Deutschland hat weiter Spitzenreiter - aber keine Spitzenpferde mehr... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 25. März 2011 um 19:38

 

S`Hertogenbosch. Wenn der Wallach nicht wieder aus dem Maul blutet, wie bei der Weltmeisterschaft, heißt die kommende Dressur-Weltcupsiegerin Adelinde Cornelissen. Bei der letzten Qualifikation vor dem Finale in Leipzig siegte sie auf Parzival deutlich vor Isabell Werth auf Warum Nicht. ,


 

Auch ohne Edward Gal auf Totilas bleibt Holland die neue Großmacht in der Dressur. Deutschland sind nicht die Reiter ausgegangen, aber die Pferde für ganz oben. In den Brabanthallen von s`Hertogenbosch demonstrierte bereits im Grand Prix die Doppel-Europameisterin und in Kürze Weltranglisten-Erste Adelinde Cornelissen auf dem holländisch gezogenen Wallach Parzival ihre im Moment unbestrittene Spitzenqualität. Sie gewann den der Kür vorgeschalteten Grand Prix überlegen mit 82,043 Prozentpunkten vor Isabell Werth (Rheinberg) auf Warum Nicht (75,277) – Welten liegen da dazwischen. Dritte wurde die dänische Prinzessin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg auf Digby (73,745).

 

Dem deutschen Führungsgremium fiel in den letzten zwei Jahren doch wirklich nichts ein, um aus dem Tal der Tränen wieder in die frühere Helligkeit zu traversieren.  Geredet und versprochen wurde zwar viel nach dem wahrlich traurigen Niedergand deutscher Dressurherrlichkeit bei der letzten Europameisterschaft 2009 in Windsor und dem keinesfalls besseren Ergebnis der Weltmeisterschaft im letzten Oktober in Lexington – passiert ist jedoch im Grunde nichts. Und wäre nicht Madeleine Winter-Schulze als großartige uneigennützige Gönnerin ohne Gegenleistung – der weitere Abstieg wäre weiter vorgezeichnet. Gott sei Dank hat Paul Schockemöhle den Holländern den Jahrhunderthengst Totilas abgeluchst, sonst müsste die deutsche Dressur wahrscheinlich noch länger Trauer tragen...

 

Adelinde Cornelissen (31), 2009 Doppel-Europameisterin wie Edward Gal, schon einmal Weltranglisten-Erste, reitet beim 44. CHI in den Brabanthallen von s`Hertogenbosch beim fünften Start dem fünften Sieg in einem Qualifikationsturnier der Westeuropaliga des Weltpokals entgegen – und im Moment ist weit und breit kein Konkurrent und keine Konkurrentin in Sichtweite,  die ihr in Leipzig den ersten Weltcuperfolg streitig machen könnte – es sei denn, der Wallach Parzival muss wie im Grand Prix der Weltmeisterschaft wegen Blut im Maul nach dem Reglement abgeläutet werden.

 

Carl Hester Grand Prix-Sieger in Vidauban

 

Im südfranzösischen Vidauban unweit von Grimaud gewann der Brite Carl Hester (43) auf Fernandez den Grand Prix als Vorprüfung der Kür-Tour mit 71,128 Prozentpunkten vor der Italienerin Valentina Truppa auf Chablis (68,787), der früheren spanischen Medaillen-Gewinnerin Beatriz Ferrer-Salat auf Faberge (67,979) und Fabienne Lütkemeier (Paderborn) auf Qui Vincit Dynamis (67,787). Brigitte Wittig (Herford) platzierte sich auf Brioni als Siebte (66,489), Laura Stigler (Mönchengladbach) wurde auf Valentino (64,745) Elfte.

 

Carl Hester gehörte auf Liebling zur britischen Equipe, die 2009 bei der Europameisterschaft vor Schloss Windsor bei London und im letzten Jahr bei den Weltreiterspielen in Lexington  in der Mannschaftswertung Silber gewann – jeweils vor Deutschland.

 

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