Michael Jung möglicher neuer Military-Weltmeister Drucken
Geschrieben von: FN-Press   
Sonntag, 03. Oktober 2010 um 07:57

 

Kentucky/USA (fn-press). Nach Dressur und Gelände können die deutschen Reiter die Goldmedaille in der Vielseitigkeit von Aachen nicht mehr verteidigen - dafür aber hat der  Schwabe Michael Jung die große Chance auf den Einzeltitel.

Rauf und runter ging es bei der Geländeprüfung der Vielseitigkeits-Weltmeisterschaften in Kentucky/USA. Sowohl was den Kurs selbst betrifft, als auch die Ergebnisse der deutschen Reiter. Am Ende haben zwei deutsche Reiter Kurs auf eine Medaille genommen: Michael Jung (Horb) mit La Biosthetique Sam FBW, der sein Dressurergebnis erfolgreich verteidigte und damit weiter an der Spitze bleibt, und Ingrid Klimke (Münster) mit FRH Butts Abraxxas. Sie kam mit nur minimaler Zeitüberschreitung ins Ziel und rangiert damit hinter Jung, William Fox-Pitt (Großbritannien) mit Cool Mountain und Rebecca "Becky" Holder (USA) mit Courageous Comet auf dem vierten Platz liegt.

 

Der Traum von einer Titelverteidigung in der Mannschaftswertung ist für die Deutschen allerdings geplatzt. Vor dem abschließenden Springen liegt das deutsche Quartett auf Platz fünf. "Unser Ziel, eine Medaille zu holen, haben wir klar verfehlt. Jetzt hoffe ich, dass es zumindest zu einem Platz unter den ersten Fünf reicht, womit wir zumindest die Olympiaqualifikation erreicht hätten", sagte Bundestrainer Hans Melzer (Putensen).

 

So richtig Grund zur Freude hatten nach dem Geländeritt nur zwei deutsche Reiter, Ingrid Klimke und Michael Jung. „Allein schon mit der Teilnahme an der WM ist schon ein Traum in Erfüllung gegangen und dass es von Anfang an so gut gelaufen ist, ist fast unglaublich“, freute sich der Reit-Profi aus Horb. „Es fing damit an, dass Sam auf den Punkt seine beste Dressur ging, dass die Richter das auch so gesehen haben und dass es im Gelände bis auf den wackligen Moment am ersten Wasser so gut gelaufen ist.“ Zu seinen Chancen, am morgigen Sonntag den Titel zu holen, sagte Jung: „Mein Pferd ist ein sicherer Springer, aber man muss auch die besondere Atmosphäre im Stadion nicht vergessen.“ Zwei Abwürfe darf sich der 28-jährige Schwabe erlauben, ohne die Goldmedaille zu gefährden.

 

Insgesamt blieben 14 von 79 Paaren ohne Zeit- und Hindernisfehler, auf der anderen Seite schieden 17 Paare aus, zwei gaben auf. Unter denjenigen, die nicht ins Ziel kamen, war auch der erste deutsche Teamreiter Dirk Schrade (Sprockhövel). Er schied nach einem Rumpler von Gadget de la Cere am vorletzten Hindernis aus. Etwas besser, aber auch nicht nach Plan, endete die Geländeprüfung für den dritten deutschen Mannschaftsreiter Andreas Dibowski (Döhle) mit Euroridings Butts Leon. Er kam zwar ins Ziel, hatte aber zwei Verweigerung am Coffin-Graben und Zeitfehler. Damit rangiert er vor dem Springen auf 53. Rang. „Das sind die Momente, die man nicht erklären kann. Mein Pferd hat noch nie Probleme am Graben gehabt. Es hat sich gezeigt, dass die Pferde sich am Coffin mehr zurückgenommen haben, als wir das gedacht haben“, sagte Dibowski enttäuscht. „Im ersten Moment wusste ich gar nicht, was ich machen sollte. Die Motivation war weg, es ging nur noch darum für die Mannschaft in Wertung zu bleiben. Von unseren Mannschaftsträumen können wir uns definitiv verabschieden.“

 

Ebenfalls mit seinem Ergebnis unzufrieden war Einzelreiter Frank Ostholt (Warendorf), der sich nach seinem Dressurergebnis von 40,7 Minuspunkten Chancen auf eine gute Einzelplatzierung hatte ausrechnen können. Er kassierte am ersten Wasserhindernis eine Verweigerung, kam aber dennoch nur eine Sekunde über der erlaubten Zeit ins Ziel. „Ich bin total niedergeschlagen. Mit den 20 Strafpunkten muss ich erstmal umgehen. Mr. Medicott war an den beiden Sprüngen vor dem Wasser super, vielleicht bin ich beim Wassereinsprung etwas zu gerade reingekommen“, sagte Ostholt. Der Pechvogel des Tages war allerdings Championats-Debütantin Simone Deitermann. Sie belegte nach der Dressur den dritten Platz und kam mit ihrem Halbblüter Free Easy bis zum letzten Sprung. Dort rutschte ihr Pferd an den Sprung und fand den Absprung nicht, die Reiterin landete auf dem Hindernis, einem Obststand und schied damit aus.

 

 

 

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