Sieger Ahlmann in Helsinki - bittere Niederlage für Isabell Werth in Odense Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 24. Oktober 2010 um 09:24

 

Helsinki/ Odense. Nach dem Erfolg im Weltcupspringen am letzten Sonntag in Oslo holte am Vorabend der zweiten Weltcup-Prüfung der Westeuropaliga in Helsinki Christian Ahlmann den Großen Preis – in Odense musste sich die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth im Grand Prix der Dänin Nathalie Zu Sayn-Wittgenstein geschlagen geben.

 

 

Knapp, aber vielleicht deshalb umso bitterer ist die Niederlage der sechsmaligen Weltmeisterin Isabell Werth (Rheinberg) im Grand Prix des Weltcupturniers im dänischen Odense. Auf ihrem Parade-Wallach Satchmo musste sich die 41 Jahre alte deutsche Rekordmeisterin knapp der Dänin Nathatalie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg auf Digby geschlagen geben. Die Team-Dritte der Olympischen Reiterspiele von Hongkong erhielt 73,31 Prozentpunkte, Isabell Werth 73,14, zu Sayn-Wittgenstein wurde von drei Richtern auf Platz Nummer eins gesetzt, Werth nur von zwei. Den dritten Platz belegte auf dem Hengst Tango der niederländische Mannschafts-Weltmeister Hans-Peter Minderhoud (71,74). Helen Langehanenberg (Münster) wurde auf Responsible Vierte (71,44), Sabine Becker (Recklinghausen) auf Lamarc Siebte (68,85).

 

Die abschließende Kür ist gleichzeitig die erste Wertungsprüfung um den Weltcup der Westeuropaliga, den der dreifache Weltmeister Edward Gal (Niederlande) auf Totilas im März gewann. Isabell Werth war Pokalgewinnerin 1992 und 2007.

 

Christian Ahlmann – erfolgreich als Einzelreiter

 

Einer der erfolgreichsten Springreiter Deutschlands ist zur Zeit  Christian Ahlmann (Marl). Der 35 Jahre alte zweifache Europameister von Donaueschingen 2003 hat momentan ein besonderes Hoch. Am letzten Sonntag in Oslo gewann er das erste Weltcupspringen der neuen Saison in der Westeuropaliga, nun wurde er wenige Tage später in Helsinki Bester auf dem Hengst Taloubet Z im Großen Preis, was 20.000 Euro an Preisgeld brachte. Dennoch lässt sich der Mannschafts-Olympiadritte von Athen nicht für eine deutscher Equipe nominieren., jedenfalls nicht in der nächsten Zeit. Zu tief noch sitzt der Stachel in ihm, wie er vom deutschen Verband nach der Capsaicin-Affaire in Hongkong 2008 verdammt wurde. Das damals bei seinem Wallach Cöster gefundene Mittel Capsaicin führte zum sofortigen Ausschluss aus der Equipe und zum direkten Heimflug aus der ehemaligen englischen Kronkolonie. Vergeblich hatte Ahlmann versucht zu beweisen, er habe Capsaicin lediglich als Durchblutung förderndes Mittel benutzt – und nicht als verbotene Medikation. Der Weltverband sperrte ihn wegen des Vergehens zusammen mit vier anderen Reitern für vier Monate. Dagegen legte die deutsche Föderation Widerspruch ein, nicht für Ahlmann, gegen das angeblich zu geringe Strafmaß. Der deutsche Verband erreichte, dass Capsaicin nun als Doping eingestuft wird, Ahlmann wurde zusätzlich vier Monate suspendiert und für zwei Jahre aus der Equipe ausgeschlossen.

 

Die zwei Jahre sind abgelaufen, doch Christian Ahlmann reitet zunächst nicht mehr für Deutschland in einer Mannschaft, er wechselt aber auch nicht die sportliche Nationalität, beispielsweise nach Belgien zu seiner Lebenspartnerin Judy-Ann Melchior,  „obwohl die Sponsorin sich nicht dagegen verwahren würde. Aber Christian habe gesagt, er sei Deutscher und er bleibe Deutscher“, wie sei Vater Georg Ahlmann erklärte. Christian Ahlmann weigert sich, ein Papier zu unterschreiben, in dem er die ausschließliche Gerichtsbarkeit des nationalen Verbandes anerkennen soll und in Zukunft generell einen Gang vor ein öffentliches Gericht ausschließt. Christian Ahlmann sagt, er werde länger reiten als Breido Graf zu Rantzau (60) Präsident sei. Ihn haben die Ahlmanns als Übeltäter ausgemacht. Georg Ahlmann voller Groll: „Die ganze Angelegenheit mit Anwälten und Gerichtskosten verschlang 250.000 Euro – gebracht hat es uns nichts.“

 

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