Grand Prix-Sieg für Luciana Diniz in Wiesbaden Drucken
Geschrieben von: Kim Kreling/ DL   
Montag, 28. Mai 2012 um 17:59

Wiesbaden. Siegerin im Großen Preis von Wiesbaden wurde die für Portugal startende Brasilianerin Luciana Diniz vor Emanuele Gaudiano und der US-Amerikanerin Lauren Hough. Vorjahressieger Marcus Ehning war nicht im zweiten Umlauf.

 

 

Mit einem Sieg für die Brasilianerin Luciana Diniz endete das 76. Internationale Pfingstturnier von Wiesbaden im Biebricher Schlosspark. Die 41 Jahre alte Mutter von Zwillingen, die seit 2006 für Portugal startet, sicherte sich auf dem Oldenburger Wallach Lennox den Großen Preis, 18.750 Euro Preisgeld und 20 Punkte der Wertung der Riders Tour. In der entscheidenden zweiten Runde auf Zeit war sie in 42,66 Sekunden deutlich schneller als der Italiener Emanuele Gaudiano auf dem Westfalen-Wallach Cocoshynsky (43,20/ 15.000 €) und der US-Amerikanerin Lauren Hough auf Blue Angel (44,71/ 11.250). Hinter dem Mexikaner Alberto Michan auf Rosalia La Silla (44,99/ 7.500) war der frühere deutsche Derbysieger Holger Wulschner (Groß-Viegeln) auf Cefalo (45,67/ 5.250) als Fünfter bester Deutscher, alle blieben ohne Strafpunkte.

 

Vorjahresgewinner Marcus Ehning (Borken), am Pfingstsonntag noch beim 80. CSIO von Italien in Rom am Start, kam mit der Stute Küchengirl nach acht Fehlerpunkten in der ersten Runde nicht in den zweiten Umlauf.

 

In der Gesamtwertung der Riders Tour führt nach Hagen a.T.W. und dem Deutschen Derby in Hamburg die junge Katrin Eckermann (Münster) mit 30 Punkten vor Luciana Diniz, die vor vier Jahren in Paderborn erstmals ein Springen der Tour gewann, und Derby-Gewinner Nisse Lüneburg (Wedel) mit je 20 Zählern.

 

Man in Black und Lady in Gold

 

Man in Black und Lady in Gold – das waren Uta Gräf und ihr zwölfjähriger Holsteiner Le Noir im Wiesbadener Schlosspark. Er mit lackschwarzem Fell und weißen Stiefeln, sie mit goldblonder ‚Stehmähne’ und zusammen mit Doppelgold in der Kür-Tour des Internationalen PfingstTurniers 2012.

 

Uta Gräf auf dem Rapphengst Le Noir - Kür unter Flutlicht mit Sieg

(Fotos: WRFC,rscp)

In der Flutlicht-Kür, im Welfenhofpreis, erhielt das Paar 77,375 Prozent und sicherte sich damit deutlich den Sieg. Nach Platz drei im vergangenen Jahr genoss Gräf den Sieg in diesem Jahr noch ein Stückchen mehr. Einige Pferde hatten Probleme mit ihrem eigenen Schatten, der durch das Flutlicht plötzlich vor oder neben ihnen auftauchte. Aber es war kein Problem für Le Noir: gelassen, elegant und im höchstem Maß durchlässig präsentierte er sich der Hengst vor dem Schloss. Ein Highlight waren die einhändigen, anderthalbfachen Galopp-Pirouetten, höchste Schwierigkeit mit feinster, kleiner Hilfengebung. „Ich mag am liebsten die Piaffe innerhalb der Schritt-Tour, nach dem versammelten und vor dem starken Schritt“, erzählte Gräf nach der Kür. Und typisch Uta Gräf sorgte sie noch für einen kleinen Gag am Rande: Glitzerspray auf der Hinterhand des Rapphengstes funkelte im Flutlicht wie ein Meer kleiner Sterne.

 

Auf Platz zwei in der Kür platzierte sich die Finnin Terhi Stegars auf Axis TSF mit 73, 825 Prozent, Dritter wurde Hubertus Schmidt mit Bukowski und seiner bekannten Grönemeyer-Kür (71,950 %). Die Flutlicht-Kür ist Herzstück und Zuschauermagnet. Viermal hat die Wiesbadener Kür die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth gewonnen, sie hält damit den Rekord.

Im vergangenen Jahr  war der Spanier Juan Manuel Munoz Diaz der Sieger, der auf seinem Schimmelhengst Fuego de Cardenas das Wiesbadener Publikum verzauberte.

