Einzelspringen als letzte deutsche Reiterhoffnung... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 05. August 2012 um 18:40

London. Enttäuscht, aber nicht verbittert betrachtet Bundestrainer Otto Becker das Ausscheiden der Springreiter-Equipe um die Mannschafts-Medaillen. „Wir hatten keinen Lauf“, sagte er.

 

Wenn das eigentliche Finale um die Mannschaftsmedaillen der Springreiter am Montagnachmittag beginnt, sitzen die deutschen Springreiter auf der Tribüne, als ganz normale Zuschauer. Das Team erreichte die Finalrunde der besten acht Mannschaften nicht. Bundestrainer Otto Becker (53), selbst Goldmedaillen-Gewinner bei den Spielen 2000 in Sydney, 57-Mal ritt er für Deutschland in einem Preis der Nationen: „Wir hatten einfach keinen Lauf. Die Pferde sprangen nicht schlecht, aber es fehlte auch ein bisschen das Glück, wenn bei anderen die Stangen liegen blieben, fielen sie bei unseren in den Sand.“

 

Man dürfe auch nicht vergessen, „welche Ausfälle wir zu verkraften hatten:  Ludger Beerbaum verzichtete, weil seine Stute Gotha nicht so sprang, wie erhofft, Marco Kutschers Cornet Obolensky zeigte in Aachen nicht die Form, die ihn für Olympia aufdrängte, dann fiel auch noch Monte Bellini von Philipp Weishaupt aus, die Stute Corradina von Carsten-Otto Nagel war noch nicht wieder in Form – wir haben die nach London geschickt, die in Frage kamen. Andere hatten wir ja gar nicht mehr zur Verfügung.“ Otto Becker (Albersloh), der die Mannschaften zu Gold bei der Weltmeisterschaft 2010 in Kentucky führte und zu Gold bei der letzten Europameisterschaft 2011 in Madrid, hofft, dass sich alle drei verbliebenen deutschen Reiter für das Einzelfinale am Mittwoch qualifizieren, „dort beginnt ja alles wieder bei null.“ Die Fehlerpunkte aus den vorausgegangen Springen werden nicht mitgenommen.

 

Vor der letzten Runde um die Mannschafts-Medaillen an diesem Montag müssen die verbliebenen Einzelstarter in den Parcours, darunter Meredith Michaels-Beerbaum auf Bella Donna, Janne-Friederike Meyer auf Lambrasco und Marcus Ehning auf Plt BGlue. 35 Reiter sind startberechtigt beim Finalspringen.

 

Die in Führung liegende Equipe aus Saudi-Arabien, lediglich ein Zeitfehlerpunkt, wird seit drei Jahren von dem Belgier Stanny Van Paesschen (55) trainiert. Vorher ritten sie bereits in den USA oder bei Paul Schockemöhle in Mühlen. Zur Equipe gehört auch Abdullah Sharbatly (29), der war Vizeweltmeister hinter dem Belgier Philippe LeJeune in Kentucky 2010. Wegen einer zunächst vom Weltverband (FEI) verhängten Sperre, da bei einem Turnier auf der arabischen Halbinsel sein Pferd Lobster positiv auf ein schmerzhemmendes Mittel getestet wurde, hätte er in London eigentlich gar nicht starten können. Doch das Oberste Sportgericht (CAS) reduzierte auf fast wundersame Weise die Sperre von acht auf zwei Monate…

 

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