Start-Ziel-Sieg von Ingrid Klimke in Belgien Drucken
Geschrieben von: fn-press/ DL   
Sonntag, 22. August 2021 um 18:49

Arville/Belgien. Die wegen einer Verletzung bei Olympia in Tokio nicht einsetzbare Ingrid Klimke  gewann im belgischen Arville auf Hale Bob eine Viersterne-Vielseitigkeit und empfahl sich somit als Favoritin für die anstehenden Europameisterschaften in der Schweiz (23. bis 26. September).

 

Ihren ersten Auftritt nach der verletzungsbedingten Pause verwandelte die zweimalige Europameisterin Ingrid Klimke (Münster) mit ihrem Toppferd SAP Hale Bob OLD direkt in einen Start-Ziel-Sieg im belgischen Arville. In der Nationenpreiswertung landete Deutschland hinter Belgien und Schweden auf Platz drei.

Als Führende nach Dressur und Springen traten die zweimalige Team-Olympiasiegerin und ihr Oldenburger SAP Hale Bob als 15. von 80 Startern die abschließende Geländeprüfung an. Dort besiegelten sie mit einer Nullrunde ihren Sieg. Es blieb beim Dressurergebnis von 23,9 Minuspunkten und damit Platz eins vor Dirk Schrade (Heidmühlen) und seinem Holsteiner Casino. Ihnen war bereits zuvor schon eine Nullrunde gelungen, womit sie ihren zweiten Platz sicherstellten (27,4 Minuspunkte). Dritte wurde die Belgierin Lara de Liederkerke-Meier mit Ducati D’Arville (33,8 Minuspunkte).

Nach ihrem Unfall vor drei Monaten sitzt Ingrid Klimke (53) nun seit etwas mehr als drei Wochen wieder im Sattel. In der Zwischenzeit hatte ihre Stallmanagerin Carmen Thiemann die Pferde fit gehalten. "Ich habe mit Bobby und dann mit Siena wieder angefangen. Ich weiß nun auch, man verlernt nichts, das ist wie mit Fahrradfahren. Reiten klappt am besten, das war für mich wie ein Nachhausekommen", sagt Ingrid Klimke, räumt allerdings ein. "Ich merke aber auch, dass ich mehr Pausen benötige. Es half mir aber, dass ich vorher so fit war."

Ihre Prioritäten für dieses Jahr sind daher klar gesetzt. Mit SAP Hale Bob OLD soll es Richtung Europameisterschaften in Avenches/ Schweiz im September gehen, mit Siena hofft sie auf eine Startgenehmigung für Aachen mit einer "langen" Vier-Sterne-Prüfung, um die Stute für größere Aufgaben zu qualifizieren. Auch mit ihren beiden siebenjährigen Nachwuchspferde hat sie Pläne. "Aber da mache ich mir keinen Druck", sagt sie. 

  

Von seiner schnellen Geländerunde, aber auch von den Fehlern anderer profitieren konnte insbesondere Andreas Ostholt mit Corvette. Der Warendorfer kassierte im Gelände lediglich 3,2 Zeitstrafpunkte und rückte von Platz 23 nach Dressur auf den vierten Platz im Endergebnis vor. Direkt dahinter landete der Warendorfer Sportsoldat Jerôme Robiné mit Black Ice auf Platz fünf (37,0). Der 23-Jährige, der in diesem Jahr erstmals bei den Deutschen Meisterschaften in Luhmühlen gestartet ist, beendete darüber hinaus auch mit seinem DM-Pferd Brave Heart das Gelände ohne Hindernisfehler und belegte mit ihm Platz 16 (45,6 Minuspunkte).

Zu denen, die nicht ins Ziel kamen, gehörten unter anderem der dreimalige Olympiasieger Michael Jung (Horb) mit fischerWildWave, aber auch Christoph Wahler (Bad Bevensen) mit Carjatan S. Beide mussten unfreiwillig aus dem Sattel. Christoph Wahler startete in Arville zusammen mit Dirk Schrade, Sohie Leube (Hamm) und Anna Siemer (Salzhausen) für die deutsche Mannschaft. Während Schrade sein Dressurergebnis nach Hause brachte, musste sich Leube als zweite Starterin fürs deutsche Team zwei Vorbeiläufer ihrer Jadore Moi anrechnen lassen. Als vorletzter Starterin gelang der deutschen Schlussreiterin Anna Siemer (Salzhausen) dann noch eine Fast-Nullrunde. Sie flog mit ihrer kleinen Hannoveraner Stute FRH Butts Avondale förmlich über den Kurs und kam nur drei Sekunden zu spät ins Ziel. Damit rückte sie in der Einzelwertung vom 28. Rang nach Dressur auf den siebten Platz vor. Das deutsche Team wurde Dritter. 

Ebenfalls noch in den Top Ten landete Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Nachwuchspferd Rosveel (37,7 / Platz acht), auch Ingrid Klimke konnte sich zusätzlich mit Zweitpferd Equistros Siena Just do it auf Platz neun einordnen (38,0 Minuspunkte). Den zehnten Platz belegte mit Emma Brüssau eine weitere deutsche Nachwuchsreiterin. Die 22-jährige Schriesheimerin, vor zwei Jahren noch U21-Europameisterin, war mit ihrer Rappstute Dark Desire im Gelände ebenso schnell unterwegs wie Anna Siemer und beendete die Prüfung mit 38,9 Minuspunkten. Dr. Jens Adolphsen als Vorsitzender im Ausschuss der deutschen Vielseitigkeitsreiter sagte zum Schluss: „Überhaupt konnten sich die Leistungen unserer deutschen Reiter im Parcours sehen lassen. Das gilt auch für die Geländeleistungen unserer Nachwuchsreiter und Nachwuchspferde. Trotz der Fehler, die gemacht wurden, hat der Kurs seinen Zweck als Generalprobe für die Europameisterschaften erfüllt. Wir werden uns jetzt nächste Woche mit dem Ausschuss Vielseitigkeit zusammensetzen und am Mittwoch dann die Kandidaten für die EM bekanntgeben.“

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>