Uta Gräf geht mit Dandelion erstmals auf die große Dressur-Bühne Drucken
Geschrieben von: Oliver Wehner "Die Rheinpfalz"   
Donnerstag, 06. Juni 2013 um 12:55

Kirchheimbolanden. Deutsche Meisterschaften sind immer etwas Besonderes – und für Dressurreiterin Uta Gräf diesmal doppelt. Denn in Balve führt sie am Wochenende erstmals ihren Wallach Dandelion auf die ganz große Turnierbühne.

 

Uta Gräf ist ein Mensch, den man niemals jammern hört. Aus jedem Umstand versucht sie, das Beste zu machen. Dass ihr Top-Pferd, der schwarze Hengst Le Noir, in diesem Frühjahr mal nicht in der gewünschten Form und „nicht so fluffig“ ist, sieht die Pfälzerin nicht als Handicap, sondern als Chance. „Jetzt können wir ihn mal zeigen und sagen: Guckt, wir haben noch einen!“, stellt Gräf fest und ergänzt: „Dandelion hat die Qualität. Ich finde es vertretbar, jetzt mit ihm nach Balve zu fahren.“ Und nach Aachen zum deutschen CHIO, das steht schon fest – die zwei Saisonhöhepunkte bestreitet Uta Gräf mit dem elfjährigen Braunen.

 

Während der 13-jährige Le Noir also auf dem zuletzt in schönster Sommersonne getränkten Rothenkircherhof bei Kirchheimbolanden durchschnaufen kann („Ich reite ihn schön locker“), wurde Dandelion ja schon beim großen Pfingstturnier Wiesbaden „ins kalte Wasser geworfen“, wie Gräf weiß. Dort schlug sich der mächtige Oldenburger, ein Sohn des derzeit weltbesten Dressurvererbers De Niro, vor allem im Grand Prix gut. „Er ist stark, ein echter Sportler“, findet die 43-jährige Reiterin – ein wichtiger Aspekt mit Blick auf Balve, auf die deutschen Meisterschaften in Dressur und Springen. Denn drei große Prüfungen (Grand Prix, Special und Kür) an drei Tagen sind auch für ein gut ausgebildetes Pferd kein Ponyhof.

 

Das Biebricher Schloss in Wiesbaden kennt „Dandelsche“ also schon, jetzt ist es eben Schloss Wocklum im Sauerland. Der Grand Prix Special wird eine Premiere für den Wallach: Diese Prüfung ist er noch nie gegangen, doch Gräf glaubt, dass er dort mit seinen Stärken wie den Passagen oder dem starken Trab punkten kann.

 

Dreimal wurde die Pfälzerin im vergangenen Jahr in Balve mit Le Noir beachtliche Siebte. Da diesmal vor ihr platzierte Pferde wie Totilas mit Matthias Rath oder Desperados (verletzt) mit Kristina Sprehe fehlen werden, wäre eine Verbesserung vielleicht sogar möglich gewesen. Nun jedenfalls sagt Gräf: „Ich habe gar keinen Druck.“ Bundestrainerin Monica Theodorescu habe sie bei der Entscheidung, Dandelion auf den deutschen Meisterschaften vorzustellen, unterstützt. „Wir sind noch ein bisschen weiter als in Wiesbaden“, verrät Gräf, „wenn ich Glück habe, kann das super werden.“

 

Dass Balve für das derzeit weltbeste Dressurpaar - Helen Langehanenberg und Damon Hill - super wird, scheint außer Frage zu stehen. Bereits im Vorjahr gab es vor Schloss Wocklum im Sauerland bei der nationalen Meisterschaft zweimal Gold – im Grand Prix Special und in der Kür, und vor wenigen Wochen kam der Sieg um den Weltcup dazu.

 

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