Dritter "Daimler" in Hamburg für den Iren Denis Lynch Drucken
Geschrieben von: Offz/ DL   
Donnerstag, 25. Mai 2017 um 19:01

Denis Lynch (41), seit bald vier Jahren mit den Pferden auf der Anlage von Helena und Tim Stormanns in Eschweiler bei Aachen zuhause, Sieger im Grand Prix des CHIO von Aachen 2009 auf Lantinus, siegte auf dem 13-jährigen belgischen Hengst Echo im Championat von Hamburg.

(Foto: Kalle Frieler)

Hamburg. Zum dritten Mal gewann der in Eschweiler bei Aachen beheimatete Ire Denis Lynch das Championat von Hamburg im Rahmen der Derbytage in der Hansestadt. Im Dressur-Derby zweimal „Kasselmann-Reiter“ und eine Russin im Finale mit Pferdewechsel.

 

 

Denis Lynch hat seinen dritten Mercedes in Hamburg gewonnen. Im Championat von Hamburg ließ er die Konkurrenz im Sattel von RMF Echo mit einer halben Sekunde Abstand im Stechen hinter sich und auch die Ehrenrunde im nagelneuen Mercedes-Benz C-Klasse Cabriolet C 200 war spektakulär. „RMF Echo ist erst seit einem halben Jahr bei mir, er war schon einige Male sehr gut platziert in Fünf-Sterne-Prüfungen, er ist ein echter Kämpfer“, attestierte Lynch seinem Erfolgspartner. Lynch hatte keine geringere als die hochdekorierte US-Amazone Lauren Hough mit ihrer Nummer eins im Stall, Ohlala, hinter sich gelassen: „Die Stute hatte ein bisschen Pause, sie hat sehr viel Energie und ich glaube, sie hat noch genug Reserven für eine richtig gute Runde am Samstag“, unkte Hough im Hinblick auf den Großen Preis im Rahmen der Global Champions Tour.  Auf Platz drei sprang einerseits unverblümt und unbedarft, andererseits mit viel Übersicht und stilistisch herausragend eine junge Dame, die schon jetzt als Shooting-Star 2017 bezeichnet werden darf: die Niederländerin Sanne Thijssen (18).


Das Mercedes-Benz Championat von Hamburg war gleichzeitig die erste Wertung für die Global Champions League-Etappe von Hamburg. Auch hier hatte Denis Lynch die Nase vorne. Zusammen mit seinem Team-Kollegen Scott Brash (Großbritannien), der Hello Forever gesattelt hatte, setzte er das Team Miami Glory in eine aussichtsreiche Position für die zweite und entscheidende Wertung, denn mit dieser Vorlage befindet sich das Team Miami Glory sozusagen in der Pole-Position. Wie die Punkte in der Global Champions League (GCL) letztlich in Hamburg verteilt werden, entscheidet sich am Samstag unmittelbar vor dem Grand Prix.

Erste Derby-Quali für Bill Twomey

 

Die erste Qualifikation zum Derby am Sonntag gewann der Ire Billy Twomey. Der 40 Jahre alte Derbysieger des Vorjahres siegte mit einer souveränen Runde über die erste Hälfte der Derbyhindernisse in 75.67 Sekunden mit dem 14 Jahre alten Wallach Diaghilev, der ihm vor einem Jahr den Derbygewinn bescherte.

Platz zwei holte sich ein Niederländer, der Premiere beim Deutschen Spring-Derby in Hamburg hat: Johnny Pals mit Urjul van Generhese. „Ich hab mit Urjul zum ersten Mal in Eindhoven ein kleines Derby geritten und wurde Zweiter. Dann haben mir alle gesagt, ich soll das auch in Lummen reiten, das ist so 1,45 m hoch. Das haben wir dann zweimal gewonnen und dann waren wir in La Baule und in Falsterbo und nun in Hamburg. Ist das Sonntag alles wirklich noch viel höher?“ Und noch einer machte erneut auf sich aufmerksam: Mario Stevens aus Molbergen. „Ziemlich locker und souverän hat sie das gemacht“, sagte der 34-jährige Springreiter nach dem Auftritt seiner elf Jahre alten Stute El Bandiata B. Bereits 2016 konnte das Duo in der ersten Qualifikation in Hamburg Platz zwei belegen und die zweite Qualifikation zur Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour sogar gewinnen, verzichtete dann aber auf einen Derbystart.

 

Dressur-Sieg im Grand Prix für Russin


Ein bisschen überraschend ritt eine in Deutschland noch eher unbekannte Russin mit einem überaus jungen Pferd zum Sieg im Grand Prix de Dressage. Tatyana Kosterina und ihre Diavolessa kennen sich allerdings schon lange, denn die Stute kam gerade einmal dreijährig zu ihr. Kosterina ist seit 2007 in Deutschland stationiert und trainiert mit Monica Theodorescu, der deutschen Bundestrainerin. Die 39-Jährige hat das Derby schon oft am Fernseher verfolgt, aber „ich hätte niemals gedacht, dass ich es mit dem erst neunjährigen Pferd auf Anhieb hier ins Finale schaffe und freue mich sehr darüber. Der Pferdewechsel wird sehr aufregend, ich bin richtig gespannt darauf.“ Platz zwei ging an den britischen Championatsreiter Emile Faurie mit Lollipop. Neben der silbernen Schleife für den Zweitplatzierten der Prüfung und dem Platz im Finale des 59. Deutschen Dressur-Derbys am Sonntag, darf sich der 53-Jährige noch über den Gewinn der Teilwertung für die Dressurserie MEGGLE Champion of Honour, die sich an den Reiter richtet, der abseits der sportlichen Leistung im Viereck durch besonders umsichtigen und einfühlsamen Umgang mit seinem Partner Pferd auffällt: „Es ist eine große Ehre, diesen Preis zu erhalten, denn das ist ja der Grund, warum ich diesen Sport mache – weil ich Pferde liebe und weil ich diesen Sport liebe.“

Dritte im Grand Prix und im Bunde der Finalisten im Dressur-Derby ist Bianca Kasselmann. Die Berufsreiterin aus Hagen am Teutoburger Wald ist ein Pferdewechsel-Profi: „Ich muss mich ja berufsbedingt schon viel auf neue Pferde einstellen, und mir macht es einfach großen Spaß, mich in fremde Pferde einzufühlen und herauszufinden, wie ich sie am besten präsentieren kann.“ Übrigens: Emile Faurie ist seit einigen Wochen Chefbereiter auf dem Kasselmann-Hof im Teutoburger Wald, und Bianca Kasselmann so etwas wie die Chefin des Briten…

 

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