Deutsche Gespannfahrer bei WM in Medaillennähe Drucken
Geschrieben von: Eva Borg (FN-Pressestelle)   
Samstag, 18. August 2012 um 19:07

 

Riesenbeck (fn-press). Nach einem heißen Geländetag bei der Weltmeisterschaft der Vierspänner im westfälischen Riesenbeck bleibt das deutsche Team dicht hinter den Niederländern in Medaillennähe.

 

„Wir sind fast auf Augenhöhe, besser gesagt auf Ballhöhe“, sagte Equipechef Fritz Otto-Erley nach dem Gelände. Das Team aus der Niederlande hat nun 253,74 Punkte, das deutsche Team 261,05. Das heißt, dass sich die Niederländer beim Kegelfahren zum Abschluss nur zwei fallende Bälle erlauben dürfen.

Dass das deutsche Team weiterhin auf dem Silberrang liegt, haben Georg von Stein, Michael Brauchle und Christoph Sandmann mit ihren guten Geländefahrten erreicht, die sie auf den Plätzen zwei, fünf und sechs beendeten.

 

„Ich habe alles riskiert und die ersten sieben Hindernisse waren wirklich super“, sagte Georg von Stein, der deutsche Mannschaftsfahrer aus Modautal in Hessen. Bis dahin hatte er in sieben Hindernissen sechs Bestzeiten und einmal die zweitbeste Zeit gefahren. Im achten Hindernis, das auf einem kleinen Hügel lag und extrem eng war, unterlief ihm dann ein Fehler, der richtig Zeit kostete. Angefeuert von tausenden Fans im Riesenbecker Gelände, wollte er ganz eng herum, doch das klappte nicht und sein Gespann stoppte. „Ich habe das Hindernis einfach unterschätzt“, sagte er nachher. Dennoch beendete er den Marathon auf Platz drei mit 85,38 Punkten. Besser waren nur der amtierende Weltmeister Boyd Exell aus Australien (82,72) und der Weltmeister von 2008 Tomas Eriksson aus Schweden (82,58). In der Einzelwertung hat er sich damit von Platz sechs auf den dritten Platz (129,15) vorgeschoben und ist somit auf Medaillenkurs. Vor ihm sind der Australier Boyd Exell (116,51) und der US-Amerikaner Chester Weber (127,80).

 

Aber auch die beiden anderen deutschen Mannschaftsfahrer Christoph Sandmann aus Lähden und Michael Brauchle aus Lauchheim zeigten rasante Runden im Gelände. Christoph Sandmann beendete den Marathon auf Platz sechs (90,46), war aber nicht ganz zufrieden. Er wurde vor dem siebten und dem achten Hindernis gestoppt, da dort vom Bautrupp einiges wieder befestigt werden musste. „Das war extrem ärgerlich, dann ist nämlich der ganze Rhythmus weg“, erklärte Sandmann. Zusätzlich waren bei ihm zwei Bälle in den Hindernissen gefallen, was jeweils zwei zusätzliche Strafpunkte gab. „Die Bälle wären nicht nötig gewesen.“ In der Einzelwertung liegt er nun auf Platz sechs (132,83). Als Christoph Sandmann und zuvor auch schon Georg von Stein mit guten Ergebnissen im Ziel waren, konnte der dritte Teamfahrer Michael Brauchle einiges riskieren. Trotz eines Balls in Hindernis drei und einem kurzen Stopp in Hindernis fünf kam der 22-Jährige immer noch als Fünftbester (89,52) ins Ziel. Damit zählt das Ergebnis von ihm und das von Georg von Stein für die Teamwertung.

 

„Michi ist sehr gut gefahren und hat sich genau an das gehalten, was abgesprochen war“, sagte Bundestrainer Ewald Meier (Meißenheim). In der Einzelwertung ist Brauchle durch eine verpatzte Dressur aber nur auf Rang 17. Hinter dem deutschen Team auf dem dritten Rang sind nun die Schweden (277,89), die sich damit an den US-Amerikanern (284,82) vorbeigeschoben haben. Platz fünf belegt zur Zeit das Team aus Ungarn (293,03).

 

Bester deutscher Einzelfahrer war Christian Plücker auf Platz 15 (101,32). „Ich bin alles so gefahren wie geplant, das war das Maximum, mehr war auch einfach nicht drin“, sagte der 30-jährige Bäckermeister nach dem Gelände. In der Einzelwertung belegt er Rang 13. Sehr gut zufrieden mit seinem Gelände war auch der 31-jährige Daniel Schneiders, der im vergangenen Jahr noch mit dem Pony-Vierspänner unterwegs war und hinter Plücker Platz 16 (102,12) belegte. „Ich musste einmal eine Volte fahren, sonst wäre ein abwerfbares Teil gefallen, aber ansonsten hat alles geklappt“, sagte Schneiders. „Die Pferde haben sich von den vielen Zuschauern überhaupt nicht beeindrucken lassen, die waren richtig gut drauf“, ergänzte er. In der Einzelwertung nach Dressur und Gelände liegt er auf Rang 15.

 

Rene Poensgen (Eschweiler) belegte im Gelände Platz 19 (104,92) und Josef Zeitler (Starnberg) Platz 23 (110,88). Bei „Seppi“ Zeitler waren zehn Strafpunkte dazu gekommen, da er im dritten Hindernis einen Beifahrer „verloren“ hatte. Pech hatte auch Mareike Harm. Im letzten Hindernis ließ sie ein Tor aus und bekam 20 Strafpunkte für „korrigiertes Verfahren“. Am Ende war es dann nur noch Platz 39. Damit fiel sie von Platz zehn nach der Dressur auf Rang 31 der Kombinierten Wertung zurück. Noch mehr Pech hatte nur Ludwig Weinmayr. Bei ihm kam es zu einem „Rumpler“ im Hindernis, bei dem sich das rechte Vorderpferd eine Hüftprellung zuzog, so dass er den Marathon vorzeitig beenden musste. „Wenn man überlegt, dass Daniel Schneiders letztes Jahr noch Ponys gefahren ist und auch Mareike erst ihr zweites Jahr mit dem Vierspänner unterwegs ist, dann haben sie sich hier sehr gut präsentiert und wir müssen uns um den Nachwuchs im Fahrsport keine Sorgen machen“, so der Bundestrainer nach dem Marathon.

 

 

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