Hansi Dreher mit erstem Weltcupsieg gleich im Weltpokal-Finale Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 10. Februar 2013 um 15:49

 

Bordeaux. Fast genau innerhalb eines halben Jahres gewann Hans-Dieter Dreher zwei sehr bedeutende Springen mit dem argentinischen Hengst Magnus Romeo, nach Chantilly nun in Bordeaux – und dort fast an seinem Geburtstag…

 

 

Baden-Württemberg hat im Reitsport wenige echte Größen, aber wenn, dann wirkliche Könner, wie die Olympiasieger Martin Schaudt in der Dressur, Michael Jung als Doppelgoldgewinner in der Vielseitigkeit von London und nun Hans-Dieter Dreher im Springreiten. Der Südbadener aus Eimeldingen als Stadtteil von Weil am Rhein, gleich neben der Schweiz und Frankreich, gewann in Bordeaux erstmals ein Weltcupspringen. Der achtmalige Nationen-Preisreiter siegte in der Weinmetropole auf dem argentinischen Hengst Magnus Romeo nicht nur erstmals in einem Weltcupspringen, er sicherte sich auch gleichzeitig die Teilnahme am Finale um den Weltpokal in Göteborg (24. bis 28.

April). Die 18 Besten der Westeuropaliga haben Startrecht beim Finale, mit 46 Punkten liegt Dreher bisher an elfter Position. Beim letzten Qualifikationsspringen in s`Hertogenbosch (14. bis 17. März) braucht er nicht mehr zu reiten. Wen er in Göteborg sattelt, weiß er noch nicht, „entweder Magnus Romeo oder Embassy…“

 

„Ich habe mir selbst das schönste Geschenk zum Geburtstag gemacht“, sagte er später. Einen Tag danach wurde er 41 Jahre alt. Im vergangenen Juli in Chantilly hatte er, ebenfalls auf Magnus Romeo, erstmals auch eine Prüfung der Global Champions Tour als Erster beendet.

 

Im Stechen um die 49.500 Euro Siegprämie siegte Hansi Dreher in 34,25 Sekunden vor Schwedens Olympiareiter Henrik von Eckermann auf der Stute Gotha (34,77), die ihm von seinem Chef Ludger Beerbaum überlassen worden war, „denn bei uns im Stall hilft einer dem anderen, wenn er ein entsprechendes Pferd braucht“, erklärte er später. Wie Dreher erreichte er auch erstmals ein Finale um den Weltcup, „und das auch noch bei mir in meiner Heimat.“ Für den Stall Beerbaum nahm der 31 Jahre alte Henrik von Eckermann als Prämie 30.000 € mit. Dritte wurde die französische Mannschafts-Vizeweltmeisterin Penelope Leprevost (32) auf der Stute Nayana (22.500 €), den vierten Rang belegte nach ebenfalls fehlerfreier Stechrunde der frühere Weltrangliste-Erste Pius Schwizer (Schweiz) auf dem Wallach Piscou du Chene (15.000).

 

Wegen jeweils eines Abwurfs im Normalumlauf hatten Marcus Ehning (Borken) auf Cornado und Marco Kutscher (Riesenbeck) auf Spartacus das Stechen und damit auch die Geldränge verpasst. Ganz hinten im Teilnehmer mussten sich am Ende Ludger Beerbaum auf Chaman (12 Fehlerpunkte) und Chrsitian Ahlmann (Marl) auf Codex One (13) aufhalten.

 

Vier Deutsche im Weltcup-Finale

 

Für das Finale im Scandinavium von Göteborg haben sich aus Deutschland neben Hansi Dreher auch Christian Ahlmann mit 72 Punkten als Zweiter hinter dem Spanier Sergio Moya (75) außerdem vorzeitig qualifiziert Meredith Michaels-Beerbam (Thedinghausen) und der dreimalige Cupsieger Marcus Ehning mit je 44 Punkten. Der Schweizer Olympiasieger Steve Guerdat, der in Bordeaux auf dem Abreiteplatz am Freitag einen Hufschlag eines fremden Pferdes erlitt und kurz im Krankenhaus war, belegte mit seinem Gold-Wallach Nino des Buissonnets im Weltcupspringen den neunten Platz, ist aber für das Weltcupfinale mit 44 Punkten ebenfalls bereits vorzeitig qualifiziert.

 

Das Finale der Vierspänner-Fahrer gewann etwas überraschend der niederländische Mannschafts-Weltmeister Koos de Ronde (5.500 Euro) vor dem australischen Favoriten und Cupverteidiger Boyd Exell (4.000) und seinem Landsmann Ijsbrand Chardon (3.000). Boyd Exell, Einzelweltmeister 2010 in Kentucky, gab später zu verstehen, wegen einer Panne des Transportes auf der Fahrt nach Bordeaux wären die Pferde übermüdet gewesen, „ich habe das gespürt und musste dafür Lehrgeld bezahlen.“

 

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