Michael Jung - Sieger in Military und Springen Drucken
Geschrieben von: Kim Kreling/ DL   
Samstag, 11. Juni 2011 um 17:54

 

Der Schwabe Michael Jung - der einmalige Alleskönner in den drei Olympischen Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit - auf River of Joy erfolgreich in der Vielseitigkeit wie im Vorjahr im Biebricher Schlosspark

(Foto: Cymon Tylor WRFC)

Wiesbaden. Michael Jung, wahrer Alleskönner, in Wiesbaden Sieger in der Vielseitigkeit und in einem Springen, in der Dressur überraschte der Spanier Munoz mit einem Sieg vor Laura Bechtolsheimer.

 

Michael Jung (Horb) gewann zum dritten Mal in Folge die internationale Drei-Sterne-Prüfung der Vielseitigkeitsreiter  im Wiesbadener Schlosspark. Es war ein Dejavu aus dem vergangenen Jahr: Platz eins mit River of Joy (42,90 Strafpunkte), Platz zwei mit Leopin (47,50). „Meine drei Pferde sind Siegertypen“, erklärte Deutschlands erster Military-Weltmeister gelassen. „Leopin ist das optimale Geländepferd, River of Joy das optimale Drei-Sterne-Pferd - und Sam ist die Nummer eins in allen Disziplinen.“ Um dem Erfolg das letzte I-Tüpfelchen aufzusetzen, wurde der Unschlagbare mit dem neunjährigen Grafenstolz-Sohn Vincent auch noch Fünfter. „Für Vincent war es die erste Drei-Sterne-Prüfung, und ich bin super zufrieden mit ihm.“

 

Nach der Geländeprüfung mit drei Pferden schwang sich der 28-Jährige gleich in den nächsten Sattel und ging mit Der Dürer in der internationalen Springprüfung an den Start – und gewann. Ein Mammutprogramm mit höchsten Anforderungen und größtem Erfolg. „Nein, anstrengend ist das eigentlich nicht“, wehrte Jung ab. „Ich arbeite zu Hause den ganzen Tag mit den Pferden, das ist anstrengender als auf den Turnieren. Daran bin ich gewöhnt. Aber wenn ich mit einem Fahrrad den Berg hoch fahren soll, geht mir die Puste ganz schnell aus.“ Und auch in der Stallkasse machten sich die ersten Erfolge in Wiesbaden gut: 5.300 Euro im „Busch“ und nochmals 2.200 € im Springen – ein guter Tagesverdienst.

 

Platz drei hinter ‚zweimal Jung’ ging an die 22-jährige Julia Krajewski (Nordhorn), Mitglied der Perspektivgruppe Vielseitigkeit, mit dem 16-jährigen After the Battle. „Mein Pferd kann alles, den muss ich vor den Turnieren nur gut bei Laune halten und motivieren.“ Besonders motiviert geht auf jeden Fall die Reiterin selbst in die Saison: Ihr Ziel sind die Europameisterschaften Ende August in Luhmühlen.

 

Wiesbaden wichtige Station vor einem Championat

 

Der australische Mannschafts-Olympiasieger Andrew Hoy war mit zwei Nachwuchs-Pferden am Start, Rutherglen und Cheeky Calimbo. Für beide war es der erste Start in einer Drei-Sterne-Prüfung. Das Resultat: Platz vier mit Rutherglen und nach einer Verweigerung im Gelände Platz 14 mit Cheeky Calimbo. Trotzdem betonte Hoy: „Ich glaube an Cheeky Calimbo. Er ist wie ein Straßenkind, er traut niemandem. Aber wenn man Straßenkinder auf seiner Seite hat, tun die vieles für einen.“ Mit Cheeky Calimbo peilt Hoy die Olympischen Spiele 2012 in London an.

 

Seit 2008 gehören die Vielseitigkeitsreiter wieder zum Programm im Wiesbadener Schlosspark.  Bundestrainer Hans Melzer: „In Wiesbaden ist das Kompakte toll – in dem Schlosspark mitten in der Stadt – und das ist eine sehr wichtige Erfahrung für Reiter und Pferde. Wiesbaden ist für uns immer eine wichtige Station im Vorfeld des jeweiligen Championats. Auch in diesem Jahr hatten wir wieder zwei, drei sehr interessante Pferde für die kommende Europameisterschaft am Start.“

 

Championat an Andre Sakakini

 

Das Springchampionat der Stadt ging an einen bekannten Haudegen. Der Ägypter (54), der seit Jahren in Deutschland lebt und einen Ausbildungsstall in Coesfeld betreibt, seit 2005 für Italien startet, Teilnehmer an den Olympischen Spielen 1992 und 2000 sowie an den ersten Weltreiterspielen 1990 in Stockholm, siegte in der ersten wichtigen Prüfung des 75. Turniers auf dem 13-Jährigen Westfalen-Wallach Hollerith. Er sicherte sich die Prüfung nach Fehlerpunkten und Zeit überlegen mit fast neun Zehntelsekunden Vorsprung auf den ebenfalls fehlerfreien Timo Beck (Kehl/ Rhein) auf Fidji Island, Dritter wurde der Mexikaner Enrique Gonzales auf Obelix, Vierter der zweimalige Mannschafts-Olympiasieger Lars Nieberg (Homberg/ Ohm) auf der Stute Quiletta du Domaine. Preisgeld für Sakakini: 7.400 Euro.

 

Den Grand Prix als „Pflicht“ vor der Kür sicherte sich letzten Endes überraschend der 42 Jahre alte Spanier Juan Manuel Munoz Diaz auf dem Schimmelhengst Fuego. Munoz Diaz, Schüler von Reitmeister Jean Bemelmans (Düsseldorf) und bereits bei den Weltreiterspielen in Lexington im letzten Jahr absoluter Publikumsliebling, kam auf 73,085 Prozentpunkte und lag damit ziemlich deutlich vor der dreimaligen Vizeweltmeisterin Laura Bechtolsheimer (Großbritannien) auf Andretti (72,489), Dritter wurde sein Landsmann Claudio Castilla Ruiz auf Jade de MV (70,404), als beste Deutsche platzierte sich Uta Gräf auf Le Noir (69,787) als Vierte.

Nicht am Start ist die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg), wegen einer Rückenprellung sagte sie ab.

 

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