Balve. Mit dem erwarteten Erfolg für Weltcupgewinnerin Helen Langehanenberg im Grand Prix de Dressage begannen im sauerländischen Balve die deutschen Meisterschaften in Dressur und Springen.

Wie vorausgesehen siegte die Weltranglisten-Zweite auf ihrem Hengst Damon Hill im Grand Prix mit 80,553 Prozentpunkten vor der deutschen Rekordmeisterin mit elf Titeln, Isabell Werth (Rheinberg) auf Don Johnson (78,34), und Anabel Balkenhol (Rosendahl) auf Dablino (76,0). Dahinter folgten die deutche Derbysiegerin Fabienne Lütkemeier (Paderborn) auf d`Agostino (73,021) und deren Tante Nadine Capellmann (Aachen) auf Girasol (72,936).

Nach dem ersten von zwei Wertungsprüfungen gehen nicht weniger als zehn Springreiterinnen in die entscheidende Prüfung am Samstagnachmittag ohne Minuspunkte. Fehlerlos blieben zum Auftakt Marie Lütgenau (Emschwerquelle) auf Wiuuard, Katrin Eckermann (Münster) auf Firth of Love, Mynou Diederichsmeier (Hamburg) auf Danthes H, Jana Wargers (Greven) auf Manou, Jörne Sprehe (Herzogenaurach) auf Kara Luna und Eva Bitter (Münster) auf Perigeaux.

Erst seit 1959 werden direkte Veranstaltungen um die Deutschen Meisterschaften in Springen und Dressur organisiert, bis dahin wurden die besten Turnier-Ergebnisse eines Jahres zusammengezählt und danach die Erfolgreichsten als Meister geführt, so Prinz zu Salm 1948, Georg Eppelsheimer 1949 und 1950,  Fritz Thiedemann 1951, Hans Günter Winkler 1952, 1953, 1954 und 1955, danach wieder Fritz Thiedemann 1956, 1957 und 1958.8, bei den Springreiterinnen wurde Helga Köhler zwischen 1949 und 1954 sechsmal als Championesse gelistet, Renate Freitag war die Erfolgreichste 1956, 1957 und 1958, Gerlinde Merten 1955, als Erster wurde H. Voigt 1948 der Titel  zuerkannt.

Damen und Herren ritten außerdem in der Dressur und im Springen bis vor wenigen Jahren getrennte Championate aus. Die Damen dürfen  inzwischen auch bei den Springreitern starten.

In Balve auf Schloss Wocklum trafen sich die Reiter erstmals 1984 um nationale Titel, nun zum zehnten Mal. Im Stadion reiten die Springreiterinnen zum 55. mal um eine deutsche Meisterschaft, die Springreiter um das 51. nationale Championat, in der Dressur kommt es erst zum fünften Mal zu einem gemeinsamen Titelkampf, in den Jahren davor wurde zwar gemeinsam geritten, doch am Ende erfolgte die Trennung: Die besten drei Damen erhielten Medaillen wie auch die besten drei Herren. Das Punktekonto insgesamt spielte dabei keine Rolle. Seit 2009 gibt es die Dressurtitel im Grand Prix Special und in der Kür, nicht im Grand Prix.

Meister wurden im Vorjahr in Balve bei den Springreitern Marc Bettinger und bei den Damen Janne-Friederike Meyer, in der Dressur ging jeweils die Goldmedaille an Helen Langehanenberg in GPS und Kür.