Para-Reiter in Richtung Medaille Drucken
Geschrieben von: FN-Press   
Mittwoch, 06. Oktober 2010 um 07:21

Lexington (fn-press). Gelungener Einstand für die Para-Reitern bei Weltreiterspielen. Nach ihrem ersten Wettbewerb liegen die deutschen Reiter mit Behinderung auf Medaillenkurs.

 

 „Uns trennen gerade mal 0,8 Punkte von den führenden Briten“, rechnete Equipechefin Britta Bando (Hamburg) am Abend nach dem ersten Einsatz ihres Teams vor. Neben Topfavorit Großbritannien zählen außerdem nach dem ersten Tag auch die Niederländer zum Kreis der Medaillenanwärter.

Für das deutsche Team gingen Dr. Angelika Trabert (Dreieich) mit Ariva-Avanti, Britta Näpel (Wonsheim) mit Aquilina, Hanne Brenner (Wachenheim) mit Women of the World und Championatsneuling Juliane Theuring (Duisburg) mit Empaque an den Start. Um das Mannschaftsergebnis zu ermitteln, werden die Ergebnisse vom heutigen Teamtest zu denen aus den Einzelprüfungen, die morgen und übermorgen stattfinden, addiert.

Das beste Ergebnis für die Teamwertung steuerte die championatserfahrene Hanne Brenner aus Wachenheim bei. Mit 73,556 Prozentpunkten dominierte die 47-Jährige mit ihrer Fuchsstute Women of the World den Grade III-Test. Insgesamt werden fünf verschiedene Grades, von Ia bis IV, unterschieden. Die inkomplett querschnittgelähmte Diplom-Betriebswirtin startete in Grade III. Seit 1999 ist sie international erfolgreich, nahm an zwei Paralympics teil und holte bei den letzten Weltmeisterschaften zwei Mal Silber sowie Bronze in der Kür.

Bereits am frühen Vormittag waren Dr. Angelika Trabert und Britta Näpel im Grade II-Wettbewerb an den Start gegangen. Für die aus Schritt- und Trablektionen bestehende Aufgabe erhielten sie 68,381 beziehungsweise 70,952 Prozentpunkte. „Ich wollte heute für die Mannschaft reiten und nicht zuviel riskieren. Wenn man bedenkt, dass wir – mein Pferd und ich – noch nicht so lange zusammen sind, war das eine richtig gute Vorstellung“, sagte Dr. Trabert. Wie Hanne Brenner zählt auch die Fachärztin für Anästhesiologie schon lange zu den erfolgreichsten Dressurreitern mit Handicap. Championatserfahrungen bringt auch die Pferdewirtschaftsmeisterin Britta Näpel mit, nicht aber ihr Pferd Aquilina. Erst vor wenigen Wochen wurde ihr die Stute zur Verfügung gestellt. „Mein Pferd war auf dem Abreiteplatz sehr nervös, war aber im Viereck dann voll bei der Sache. Sie hat sich wirklich zusammengerissen. Die 70 Prozent sind für die Mannschaft ein wirklich gutes Ergebnis“, sagte Britta Näpel nach ihrem Ritt.

Das Streichergebnis lieferte am ersten Tag Championatsneuling Juliane Theuring. Die 24-Jährige startete mit dem spanischen Hengst Empaque, einem ehemaligen Showpferd, in Grade IV. Für sie gab es 66,188 Prozentpunkte und damit Platz vier, den sie sich mit Philippa Mary Johnson aus Südafrika mit Verdi teilt. „Ich bin zumindest froh, dass Empaque nicht eine seiner ‚Kunststückchen’ wie zum Beispiel den spanischen Schritt, gezeigt hat“, sagte Theuring nach ihrem Ritt und gestand: „Ich war schon ziemlich nervös. Vor allem, weil ich ja den ganzen Tag den anderen zuschauen musste. Ich wäre lieber als Erste geritten.“

Dieser Wunsch wird ihr morgen erfüllt. Die Einzelwertung beginnt mit den Reitern des Grade IV. Um 10.49 Uhr Ortszeit gehen Juliane Theuring und ihr Schimmel erneut aufs Viereck. Nur eine Deutsche muss noch früher aufstehen. Lena Weifen (Bösel), mit 21 Jahren die Jüngste im deutschen Para-Team, ist mit Don Turner bereits um 8.49 Uhr an der Reihe. Das Paar rückte kurzfristig für Bettina Eistel ins deutsche Aufgebot nach. Die Chance, das Viereck zu testen, hatte es auch schon. Direkt nach der Verfassungsprüfung gab es ein Warm Up für alle Einzelreiter. Als zweite Gruppe gehen morgen auch die Grade III-Reiter an den Start. Und so heißt es um 14.33 Uhr im deutschen Lager, Daumen drücken für Hanne Brenner und Women of the World.

 

 

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