Gold für Großbritannien - Silber für Deutschland Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 07. September 2023 um 18:24

Riesenbeck. Wo einst Gold selbstverständlich war, kommt beim deutschen Verband inzwischen bei Championaten und bei Silber Hochstimmung auf. Nach der Vielseitigkeits-Equipe in der Normandie holte nun eine deutsche Dressur-Mannschaft in Riesenbeck die Silbermedaille. Und bei Olympia in Paris gibt es keine Streichresultate mehr...

Der deutsche Sport allgemein beklagt einen gewissen Niedergang. Und davon ist der Reitsport nicht ausgenommen. In den olympischen Disziplinen gewannen bei den meisten bisherigen Europameisterschaften mit Gold fast schon verwöhnte deutsche   Mannschaften, egal, wo sie antraten. An ihnen orientierte sich die Gegnerschaft. Und eine Medaille zu gewinnen mit der Equipe war, wie sich einst der große Dressurreiter Dr. Reiner Klimke mal ausdrückte, „leichter als in die Mannchaft aufgenommen zu werden“.

Alles Erinnerung, Historie. Im Springen blieb in Mailand vor einer Woche der Equipe gar eine vordere Platzierung verwehrt. Davor zum Auftakt der Titelkämpfe des Alten Kontinents kam die Vielseititigekis-Auswahl in der Normandie zu Silber, wie nun in Riesenbeck auch die Dressur-Auswahl. Silber in der Dressur, vor wenigen Jahren undenkbar. Egal wo, es ging ausschließlich um die goldenen Plaketten, und bei den Konkurrenten lautete die Frage jeweils, wer denn Zweiter hinter Deutschland werde.

Zur Erinnerung: Seit 1963 werden Dressur-Europameisterschaften organisiert, seit 1965 zusätzlich auch für Teams. 30-Mal finden sie nun für Mannschaften statt, nicht weniger als 25-Mal ritt eine deutsche Auswahl zu Gold.

Nun auf dem Gelände „Riesenbeck International“ vor der Surenburg, wo inzwischen Springreiter-Ludger Beerbaum (60) herrscht, holte die deutsche Auswahl in der Besetzung Matthias Alexander Rath im Sattel des Hengstes Thiago GS von Totilas, Isabell Werth mit dem Wallach DSP Quantaz, Frederic Wandres mit Bluetooth OLD und Jessica von Bredow-Werndl mit der Stute Dalera BB mit insgesamt 239,674 Prozentpunkten deutlich geschlagen als Titelverteidiger „nur“ Silber hinter der britischen Vertretung (242,220) mit Gareth Hughes auf Classic Briolinca, Carl Hester auf Fame, Charlotte Dujardin auf Imhope und Charlotte Fry auf dem Rapphengst Glamourdale, Dritter wurde wie bereits vor zwei Jahren in Hagen Dänemark (228,727).

Die Briten hatten Charlotte Dujardin, auf Valegro Olympiasiegerin in London und Rio, und Doppel-Weltmeisterin Charlotte Fry als Punktebringerinnen im Team, beide kamen auf über 80 Prozentpunkte, und ohne Patzer am Ende ihres Vortrages hätte Fry durchaus auch vor von Bredow-Werndl liegen können. In der deutschen Equipe knackte nur die zweifache Olympiasiegerin von Tokio, Jessica von Bredow-Werndl, mit 84,612 die magische Marke von 80,0. Wer in Paris im nächsten Jahr bei den Olympischen Spielen vor Schloss Versailles als Mannschaft Gold gewinnen will, muss zwei Starter in der Equipe haben, die über 80-Prozent reiten. Und in Paris darf eine Mannschaft nur aus drei Reitern bestehen, im Gegensatz zu den Championaten.

Für den Grand Prix Special als erste Prüfung für die Einzelmedaillen sind in Riesenbeck die 30 Besten des Grand Prix zugelassen, darunter alle vier Deutsche. Die besten 18 des Special haben Startrecht in der mit 125.000 Euro dotierten Kür am Sonntag zum Abschluss, jedoch pro Nation nur drei.

Team-Entscheidung

Einzelwertung Grand Prix

 

 

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