Michael Jung beim olympischen Test bisher Dritter in London Drucken
Geschrieben von: Uta Helkenberg (FN-Pressestelle)   
Dienstag, 05. Juli 2011 um 17:46

 

London. Beim vorolympischen Test der Vielseitigkeitsreiter in London führt weiter die Britin Peggy French - Weltmeister Michael Jung ist bisher Dritter.

 

London (fn-press). Am zweiten Tag der „Greenwich Park Eventing Invitational“, dem olympischen Vielseitigkeits-Test in London, liegt Vize-Europameisterin Piggy French aus Großbritannien weiter auf Platz eins. Sie beendete den Geländeritt durch den Greenwich Park mit DHI Topper fehlerfrei und baute ihre Führung – nach Dressur und Cross - weiter aus. Weltmeister Michael Jung (Horb) war der Erste, der mit River of Joy den 2.800 m langen Cross begann. Er kam mit einer Sekunde über der erlaubten Zeit ins Ziel (Zwischenstand 41,8 Minuspunkte). Eine Sekunde, die für die letzte Starterin Sara Algotsson-Ostholt mit Mrs Medicott ausreichte, um sich dank einer Nullrunde vor Jung auf Rang zwei zu platzieren (41,6). Jung blieb damit wie nach Dressur Dritter. Der Dressur-Zweite Clayton Fredericks (Australien) verlor mit Bendigo dagegen ein paar Sekunden mehr auf der Strecke und fiel auf Platz vier zurück. Nicht ganz in der erlaubten Zeit sah auch Frank Ostholt (Warendorf) mit Sir Medicott das Ziel. Mit 48,9 Minuspunkten liegt er vor dem Springen einige Plätze hinter seiner schwedischen Ehefrau auf dem sechsten Platz in der Zwischenwertung.

 

Für den Geländetest zeigte sich London von seiner besten Seite. Mit hochsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein präsentierte sich der Greenwich Park den Testreitern aus 23 Nationen im besten Licht und mit einer phantastischen Aussicht auf die Londoner Skyline. Mit den sportlichen Anforderungen der Zwei-Sterne-Geländeprüfung kamen die meisten der erfahrenen Reiter gut zurecht. Nur sieben der 39 Paare hatten Probleme an den Hindernissen, drei davon mussten sogar ausscheiden. Darunter auch die dritte deutsche Reiterin, Sandra Auffarth (Ganderkesee). Kurz vor dem Ziel, am 16. von insgesamt 19 Hindernissen, rutschte ihr Pferd Parancs aus und sie selbst musste unfreiwillig aus dem Sattel. „Die Wendung von der Ecke auf den nächsten Sprung wurde etwas eng“, vermutete die Reiterin den Grund für ihr Malheur. „Der Boden war stellenweise schon ein bisschen rutschig“, sagte auch Michael Jung. Jetzt hoffen die deutschen Reiter darauf, dass bis zu den Olympischen Spielen im wahrsten Sinne des Wortes (noch mehr) Gras über die Strecke gewachsen ist. „Es wurde schon viel getan. Anders als - beispielsweise in Aachen - kann die Trasse aber nicht bis zu den Spielen abgesperrt werden“, sagte Vielseitigkeits-Bundestrainer Hans Melzer (Putensen). „Schließlich handelt es sich um einen öffentlichen Park.“

 

Genau das stellt die Organisatoren auch vor einige Probleme. So stehen sie vor der Aufgabe, den Park ein Jahr vor den Spielen wie auch nach Olympia im ursprünglichen Zustand zu hinterlassen. Um Anwohner rund um den Greenwich Park versöhnlich zu stimmen, gehörten sie zu den wenigen Privilegierten, die Tickets für das ansonsten „geschlossene“ Einladungsturnier erhielten. Ein Großteil davon ging an Schulen und Colleges aus der Umgebung. Und so bot sich den Testreitern vor allem am Wasserkomplex eine ungewöhnliche Szene. Sie wurden nicht nur für einen guten Sprung beklatscht, sondern schon beim Anreiten eines Hindernisses lautstark angefeuert. „Das hat schon Konzentration gekostet, sagte Sara Algotsson-Ostholt. Für die Kids war der Gelände-Tag allerdings ein echtes Erlebnis. „Viele von ihnen haben noch nie im Leben ein Pferd gesehen“, sagte eine Lehrerin der Charlton Manor Grundschule, die mit ihrer Klasse den  Event besuchte.

Und welche Erkenntnisse brachte der Geländetag für die weitere Olympia-Planung? „Für das kurvige und hügelige Gelände braucht man im kommenden Jahr ein flinkes, wendiges und geschicktes Pferd – der große Galoppierer ist weniger gefragt. Und eine gute Kondition“, fasste Mannschafts-Olympiasieger Andreas Dibowski (Döhle) seine ersten Eindrücke zusammen. Zusammen mit mehreren Kaderkollegen war er für einen Tag nach London gereist, um sich selbst ein Bild von den Bedingungen zu machen. „Das hier ist ja kein typisch englischer Geländekurs“, sagte seine Teamkollegin Ingrid Klimke (Münster). „Wenn ich nicht hergekommen wäre, hätte ich mir das so nicht vorstellen können, was einen hier erwartet.“

 

 

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