Basel. Der mit umgerechnet 770.000 € höchstdotierte Hallen-CSI der Welt in Basel endete im Großen Preis mit einem Erfolg für den Franzosen Roger-Yves Bost vor Marcus Ehning, der fast triumphal in den ganz großen Sport zurückkehrte.

In der mit 5.800 Zuschauern fast ausverkauften St. Jakobshalle – Gesamtzuschauerzahl 17.000 als neuer Rekord -  vermasselte die Stopuhr einen deutschen Erfolg im Großen Preis. Nach zwei Runden und Stechen siegte der 46 Jahre alte Franzose Roger-Yves Bost auf der früher von der Irländerin Jessica Kürten vorgestellten zwölfjährigen Stute Myrtille Paulois ohne Fehler in seinem bekannt fast halsbrecherischen Stil vor dem deutschen Mannschafts-Weltmeister Marcus Ehning (Borken) auf Küchengirl. Beide trennten elf Hundertstelsekunden. Bost, Mannschafts-Weltmeister 1990, jeweils Team-Vizemeister bei den Weltreiterspielen 1994 und 1998, kassierte umgerechnet 125.000 Euro der Gesamtsumme von 375.000, an den dreimaligen Weltcupsieger gingen 75.000, an den schwedischen Europameister und Weltranglisten-Ersten Rolf-Göran Bengtsson als Dritten auf dem Hengst Casall La Silla, ebenfalls fehlerfrei in der letzten Runde, flossen 55.000 €.

Bost, genannt „Bosty“, denkt auch an Oympia

Wie fast alle Gewinner großer Prüfungen denkt auch Bosty an London in einem halben jahr: „Ich hoffe auf eine Nominierung in die Equipe entweder mit Ideal de la Loge oder eben Myrtille Paulois.“

Hinter dem Gewinner-Trio landeten der Irländer Bill Twomey auf Tinkas Serenade, Michael Whitaker (Großbritannien) auf Viking und Exeuropameister Kevin Staut (Frankreich) auf Zeta de Hus nach weiteren Nullrunden. Schnellster „Vierer“ war als Siebter Mannschafts-Vizeweltmeister Patrice Delaveau (Frankreich) auf dem Hengst Orient Express, den achten Platz auf dem Hannoveraner Hengst Codex one (9.400 €) belegte mit einem Abwurf Weltcupsieger Christian Ahlmann (Marl) in der blauen „Uniform“ des belgischen Gestüts Zangersheide, worauf Bundestrainer Otto Becker meinte, der Team-Olympiadritte von Athen 2004 und Doppel-Europameister von 2003 in Donaueschingen könne nun neben Taloubet Z auf ein weiteres Spitzenpferd setzen. Als dritter Deutscher im Stechen wurde der frühere zweifache Europameister von 2005, Maco Kutscher (Riesenbeck), auf Cash Elfter mit zwei Abwürfen (3.800 €).

Hansi Dreher im Pech...

Wahres Pech hatte Hans-Dieter Dreher (Weil am Rhein), der als einziger Deutscher in Basel bei dieser 5-Sterne-Veranstaltung zweimal siegte, mit dem Hengst Magnus Romeo gleich an der dritten Hürde des zweiten Umlaufs. Der argentinische Vererber wurde etwas unpassend an den mit Wasser überbauten Steilsprung gesteuert, dass er verweigerte, was mit einem Zeitfehler insgesamt fünf Strafpunkte ergab. Dreher kam somit nicht ins Stechen, er wurden 16., er hätte sich eine ein Platzierung unter den ersten 10 erhofft.

Auf der Geldrangliste lag am Ende ebenfalls „Bosty“ an der Spitze mit umgerechnet 141.000 Euro vor Rolf-Göran Bengtsson (77.540) und Marcus Ehning (75.000).

Tina Onassis gefiel mit schönem Stil

Einen erneut guten Eindruck hinterließ die nicht gerade gertenschlanke, hochgewachsene  Athina Onassis de Miranda (26). Die sehr zurückhaltend, fast scheu wirkende Griechin, die an ihrem 21. Geburtstag 3,5 Milliarden Euro erbte, neben anderen „Kleinigkeiten“, seit sechs Jahren mit dem brasilianischen Springreiter und zweimalige Team-Dritten bei Olmpia 1996 und 2000, Alfonso Alvaro de Miranda Neto verheiratet, zeigte in der ersten Runde auf dem 12-Jährigen Holsteiner Schimmelwallach Crosshill eine schöne fehlerfreie Runde, im zweiten Umlauf konnte sie mangels reiterlicher Erfahrung zwei Abwürfe nicht vermeiden, was den 18. Platz unter 50 Teilnehmern bedeutete und der Stallkasse noch 830 Euro brachte.