Marc Bettinger auf der Franzosen-Stute Oh d`Eole - 50. Deutscher Titel bei einer nationalen Meisterschaft der Springreiter seit 1959

(Foto: Dietmar Reker)

Balve. Zum zweiten Mal kommt der Deutsche Meister der Springreiter aus dem Rheinland: Marc Bettinger. Wie bei den Damen wurde das Finale im Stechen entschieden.

Der 50. Deutsche Meister der Springreiter seit 1959 heißt Marc Bettinger. Der 34 Jahre alte Rheinländer gewann in Balve bei strömendem Regen auf der französischen Stute Oh d`Eole das Stechen um die Meisterschärpe gegen Amazonen-Meisterin Janne-Friederike Meyer auf ihrem Championatspferd Lambrasco mit einem Vorsprung von 2,72 Sekunden. Bronze ging an Rolf Moorman (Ahlhorn) auf  Acorte.

Marc Bettinger, in Diensten des belgischen Pferdemannes Francois Mathy, Olympia-Dritter 1976 in Montreal, der zusammen mit Alwin Schockemöhle in der Normandie den Jahrhunderthengst Cor de la Bryere für Holstein entdeckte, sagte später: „Ich wollte unter die ersten zehn kommen. Ein anderes Ziel hatte ich mir nicht gesetzt.“ Das Siegerpferd wurde früher von dem in Europa wegen seiner Trainingsmethoden umstrittenen US-Amerikaner McLain Ward geritten, der veräußerte die Tochter von Papillon Rouge an Francois Mathy.

Marc Bettinger aus Mönchengladbach-Wickrath, fünf Nationen-Preise für Deutschland geritten, dessen Vater Wilhelm mal vor Jahren wegen seiner Erfolge unter einem Dach als „Hallenkönig“ gepriesen wurde, ist erst der zweite Deutsche Meister aus dem Rheinland, nach dem Aachener Peter Schmitz im Jahre 1965.

Von einer Sichtung für die Olympischern Spiele zu sprechen, wäre leicht überzogen. Es war eine deutsche Meisterschaft mit guter Beteiligung, mehr nicht. Und warum Balve ein Abo besitzt für weitere vier Jahre zur Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften, muss wahrlich in Frage gestellt werden. Balve stand in Verbindung mit dem unlängst gestorbenen Reiter-Präsidenten Dieter Graf Landsberg-Velen, doch es gibt bessere Ausrichter für Meisterschaften in Deutschland. Auf Balve zu beharren, ist widersinnig im Vergleich zu den Turnierorten Mannheim, Gera oder Donaueschingen.