Überlegene Adelinde Cornelissen vor einer glücklichen Isabell Werth Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 26. März 2011 um 20:55

 

S`Hertogenbosch. Das Aachen in der Halle liegt inzwischen zweifellos in s`Hertogenbosch. Nicht zuletzt auch deshalb, weil CHIO-Sportchef Frank Kemperman in den Brabanthallen das Sagen hat. Isabell Werth, „nur“ Zweite in der Weltcup-Dressur: „In der Halle gibt es kein besseres Turnier...“

 

Zufriedene Adelinde Cornelissen - fünfter Start, fünfter Weltcuperfolg auf Parzival

 

Die Qualifikations-Prüfungen der Europaliga  vor dem Finale um den Dressur-Weltcup in Leipzig Ende April endeten in den Brabanthallen von s`Hertogenbosch mit dem  überlegenen und schon fast erdrückenden Kür-Erfolg der niederländischen Doppel-Europameisterin Adelinde Cornelissen. Auf dem Wallach Parzival wurde sie anschließend trotz kleiner Fehler mit 87,900 Prozentpunkten von den fünf Richtern bedacht, „das sind ja wie im Stechen drei Sekunden Vorsprung“, meinte anschließend der zweimalige Springreiter-Olympiasieger Lars Nieberg (Homberg/ Ohm), als er die Punkte von Isabell Werth hörte. Die zweimalige Weltcupgewinnerin war auf dem Hannovenar Wallach Warum Nicht in einer der besten Küren seines Lebens auf 82,050 Zähler gekommen, und dabei hatte sie zurecht unmittelbar nach ihrem vorzüglichen Ritt noch Bundestrainer-Assi Jonny Hilberath zugerufen: „Das waren gefühlte 85 Komma null....“ Isabell Werth ritt zwar wie der Teufel, doch dem jetzt 15 Jahre alten Hannoveraner Wallach Warum Nicht fehlt einfach der Glanz, das Spektakuläre, jenes Gewinnende, das eben auch einen Totilas neben der Ausnahmeklasse zusätzlich auszeichnet. Selten hat man dennoch Isabell  Werth so glücklich erlebt.

 

Isabell Werth nach ihren "gefühlten" 85 Prozent... glücklich über den Ritt

 

 

Leipzig kann sich freuen auf Edward Gal

Den dritten Platz in der Kür belegte Mannschafts-Weltmeister Hans Peter Minderhoud (Niederlande) auf Nadine (79,725) vor der überaus zufriedenen Helen Langehaneberg (Havixbeck) auf der schönen Rappstute Responsible (79,125) und seinem Lebenspartner Edward Gal auf Next One (78,975), der erneut durch seine Klasse als Reiter bestach.

 

Helen Langehanenberg und Responsible - Vierte im Weltcup

 

Gal, dreifacher Weltmeister auf Totilas in Lexington, Weltpokalgewinner 2010, sagte anschließend: „Ich will mit der Stute Sisther de Jeu in Leipzig starten, aber ich wollte alle Unabwägbarkeiten ausschalten. Man weiß ja nie, was alles kommen kann durch eine Verletzung zum Beispiel. Ich musste mit Next One also antreten, um das Reglement zu erfüllen.“ Um bei einem Finale starten zu können, muss ein genanntes Pferd mindestens zweimal in einer WC-Qualifikation gegangen sein.

 

Edward Gal auf Next One qualifiziert für das Weltcupfinale in Leipzig, hier beim Abreiten in s`Hertogenbosch

(alle Fotos U.Ludwig)

 

Die deutschen Starter für Leipzig waren bereits vorher klar, nämlich Isabell Werth, Ulla Salzgeber und Helen Langehanenberg. Die Favoritin heißt eindeutig Adelinde Cornelissen. Sie kann auch in Leipzig nur dann verlieren, wenn ihr Wallach Parzival beispielsweise nicht durch die Verfassungsprüfung vor dem Wettkampf kommt oder aus irgendeinem Grund während der Konkurrenz abgeläutet werden muss – wie im Grand Prix der Weltreiterspiele im letzten Oktober in Lexington, als Parzival plötzlich aus dem Maul blutete.

 

Unglückliche Nadine Capellmann

 

Wahrlich nicht gerade mit guten Erinnerungen verließ die frühere Doppel-Weltmeisterin Nadine Capellmann (Aachen) die Hallen, die von der Organisation und auch Details nirgendwo übertroffen werden in Europa. Auf der Stute Girasol, Schwester zu Totilas, hatte es in der anderen Tour im Grand Prix noch ganz gut geklappt, aber im Grand Prix Special war bereits kurz nach Beginn Schluss. Girasol scheute vor einem Plakat des Hauptsponsors, „damit war Ende.Wir müssen eben weiter üben...“, sagte sie anschließend. Der Grand Prix Special endete auch nicht für die deutsche Rekordmeisterin Isabell Werth mit Jubelschreien. Auf Don Johnson hatte sie den Grand Prix gewonnen, im GPS wurde sie Vierte. Dafür siegte überlegen die blonde Helen Langehanenberg auf dem Hengst Damon Hill.

 

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