Julia Krajewski letzte deutsche Medaillen-Hoffnung in Vielseitigkeit Drucken
Geschrieben von: Offz/ DL   
Sonntag, 01. August 2021 um 10:44

 

Der letzte Auftritt des 14 Jahre alten Wallachs Jet Set unter dem Schweizer Robin Godel...

(Foto: Sportfotos Lafrentz)

Tokio. Nicht Michael Jung, sondern Julia Krajewski ist die deutsche Medaillen-Hoffnung in der Vielseitigkeit vor dem abschließenden Springen bei Olympia in Tokio nach Dressur und Gelände. Ein Pferd musste eingeschläfert werden…

 

Michaela Jung (Horb) und seiner Hannoveraner Wallach Chipmunk sahen nach der Dressur schon wie in Rio de Janeiro vor fünf Jahren wieder Gold funkeln, doch der in dieser Welt sicher perfekteste Reiter konnte nur noch hoffen, dass ein Protest der deutschen Teamführung positiv entschieden wird, doch er wurde wie erwartet verworfen. Souverän zog der dreimalige Olympiasieger seine Kreise, doch bereits nach Überwinden von Hindernis 14 gab es einen Knall, der automatische Mechanismus hat funktioniert und eine Stange aus der Auflage gelöst, „ich habe vielleicht das Hindernis leicht berührt, aber nicht so stark, dass da etwas passiert wäre“. Doch er bekam elf Strafpunkte angeschrieben, mit nunmehr insgesamt 32,1 Minuspunkten fiel er vom ersten auf den zehnten Rang zurück.  Ohne das Malheur wäre er an der Spitze geblieben.

Bundestrainer Hans Melzer: „Das ist natürlich schon enttäuschend, wenn man so dicht dran ist und nach einer tollen Dressur ganz vorne liegt. Vielleicht fehlte auch das bekannte bisschen Glück.“

So bleibt Julia Krajeswski die einzige Medaillenhoffnung der deutschen Equipe. Mit der elf Jahre alten Franzosen-Stute Amande de B`Neville blieb sie im Gelände fehlerlos und erhielt lediglich wegen Zeitüberschreitung 0,4 Miese dazu, so liegt sie nun mit insgesamt 25,2 Zählern knapp hinter dem Briten Oliver Townend mit Ballaghmor Class (23,60) an zweiter Stelle, Dritte ist dessen Teamkollegin Laura Collett mit London (25,8).

Auch für Sandra Auffarth (Ganderkesee) und Viamant du Matz kamen im Gelände Strafpunkte für einen Vorbeiläufer dazu, damit rangiert die deutsche Mannschaft nach Dressur und Springen auf Platz sechs (114,2 Minuspunkte). Die Führung hält überlegen Großbritannien (78,3) vor Australien (96,2) und Rio-Sieger Frankreich (97,1). „Alle waren toll vorbereitet. Julia vorneweg hat als Pathfinder eine tolle Runde gedreht. Sandras Pferd war ein bisschen stark, sprang leider etwas zu früh und zu groß aus dem Wasser und bekam die Linie zur Ecke nicht mehr“, zog Bundestrainer Hans Melzer ein erstes Fazit.

"Zuerst mal bin ich sehr zufrieden über Chipmunk. Ich bin glücklich, wie er gegangen ist. Er ist super vorbereitet gewesen, toll galoppiert, er war richtig fit, er hat sich überall gut angefühlt, alles schien relativ einfach“, sagte Michael Jung.

Obwohl inzwischen alles getan wird, um mögliche Gefahren für Reiter und Pferde auf dem Geländekurs der Vielseitigkeit zu vermeiden, kommt es dennoch immer wieder zu Unfällen. Nun auch in Tokio. Am fünftletzten Sprung – bis dahin fehlerlos - zog sich der 14-jährige Wallach Jet Set des Schweizers Robin Godel bei der Landung nach der letzten Wasserkombination einen schweren Bänderriss am rechten Vorderbein zu. Um das Pferd von seinen Schmerzen zu erlösen, musste der Wallach eingeschläfert werden. Der Schweizer Reiterverband betont ausdrücklich, dass „die Verletzung des Pferdes weder auf ein Verschulden des Reiters noch auf Mängel im Gelände des Seaforest Cross Country Courses zurückzuführen“ sei.   

Stand Einzel vor Springen:

Stand Mannschaften:

 

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