet Anfang Dezember in München statt.

 

Nicht das Ziel sah in Hannover Frankreichs Europameister Kevin Staut auf Kraque Boom, wie auch nicht die Belgierin Judy-Ann Melchior, doch das Siegerpferd kam aus ihrem Gestüt „Zangersheide“ in Lanaken – mit ihrem Freund Ahlmann im Sattel.

 

Gerichtsbescheid in den nächsten Tagen

 

Wie Dr. Ulf Walz (Basel/ Foto) auf Anfrage mitteilte, könne Christian Ahlmann in den nächsten Tagen Post vom Bundesgericht der Schweiz erwarten. Dort war der Doppel-Europameister von 2003 vorstellig geworden, um das Urteil des obersten sportlichen Gerichtshofes, CAS, anzufechten. Der International Court of Arbitration for Sport hatte ihn auf Betreiben des deutschen Verbandes (FN) als Dopingtäter bestrafen lassen, obwohl einige Springreiter anderer Nationen wegen des gleichen Delikts - verbotene Medikation – lediglich mit einer viermonatigen Sperre belegt wurden. Ahlmanns Strafe erhöhte sich aber um weitere vier Monate, dazu kamen noch Kosten von über 100.000 Euro für Gericht und Anwälte. Bei der Kontrolle nach dem ersten Umlauf im Preis der Nationen der Olympischen Spiele in Hongkong 2008 war – wie auch bei den Pferden anderer später Gesperrter – beim Schimmelwallach Cöster von Ahlmann das durchblutungsfördernde Mittel Capsaicin gefunden worden. Ahlmann wurde sofort nach Hause geschickt und u.a. zusätzlich für zwei Jahre aus dem Championatskader – z.B. kein Einsatz bei internationalen Meisterschaften und in Nationen-Preisen – verbannt. Galt Capsaicicin zunächst als verbotene Medikation, wurde der Stoff inzwiswchen auf die Dopingliste gesetzt.

 

Komplett abgeschlossen beim Weltverband, FEI, bzwa. CAS sind die Verfahren noch nicht. So ist  beispielsweise  immer noch kein endgültiges Urteil gegen den Norweger Andre Hansen verkündet, dessen Wallach Camiro ebenfalls durch Capsaicin positiv aufgefallen war. Unterliegt Hansen, verliert die norwegische Springreiter-Equipe nachträglich die Olympische Bronzemedaille, die Schweiz würde auf den dritten Rang aufrücken.

 

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