Isabell Werth - Dressur-Sieg mit dem "Sparringspartner"... Drucken
Geschrieben von: Oliver Wehner/   
Samstag, 06. Mai 2017 um 08:10

Mannheim. Drei Bundeskaderreiterinen ganz vorn, die Siegerin mit knapp über 78 Prozent aller Punkte: Im besten Grand Prix auf dem Mannheimer Maimarkt seit Jahren glänzte gestern die Dressur-Weltranglistenerste Isabell Werth mit ihrem schon 16 Jahre alten „Sparringspartner“ Don Johnson, wie sie den mal wieder sehr munteren Wallach im Spaß gern nennt.

 

 

Das Pferd mag ja nun auf den Turnierplätzen schon fast ein alter Hase sein, aber sein kindliches Gemüt hat es sich erhalten. „Er war ein bisschen aufgekratzt, Johnny eben“, befand Bundestrainerin Monica Theodorescu schmunzelnd. Und Don Johnsons Besitzerin, die bedeutende Reitsport-Mäzenin Madeleine Winter-Schulze, wusste schon vor dem unterhaltsamen Abreiten des Hannoveraners: „Er braucht keinen Grund, er macht sich einen.“ Gemeint ist der Grund dafür, zwischendurch mal etwas auszuticken und die weltbeste Reiterin ihres Fachs daran zu erinnern, dass Dressur bisweilen auch Rodeo sein kann. Wie auch immer: Im Prüfungsviereck hat Isabell Werth ihr EM-Pferd von 2015 im Griff. „Bei Johnny bin ich mir nie sicher, es kann alles passieren. Deshalb bin ich jetzt super-happy“, sagte sie nach ihrem Sieg im hochklassigen Grand Prix, der auch Turnierchef Peter Hofmann begeisterte. Werth ritt fehlerfrei, Höhepunkte gab’s in der Galopptour – in den fliegenden Wechseln und Pirouetten.

 

Anders als Don Johnson mag Sammy Davis jr. noch ein Jungspund sein, aber ein „Junior“ ist er spätestens seit gestern auch nicht mehr – eher ein junger Erwachsener im großen Grand-Prix-Sport. In seinem erst zweiten Turnier auf dieser internationalen Ebene bewies der elfjährige Wallach schon in der Trabtour, wie viel an Ausdruck er in den vergangenen Monaten gewonnen hat. „Das war die beste Prüfung bisher“, jubelte Dorothee Schneider (Framersheim), die knapp über 76 Prozent aller Punkte einheimste und damit Zweite wurde. Richter Dr. Dietrich Plewa (Rheinzabern) vergab sogar 78,6 Prozent.

Glänzend die Passagen des Rappen, Neuner-Wertungen gab’s auch für die zweite Piaffe. „Beweglicher, elastischer“, so sah Schneider den Sieger des Louisdor-Preises für Nachwuchspferde vom Dezember in Frankfurt. „Das Pferd hat sich echt gut entwickelt – und ist noch nicht fertig“, sagte Monica Theodorescu über den San-Remo-Sohn, der Donnerhall- und Weltmeyer-Blut führt: „Ein wirklich gutes Grand-Prix-Pferd dafür, dass er bisher kaum Grand Prix gegangen ist.“

 

Das wird sich ändern, ab dem heutigen Samstagmittag (ab 14 Uhr) steht in Mannheim erst mal der Special an, dann plant Dorothee Schneider mit ihm und ihrem Olympia-Pferd Showtime für die deutschen Meisterschaften in Balve Anfang Juni. Und der nächste Star steht in den Startlöchern: In der Einlaufprüfung zum Nürnberger Burg-Pokal präsentiert Schneider den achtjährigen Hengst Sezuan, jenen schon fast sagenumwobenen dreimaligen Weltmeister der jungen Dressurpferde mit dem atemberaubenden Galopp. „Gestern Abend beim Training war er recht frisch“, berichtete die 48-Jährige lachend, „ich hoffe, dass ich gut zum Reiten komme.“

 

Dritte im Grand Prix wurde auf Damsey Helen Langehanenberg, die just vor einem Jahr in Mannheim nach Babypause mit dem Hengst ein siegreiches Comeback auf der Turnierbühne gegeben hatte. „Die beiden kennen sich jetzt noch besser, da ist nichts mehr Zufall“, lobte Bundestrainerin Monica Theodorescu.

 

 

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