Weltcup und 125.000 € für US-Amerikaner Rich Fellers Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 22. April 2012 um 18:05

 

Die Drei vom Podest: (von lks): Weltcup-Zweiter Steve Guerdat, Sieger Rich Fellers und Pius Schwizer als Dritter

(Foto: Offz./ FEI)

S`Hertogenbosch. Nach 25 Jahren sind die USA wieder einmal vorübergehend Heimat des Springreiter-Weltcups. Im 34. Finale in s`Hertogenbosch schlug nach Stechen Rich Fellers den Schweizer Steve Guerdat, bester Deutscher war Philipp Weishaupt als Vierter.

 

 

Die Nordamerikaner haben nach 25 Jahren wieder einmal den Erdteilkampf Amerika gegen Europa gewonnen. Dank des 52 Jahre alten Rich Fellers (USA). Fellers, der mit elf Jahren zu reiten begann, als man ihm einen Appaloosa zum Geburtstag schenkte, bezwang um den Pokal vor 9.500 Zuschauern in der ausverkauften Brabanthalle im Stechen den Schweizer Steve Guerdat. Beide hatten nach drei Wertungsprüfungen je einen Zeitfehlerpunkt, in der Entscheidung musste der frühere Mannschafts-Europameister Guerdat (29) auf dem französischen Wallach Nino des Buissonnets vorlegen, er kam fehlerlos in 26,61 Sekunden aus dem Parcours. Rich Feller, bereits vor vier Jahren in Göteborg hinter Meredith Michaels-Beerbaum Zweiter im Finale und der wie ein Jockey im Sattel sitzt, war auf dem Hengst Flexible nicht nur fehlerlos, auch noch 44 Hundertstelsekunden schneller. Das war der Sieg auf dem Nachkommen des berühmten irischen Hengstes Cruising und brachte ihm eine Gesamtprämie von rund 125.000 Euro.

 

Erstmals gestochen werden musste bisher um den Pokal beim ersten Finale in Göteborg 1979, dann 1996 und 2001, nun zum vierten Mal in s`Hertogenbosch.

 

Der frühere Weltranglisten-Erste Pius Schwizer, der vom zweimaligen deutschen Derbysieger Achaz von Buchwaldt trainiert wird, erreichte als zweiter Schweizer wegen eines Abwurfs im letzten Umlauf auf Carlina das Stechen nicht und wurde mit fünf Strafpunkten Dritter. Bester Deutscher war als Vierter der frühere deutsche Meister Philipp Weishaupt (Riesenbeck), Sohn eines Viehhändlers aus Jettingen bei Burgau und seit 2002 in Diensten von Ludger Beerbaum. Zehn Fehlerpunkten hatte er am Ende auf der Liste, danach meinte er: „Bester Deutscher ist nicht so schlecht, wenn man bedenkt, wie viele gute Springreiter Deutschland hat.“ Das Tor nach Olympia in London glaubt er ein wenig aufgestoßen zu haben.

Mit dem Montender-Sohn hatte der Allgäuer die zweite Wertungsprüfung im Stechen für sich entscheiden können. In der Endwertung lag er immerhin einen Rang vor dem früheren französischen Europameister Kevin Staut (11 Fehlerpunkte), zwei Plätze vor dem schwedischen Weltranglisten-Ersten und Olympia-Zweiten Rolf-Göran Bengtsson (12) und gar acht vor Kanadas Olympiasieger Eric Lamaze (22).

 

Marcus Ehning (Borken), der schon drei Mal den Pokal gewann, belegte auf Copin bzw. auf der Stute Sabrina den siebten Rang (15 Fehlerpunkte), der frühere Doppel-Europameister und Olympiadritte von 2004 in Athen, Marco Kutscher, ebenfalls aus dem Stall Beerbaum, platzierte sich mit Satisfaction bzw. Cornet Obolensky auf Position 13 (23 Fehlerpunkte), sein Chef Ludger Beerbaum war auf dem Hengst Chaman in der dritten Konkurrenz nur einen Umlauf dabei und nach drei Abwürfen nicht mehr für die Finalrunde der besten 19 qualifiziert, so wurde der erste deutsche Weltcupsieger (1993) auf Rang 20 registriert. Etwas mehr hatte sich Bundestrainer Otto Becker (Albersloh) von den insgesamt fünf deutschen Startern erhofft, Pokalverteidiger Christian Ahlmann (Marl) hatte seinen Hengst Taloubet Z gar bereits nach drei Abwürfen im Zeitspringen als Auftakt zurückgezogen.

 

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