Meredith Michaels-Beerbaum auf Bella Donna federleicht und fehlerlos am ersten Tag des Team-Wettbewerbs in London

(Foto: FEI/ Offz)

London. Licht und Schatten zum Auftakt der Olympischen Springen in London für die deutschen Teilnehmer – Christian Ahlmann ist nur noch um die Team-Medaillen dabei.

Es hatte so gut für die deutschen Springreiter begonnen: Die erste Qualifikation absolvierten Janne-Friederike Meyer auf Lambrasco und Meredith Michaels-Beerbaum auf Bella Donna fehlerfrei, Marcus Ehning und Plot Blue beließen es bei einem Zeitfehler. Der Pechvogel des Tages war Christian Ahlmann. Mit Codex One kassierte er 15 Fehlerpunkte. Mit diesem Ergebnis verpasst er die Qualifikation fürs Einzelfinale, kann aber morgen im Nationenpreis starten.

Bundestrainer Otto Becker blieb nach Christian Ahlmanns Ritt gelassen: „Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Mal alles glatt läuft. Bis zu dem ersten Abruf war Codex One sehr gut unterwegs.“ Sorgen um den Nationenpreis, der morgen und übermorgen auf dem Programm steht, macht sich Becker nicht. „Nein, man darf das jetzt nicht überbewerten. Pferd und Reiter sind sehr routiniert, beide sind gut drauf.“ Christian Ahlmann konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. Bis auf die letzten beiden Hindernisse überzeugte das Paar, dann fiel an einem Steilsprung die Stange, direkt anschließend kassierte der Hengst einen Fehler beim Einsprung in die zweifache Kombination, fand dann nicht mehr den Absprung und verweigerte. Ahlmann: „Ich glaube, er hat sich erschrocken. Umso froher bin ich, dass er bei der Wiederholung die Kombination sehr gut gesprungen ist.“ Die Teilnahme am Einzelfinale hat Christian Ahlmann mit diesem Ergebnis allerdings verpasst.

Allen Grund zur Freude hatten die beiden Amazonen im Team. Nachrückerin in die Equipe nach dem Ausfall von Philipp Weishaupt Meredith Michaels-Beerbaum zeigte auf der neunjährigen Holsteinerin Bella Donna eine saubere Runde. „Ich bin sehr zufrieden. Es war ein guter Parcours für die junge Stute, nicht zu schwer und fair gebaut. Das gibt mir Zuversicht für die kommenden Tage.“ Janne-Friederike Meyer, mit ihrem 14-jährigen Holsteiner Lambrasco ebenso fehlerfrei, sagte: "Ich bin sehr, sehr erleichtert. Seit Aachen war ich mit Lambrasco auf keinem Turnier mehr, ich habe wochenlang auf diese erste Prüfung gewartet.“

Marcus Ehning, der als erster Deutscher in den Parcours musste, ließ seinem Hengst Plot Blue viel Zeit und nahm einen Zeitfehler billigend in Kauf. „Ich wollte heute nur eine gute und sichere Runde drehen.“

Die erste Qualifikation beendeten 32 Reiter ohne Fehler und acht mit einem Zeitfehler. Mit Christian Ahlmann teilen zwölf Reiter das Los, beim Einzelfinale zuschauen zu müssen, unter anderem die US-Amerikanerin Beezie Madden und der Brite Peter Charles.

Der über die Mannschaftsmedaillen entscheidende Nationenpreis wird in zwei Umläufen ausgetragen. Der erste beginnt am Sonntag um 11 Uhr Ortszeit (12 Uhr deutsche Zeit). Der zweite Umlauf ist am Montag von 14 Uhr (15 Uhr).