 

Französin Jessica Michel auf Riwera de Hus - Beste in Grand Prix und Grand Prix Special... auch fotografiert für die Lehrbücher...

 

Im Grand Prix Special sicherte sich Jessica Michel (Frankreich) – wie schon im Grand Prix – den ersten Platz auf Riwera de Hus (71,333) vor Vicky Smits-Vanderhasselt (Belgien) auf Dalanira (70,6), Emma Hindle (Großbritannien) auf Diamond Hit (70,442) und Ingrid Klimke (Münster) auf Liostro (69,6).

 

Erfolgreiche Rothenberger-Geschwister

 

Die kleinere Schwester ist zwölf, die Größere 19. Die Kleinere hat im vergangenen Jahr erstes EM-Gold mit der Dressur-Pony-Mannschaft gewonnen und ist damit die jüngste EM-Gold-Gewinnerin des deutschen Dressursports. Die Größere war schon siebenmal bei Europameisterschaften am Start, hat 16 Medaillen gesammelt, 13 davon Gold – beide waren beim 76. Internationalen Wiesbadener Turnier siegreich. Die Rede ist von Semmieke und Sanneke Rothenberger.

 

Semmieke war im Sattel der zehnjährigen Don’t Worry-Tochter Golden Girl in beiden  Wertungsprüfungen der Pony-Dressur erfolgreich.  73,932 Prozentpunkte erreichte das Paar am ersten Tag, in der Kür waren es 77,65 Prozent. Mit ihrem zweiten Pony Deinhard B, mit dem sie vor zwei Wochen Siegerin beim Preis der Besten in Warendorf wurde, platzierte sie sich zudem in der Kür auch noch auf Rang zwei.

 

Sanneke Rothenberger dominierte die S-Kür der Jungen Reiter: Sieg mit Wolke Sieben mit 76,75 Prozent, gefolgt von zweimal Louisa Lüttgen. Mit Habitus erreichte die jüngere der Lüttgen-Schwestern 73,30 Prozent und wurde Zweite, mit Diamantenbörse wurde sie knapp dahinter auch Dritte (73,20).

 

Ingelsbergs Voltigierer – Joanne Eccles – Ivan Nousse

 

Die Stimme von Rockröhre Meat Loaf hallte über den Platz vor dem Wiesbadener Schlosspark. Dazu turnten mit akrobatischer Finesse und Athletik die Voltigierer des VV Ingelsberg. Die amtierenden Vize-Weltmeister sind bekannt für ihre gute Kür und bestätigten das bei der  Masterclass. Die Mannschaft Ingelsberg gewann sowohl den ersten Durchgang unter Flutlicht (8,045) als auch den zweiten mit der Note 8,894. Insgesamt ergab das für das Team von Voltigiermeister Alexander Hartl eine Endnote von 8,470 und den Gesamtsieg vor den Lokalmatadoren aus Mainz-Laubenheim (7,794). „Die Ingelsberger können stolz auf sich sein. Sie haben es einmal mehr geschafft, unter diesen schwierigen Bedingungen unter freiem Himmel zu überzeugen“, lobte Bundestrainerin Ursula Ramge.

 

Bei den Einzelvoltigierern dominierte die Britin Joanne Eccles und der Franzose Ivan Nousse. Die amtierende Welt- und Europameisterin Eccles setzte sich mit 8,822 im ersten Durchgang und 8,873 im zweiten Durchgang unangefochten an die Spitze.  Für die Eccles-Geschwister bedeutete das den vierten Wiesbaden-Sieg in Folge: 2009 und 2010 hatte Joanne schon im Schlosspark gewonnen, 2011 Schwester Hannah, die in diesem Jahr Zweite wurde. An der Longe stand für die Geschwister wie gewohnt Vater John Eccles..

 

Knapp am Gesamtsieg vorbei „turnte“ Viktor Brüsewitz auf seinem Pferd Rockard H mit Silke Gedien an der Longe. Mit der Endnote 8,096 nach zwei Durchgängen musste der EM-Bronzegewinner dem Franzosen Ivan Nousse den Vortritt lassen. Nousse hatte den ersten Durchgang noch mit 8,447 gewonnen, beendete die Wiesbadener Wettbewerbe aber nach einem Faux Pas in Runde zwei dennoch mit der Gesamtnote 8,194. Dritter bei den Herren wurde Vorjahressieger Lukas Klouda aus Tschechien.

 

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